Die Lederindustrie: Massentierhaltung und Wilderei
Ein großer Teil der zum Schlachten bestimmten Tiere lebt in Massentierhaltung: Rinder, Schweine oder Schafe vegetieren hier in extremer Enge vor sich hin, bis sie getötet werden. In vielen landwirtschaftlichen Betrieben sind die Tiere darüber hinaus weiteren Qualen ausgesetzt: So führen Landwirte bei Rindern häufig Enthornungen durch (Zerstörung der Hornanlagen), da die Tiere ohne Hörner weniger Abstand zu ihren Artgenossen einhalten und beim Platz gespart werden kann. Kastrationen ohne Betäubung sind in einigen Betrieben die Regel.Neben den landwirtschaftlichen Nutztieren müssen noch ganz andere Tierarten für Schuhe und Mäntel ihr Leben lassen: Unter anderem werden Zebras, Bären, Hirsche, Kängurus, Elefanten, Leoparden, Strauße, Haie, Wale, Lachse, Tümmler, Alligatoren und Schlangen gejagt und getötet, um deren Haut zu verkaufen. Viele dieser Tierarten sind deshalb vom Aussterben bedroht: Die Häute exotischer Tiere stammen bis zu einem Drittel von geschützten Arten, die illegal geschlachtet wurden, schätzen Experten.
Giftige Gerbstoffe verseuchen das Grundwasser
Rohe Tierhaut wird erst durch Gerbungsprozesse zu Leder. Dazu verwenden viele Hersteller gefährliche Stoffe wie Mineralsalze (Aluminium, Eisen, Chrom), Formaldehyd oder Öle und Färbemittel, die teilweise auf Cyanid (Blausäure) basieren. Diese giftigen und teilweise krebserregenden Substanzen gelangen zusammen mit Haaren, Salzen, Proteinen, Säuren und Sulfiden über das Abwasser in die umliegenden Gewässer, verschmutzen die Umwelt und stellen zudem eine Gefahr für Mensch und Tier dar.Die Alternative: Vegane Schuhe
Es gibt längst zahlreiche Materialien, die Leder in der Bekleidungs- und Textilindustrie ersetzen können. Diese Alternativen enthalten keine tierischen Inhaltsstoffe, sind umweltverträglicher und oft sogar günstiger als Leder. Dazu gehören zum Beispiel Baumwolle, Gummi, Leinen, Segeltuch, Ramie (Chinagras) und künstlich hergestellte Stoffe.Auch Schuhe können ohne Leder oder andere tierische Stoffe angefertigt werden, ohne an Qualität zu verlieren: Vegane Schuhe bestehen meist aus Materialien, die synthetische Kunstfasern mit Viscose (natürliche Kunstfasern aus pflanzlicher Zellulose) und natürlichen Stoffen wie Baumwolle mischen. Diese Stoffe heißen dann "Vegetan Active", "Vegetan Bucky" oder "Veggie-Nappa". Sie sollen atmungsaktiv und ebenso dehnbar wie Leder sein, dafür aber pflegeleichter. Die Materialien lassen sich meist einfach mit einem feuchten Tuch reinigen und es entstehen keine Wasserränder.
Hersteller geben zudem an, dass man in veganen Schuhen keinesfalls mehr schwitzt als in herkömmlichem Schuhwerk aus Leder. Schuhe aus künstlichen Materialien sollen auch schneller trocknen, wenn sie Feuchtigkeit aufgenommen haben.