Das ÖkoControl-Prüfzeichen
Verbraucher, die in den eigenen vier Wänden Wert auf Gesundheit und Umweltbewusstsein legen, können sich dennoch nach etwas richten: Das ÖkoControl Siegel für Möbel aus nachwachsenden Rohstoffen. Es wurde vom Europäischen Verband ökologischer Einrichtungshäuser als eine Art Selbstverpflichtung ins Leben gerufen. Der Verband gründete sich 1994 und besteht derzeit aus 55 Möbelhändlern, die sich der nachhaltigen und ökologischen Herstellung verschrieben haben. Sie schufen deshalb mit der "Gesellschaft für Qualitätsstandards ökologischer Einrichtungshäuser" eine Institution, die unabhängig Kriterien festlegt, Produkte prüft und das ÖkoControl-Siegel innerhalb des Verbandes verleiht.
Die Qualitätsstandards des ÖkoControl-Siegels liegen meist weit über den gesetzlichen Bestimmungen oder den Richtlinien anderer Prüfsysteme. Zu den wichtigsten Kriterien gehören Qualität, Nachhaltigkeit und Langlebigkeit der Möbel, außerdem müssen diese ökologisch korrekt, leicht zu entsorgen und möglichst schadstofffrei sein. Ihre Rohstoffe beziehen die Hersteller von Lieferanten, die entweder mit einer Selbsterklärung versichern, die Qualitätsstandards zu erfüllen oder die ihre Materialien vom Kölner Eco-Umweltinstitut überprüfen lassen.
Kriterien für Möbel aus Holz
Möbelstücke sollen nach den Standards des ÖkoControl-Siegels aus massivem Holz gefertigt werden (auch Multiplex- oder furnierte Tischlerplatten sowie Leimholz- oder Dreischichtplatten sind vertretbar). Aus ökologischen Gründen verwenden die Hersteller an nicht sichtbaren Stellen oft Sperrholz oder Laminate aus mehreren Furnieren.Holz aus den Tropen und Raubbau lehnt die Gesellschaft für Qualitätsstandards ab. Stattdessen beziehen die Hersteller ihre Rohstoffe möglichst aus nachhaltiger europäischer Forstwirtschaft, bevorzugt werden Hölzer, die vom Forest Stewardship Council (FSC) oder vom Naturland Verband e.V. zertifiziert wurden.
Nach den Richtlinien des Ökosiegels dürfen die Oberflächen nur mit Stoffen auf natürlicher Basis behandelt werden wie Lasuren, Wachse oder Naturharzöle. Lattenroste oder Bettgestelle mit dem ÖkoControl-Siegel enthalten keine oder kaum Metallteile, da diese nach Aussage der Gesellschaft für Qualitätsstandards das Erdmagnetfeld und damit den Schlaf stören können.
Standards für Textilien, Matratzen und Polster
Alle Materialien, die das ÖkoControl-Siegel erhalten, bestehen aus natürlichen, nachwachsenden Rohstoffen.Die Richtlinien für Matratzen sind besonders streng: Sie dürfen keine Metallteile und Motten- oder Flammschutzmittel enthalten. Kleber oder synthetisches Nähgarn sind nur in kleinsten Mengen zugelassen. Für Latexmatratzen verwenden die Hersteller mindestens 95 Prozent Natur-Kautschuk.
Ähnliches gilt für Textilien wie Bezüge oder Bettwäsche, die in der Regel aus biologischem Anbau stammen. Sie dürfen keine giftigen Azofarbstoffe enthalten und werden streng auf giftige Stoffe wie Pestizide und Formaldehyd überprüft.