Wie funktioniert Homöopathie?
Erkrankungen werden in der Homöopathie mit einem Naturstoff behandelt, der am gesunden Menschen ähnliche Symptome hervorruft wie die Krankheit. So bewirkt zum Beispiel wilder Jasmin typische Grippesymptome wie Fieber und Abgeschlagenheit. Die Naturstoffe werden aber in extrem verdünnter Form angewandt und mit einer Trägersubstanz (Alkohol-Wasser-Mischung oder Milchzucker) vermengt. Sie sollen den Körper nicht krank machen, sondern nur die körpereigenen Selbstheilungskräfte anregen. Die Homöopathie geht davon aus, dass die Symptome ein Zeichen des Körpers sind, dass er sich gegen Störursachen, also zum Beispiel Krankheiten, wehren will. Man unterdrückt die Symptome deshalb nicht, sondern überlagert sie mit ähnlichen Symptomen und hilft dem Organismus so aktiv bei der Selbstheilung. Die homöopathischen Medikamente sollen umso stärker wirken, je verdünnter sie angewandt werden. Aus diesem Grund spricht man bei der Verdünnung auch von Potenzen.Einige Vertreter der klassischen Schulmedizin kritisieren, dass die Erkenntnisse oft nur auf der Erfahrung der praktizierenden Ärzte und Heilpraktiker beruhen. Inzwischen gibt es aber systematische Forschungen, die die Wirksamkeit vieler homöopathischer Mittel auch in klinischen Studien nachweisen.
Wo wird Homöopathie angewandt?
Homöopathische Mittel haben anders als synthetisch hergestellte Medikamente keine Nebenwirkungen und schaden dem Körper nicht. Sie können deshalb bei leichteren und alltäglichen Beschwerden ohne Bedenken verwendet werden, solange man sich genau an die vorgeschriebene Dosierung hält. Anwendungsgebiete sind viele akute Erkrankungen wie Erkältungen, Husten, Reiseübelkeit, Insektenstiche oder Prellungen. Auch psychosomatische oder chronische Krankheiten sowie Neurodermitis, Heuschnupfen oder Bronchialasthma lassen sich mit Homöopathie oft wirksam bekämpfen. Bei schweren Erkrankungen sollte aber immer ein Arzt konsultiert werden, denn homöopathische Mittel können die Schulmedizin nicht völlig ersetzen.Wie läuft eine homöopathische Behandlung ab?
Eine homöopathische Erstuntersuchung braucht etwas Zeit, denn der Homöopath ermittelt sehr genau die individuellen Symptome des Patienten. Dabei spielen auch die seelische Verfassung, Charaktereigenschaften, Körperbau sowie Ernährungs- und Schlafgewohnheiten eine Rolle. Erst nach einer genauen Analyse der speziellen Situation kann er die passenden homöopathischen Mittel finden.In den ersten Stunden nach der Einnahme können die Medikamente eine sogenannte Erstverschlimmerung hervorrufen, die Symptome werden also stärker. Nach Meinung der Homöopathen zeigt dies aber nur, dass das Medikament wirkt und bald eine Besserung eintreten wird. Die Behandlungsdauer reicht von einigen Stunden bis zu mehreren Jahren, je nachdem ob es sich um eine akute oder chronische Erkrankung handelt.