Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, ob Sie wirklich ein eigenes Auto brauchen? Dank Carsharing kann man bereits in vielen Städten bares Geld sparen und die von Autos verursachte Umweltverschmutzung begrenzen.
In Deutschland gibt es mehr als 40 Millionen Pkw. Diese dienen – wie es der Name Personenkraftwagen bereits verrät – vor allem dem Transport von Menschen von A nach B. Doch ist es wirklich nötig, dass statistisch gesehen knapp jeder zweite Deutsche ein eigenes Auto besitzt? Tatsache ist: Die meiste Zeit seiner Lebensdauer steht ein Pkw irgendwo nutzlos herum. Auch wenn sein Fahrer täglich vier Stunden mit ihm auf den Straßen unterwegs ist, bleibt er immer noch 20 Stunden am Tag ungenutzt. Mit Carsharing, also der gemeinschaftlichen Nutzung eines Autos durch eine größere Anzahl von Menschen, lassen sich nicht nur die Kosten für den Einzelnen reduzieren. Auch die von den Fahrzeugen hervorgerufenen Schäden für die Umwelt lassen sich so begrenzen: Verschiedenen Studien zufolge werden durch ein einzelnes fürs Carsharing genutztes Fahrzeug vier bis neun andere Autos überflüssig.
Das Grundprinzip: Ein Auto, viele Benutzer
Das Konzept ist einfach: Man wird Kunde eines Carsharing-Unternehmens und kann fortan auf alle Fahrzeuge dieses Anbieters zurückgreifen. Wenn man ein Auto benötigt, muss man es vorher buchen. Dies kann meist auch ohne größere Vorlaufzeit geschehen. Die Buchung ist telefonisch und in vielen Fällen auch über das Internet möglich. Zum vereinbarten Zeitpunkt kann man dann das Fahrzeug abholen. Im Gegensatz zu Autovermietungen ist beim Carsharing Dezentralität ein wichtiger Aspekt: Die Fahrzeuge sind meist auf eigens reservierten Parkplätzen im gesamten Stadtgebiet verteilt. So sollen möglichst viele Teilnehmer ein Auto in der Nähe ihres Wohnorts oder Arbeitsplatzes vorfinden können. Meist befinden sich diese Parkplätze an Punkten mit guter Anbindung zum öffentlichen Personennahverkehr. Weil es sehr unpraktisch wäre, den Schlüssel des jeweiligen Fahrzeugs beim Carsharing-Anbieter abzuholen, wird er entweder in Tresors in Fahrzeugnähe (für die alle Teilnehmer den Schlüssel besitzen) deponiert oder die Autos lassen sich mit Zugangskarte und/oder PIN-Code öffnen. Große Anbieter setzen zudem auf modernste Technik und nutzen in ihren Fahrzeugen Bordcomputer zur Erfassung von Zeiten und Spritverbrauch.
Die Geschichte des Carsharings
Es wird vermutet, dass das Carsharing eine Erfindung der Schweizer ist. Bereits 1948 gab es in Zürich die erste "Selbstfahrergemeinschaft". Umweltschutz war damals noch kein Thema – den Teilnehmern ging es stattdessen in erster Linie darum, sich die für viele nicht tragbaren Kosten eines Autos zu teilen und so in den Genuss von motorisierter Mobilität zu kommen. Der bemerkenswerte ökonomische Aufschwung in den folgenden Jahren sorgte dann dafür, dass die Anschaffung eines Autos für die breite Masse möglich wurde. Das Carsharing geriet nahezu in Vergessenheit. In den 70er- und 80er-Jahren gab es europaweit Versuche, das Konzept wiederzubeleben. In Deutschland leistete die 1998 in Berlin gegründete StattAuto GmbH die Pionierarbeit und konnte in den darauf folgenden Jahren mit einem schlüssigen Konzept sowie einem verhältnismäßig großen Fuhrpark Erfolge feiern. Seitdem sind in allen großen deutschen Städten Carsharing-Unternehmen gegründet worden, und auch in mittelgroßen Ortschaften verbreitet sich das Konzept langsam aber sicher. Laut dem Bundesverband Carsharing e.V. gibt es in Deutschland zurzeit 100 Anbieter in 270 Orten mit insgesamt 137.000 Teilnehmern. Diesen stehen insgesamt 3.900 Fahrzeuge zur Verfügung. Und die Branche wächst schnell: 2008 erhöhte sich die Zahl der aktiven Carsharing-Teilnehmer um 18 Prozent.
YaaCool bietet sogenannte RSS-Feeds an. Mithilfe eines Webbrowsers wie
zum Beispiel Firefox oder eines RSS-Newsreader-Programms können Sie die
Inhalte von YaaCool (und vielen anderen Websites) abonnieren... mehr
Immer die neuesten Artikel, aktuell und übersichtlich. Mit unserem RSS-Feed entgeht Ihnen kein neuer Artikel mehr.