Was ist Henna?
Henna kennen die Bewohner Indiens, Afrikas und arabischer Länder schon lange: Dort wird Henna seit Jahrtausenden als Wundheilmittel, Duftstoff (Blüten) und zur Verzierung von Haut und Haar (Blätter) verwendet. Bis heute glaubt man vielerorts, Henna schütze vor dem "bösen Blick" - der Grund, warum man bei Hochzeiten, Geburten, Beschneidungen und Tod die Haut mit Henna färbt. In der westlichen Welt ist das Farbpulver vorrangig als Haarfärbemittel populär, doch spätestens seit Popstar Madonna ist in hiesigen Breitengraden Henna auch als "Tätowierfarbe" (Mehndi) jedem ein Begriff.Gewonnen wird das Färbemittel aus den getrockneten Blättern des Hennastrauches, die fein zerrieben oder gemahlen werden. Der Pflanzenstoff Naphthochinon in den Blättern ist für die färbende Wirkung des späteren Farbpulvers zuständig.
Was kann Henna?
Da Henna ein natürliches Produkt ist, sind starke farbliche Typveränderungen wie von Dunkelbraun zu hellem Rot nicht möglich. Vielmehr bekommt dunkelbraunes Haar einen rötlichen Schimmer, während dunkelblonde Haare kräftig rot werden können. Dabei greiftHenna nicht wie chemische Mittel die Haarstruktur an, sondern färbt die äußere Haarrinde und schützt das Haar dadurch. Feines Haar gewinnt so häufig an Volumen.
Wie wird Henna angewendet?
Zu dem bei chemischen Haarfärbemitteln schon herstellerseits empfohlenen Verträglichkeitstest in der Ellenbeuge raten viele Experten auch dann, wenn es um pflanzliche Farben wie Henna geht. Insbesondere wer zu Allergien neigt, sollte die Produkte vorab auf bloßer Haut testen. Und weil das Hennapulver mal mehr, mal weniger intensiv in der Wirkung ist, sollten Sie sowohl den Hauttest als auch einen Farbtest bei jeder neuen Packung machen. Für den Haartest färben Sie einfach eine Strähne, um anschließend zu entscheiden, ob das Haar eher Karottenrot statt Feuerrot werden soll. Grundsätzlich kann man mit Henna Farbnuancen zwischen hellem Orange und Mahagoni erzielen. Übrigens lässt sich auch Wolle oder Seide damit färben.Zum Färben wird das Hennapulver in eine Schüssel gegeben und mit heißem Wasser übergossen. Achtung: Das Ganze riecht mitunter streng. Daraus wird ein kräftiger Brei angerührt. Dieser muss gleichmäßig auf die Haare verteilt werden. Plastikhauben und Tücher lassen die Farbe besser einziehen. Die Einwirkzeit richtet sich nach der natürlichen Haarfarbe und dem gewünschten Resultat. Gut zu wissen: Eine sehr intensive Tönung dunklen Haares muss schon ein bis zwei Stunden einwirken, während bei blondem Haar zehn Minuten häufig ausreichen.
Worauf ist beim Färben mit Henna zu achten?
Blondiertes und graues Haar wird mit Henna häufig genau wie natürlich blondes Haar orangerot.Wer sich beim Anmischen nicht sicher ist, kann auch fertige Hennamischungen kaufen. Außerdem enthalten manche Shampoos und Spülungen pflegende Hennawirkstoffe, die das Haar auf natürliche Weise kräftigen und glänzen lassen sollen.
Es heißt, dass das Farbergebnis manchmal intensiver ausfällt, wenn das pflanzliche Färbemittel nicht mit Wasser angerührt wird, sondern mit Schwarztee. Außerdem hört man häufig den Rat, dass Wärme während der Einwirkzeit in vielen Fällen die Färbewirkung verstärkt. Vorsichtig sollten Sie sein, wenn Sie unmittelbar nach dem Färben weitere Pflegeprodukte auftragen: Mitunter verändern beispielsweise Haarkuren das Farbergebnis.
Des Weiteren zu beachten ist, dass sich ein Teil der Pflanzenhaarfarbe mit der Zeit wieder auswäscht, grundsätzlich gilt jedoch: Färbungen mit Pflanzenprodukten sind von Dauer. Aber: Sonnenstrahlen können gefärbte Haare bleichen.