Die verschiedenen Arten des Vegetarismus
Vegetarier ist nicht gleich Vegetarier – im Laufe der Zeit hat sich eine große Zahl unterschiedlicher Strömungen herausgebildet:Die klassischen, strengen Vegetarier verzichten bei ihrer Ernährung auf Fleisch, Fisch, Eier, Milchprodukte - also auf sämtliche Lebensmittel, die von Tieren stammen oder aus ihnen/mit ihrer Hilfe hergestellt werden, zum Beispiel Honig. Ovo-lacto-Vegetarier haben auch Eier und Milchprodukte auf ihrem Speiseplan, während die Lacto-Vegetarier zwar keine Eier, dafür aber Milchprodukte zu sich nehmen. Ovo-Vegatarier halten's genau umgekehrt: Sie essen zwar Eier, weil die unbefruchteten Eier von Haushühnern ja keinen lebendigen Organismus enthalten und daher für den Verzehr kein Lebewesen getötet werden muss, verzichten aber auf Milchprodukte.
Veganer gehen noch weiter: Sie verzichten nicht nur auf tierische Lebensmittel, sondern auch auf alle anderen Tierprodukte wie Leder oder Joghurt.
Vegetarisch essen: Gesund oder gefährlich?
Vegetarische Ernährung scheidet die Geister: Für die einen ist Vegetarismus einfach eine Ernährungsweise, für die anderen ist es eine Lebenseinstellung.Insgesamt sind in den westlichen Industrienationen nur 1,5 bis 2,5 Prozent der Menschen Vegetarier. Diese begründen ihre Entscheidung zum fleischlosen Leben meist mit Tierschutz und erst in zweiter Linie mit gesundheitlichen Aspekten. Ob die fleischlose Ernährung tatsächlich gesünder ist als die konventionelle, oder ob sie im Gegenteil ernsthafte Gefahren für die Gesundheit mit sich bringt, wird kontrovers diskutiert.
Bei vielen Menschen besteht die Besorgnis, dass eine vegetarische Ernährung einen Nährstoffmangel zur Folge hat. Besonders die ausreichende Versorgung mit Eiweiß und Vitamin B12 (in Tierprodukten enthalten, ist wichtig für das Zellwachstum und die Blutbildung) scheint problematisch. Diese Besorgnis ist anscheinend unbegründet: Untersuchungen haben ergeben, dass die von Vegetariern aufgenommene Eiweißmenge der von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlenen Menge entspricht. Selbst Veganer können die empfohlene Eiweißmenge zu sich nehmen, wenn sie darauf achten. Vitamin B12 muss bei völligem Verzicht auf tierische Nahrungsmittel, wie ihn Veganer praktizieren, jedoch mittel eines Nahrungsergänzungsmittel zugeführt werden. Bei dem sogenannten pflanzlichen Vitamin B12 handelt es sich nicht um echtes Vitamin B12, sondern nur um einen sehr ähnlichen Soff, der die Verarbeitung des Vitamins sogar erschweren kann.
Der Vegetarierbund zitiert eine Untersuchung, die ergab, dass Vegetarier im Durchschnitt gesünder sind als die Vergleichsgruppe, die sich konventionell ernährt. Danach sollen Vegetarier seltener an Diabetes, Krebs, Arteriosklerose und Übergewicht leiden.
Auch die Versorgung mit Eisen scheint gewährleistet zu sein. Darüber hinaus nehmen Vegetarier im Schnitt mehr Gemüse und Obst zu sich als der Durchschnitt der Bevölkerung.
Bewusste vegetarische Ernährung muss also kein Gesundheitsrisiko sein. Vorsicht ist jedoch bei veganer Ernährung geboten, bei der jede Art von tierischen Lebensmitteln wie zum Beispiel Milchprodukte, verboten ist.