Welchen Fisch Sie bedenkenlos servieren können und von welchem Sie lieber die Finger lassen sollten, das erfahren Sie bei der Lektüre der folgenden Liste.
Eigentlich ist Fisch sehr gesund – mindestens ein Mal pro Woche sollte er idealerweise auf der Speisekarte stehen. Dann also auf zum Supermarkt, zugegriffen und fertig? So einfach ist es leider nicht – viele Fische sind aus ökologischen Gründen nicht zu empfehlen. Damit Sie trotzdem guten Gewissens und guter Gesundheit Ihre Boulliabaise (französische Fischsuppe) genießen können, hat YaaCool einige Tipps zum Fischeinkauf für Sie zusammengestellt. Es gibt nämlich zum Glück auch Alternativen, die Sie bedenkenlos zubereiten können.
Karpfen
Auf Ihren Weihnachtskarpfen müssen Sie glücklicherweise nicht verzichten. Der unkompliziert zu haltende Fisch ist inzwischen sogar schon aus biologischer Aufzucht erhältlich. Achten Sie einfach auf die entsprechenden Siegel oder fragen Sie beim Fischhändler Ihres Vertrauens nach. Er ist hierzulande so beliebt, dass in Deutschland jährlich 11.000 Tonnen davon produziert werden!
Hering
Nicht nur in dem pinkrosafarbenen Salat erfreut er sich großer Beliebtheit: der Hering. Deswegen gehört der Hering in der Ostsee leider schon zu den gefährdeten Arten. Auch in der Nordsee schwimmen kaum noch junge Heringe umher. Nur in Norwegen ist der Heringsbestand noch stabil.
Seelachs
Das Lachsbrötchen mit Meerrettich bleibt Ihnen auch erhalten: Aufgrund des gesunkenen Lachspreises liegt die Fangquote sogar unter der erlaubten Höchstgrenze. Es sind also für alle genügend Lachse in den Meeren unterwegs.
Makrele
Essen Sie auch so gern Pfeffermakrelen? Makrelen sind (natürlich ohne Pfeffer) auch bei größeren Fischen beliebt. Hier ist Vorsicht geboten: Im Nordatlantik droht die Überfischung.
Wolfsbarsch
So gut er auch schmeckt: Von wildem Wolfsbarsch sollten Sie lieber die Finger lassen. Der wilde Wolfsbarsch wird fast immer mit Hilfe von Schleppnetzen gefangen, in denen sich immer wieder Delphine verfangen, die qualvoll darin sterben. Stellen Sie sicher, dass Ihr Fisch aus einer Zucht stammt.
Zander
Diese Delikatesse ist ein Süßwasserfisch, deswegen wird er häufig in Teichen gezüchtet. Wenn Sie zu Zuchtfischen greifen, brauchen Sie keine Angst vor leeren Netzen zu haben.
Goldbrasse
Dieser äußerst schmackhafte Fisch stammt aus dem Mittelmeer. Die meisten Goldbrassen, die Sie hier im Laden kaufen können, stammen aus griechischen Aquakulturen. Das Problem ist, dass die Abwässer dieser Aquakulturen das Abwasser stark belasten. Häufig wird auch mit Antibiotikum relativ sorglos umgegangen, so dass von Goldbrassen eher abzuraten ist, wenn Sie nicht genau wissen, woher sie kommen.
Nordseegarnelen
Bei Feinschmeckern sind sie besonders beliebt, leider schadet ihr guter Ruf dem ökologischen Gleichgewicht. Durch Überfischung sinkt die Anzahl der Nordseegarnelen rapide. Außerdem wird das Wattenmeer durch die Fangmethoden oft beschädigt. Auch die CO2-Bilanz der Nordseekrabben ist negativ, da sie zum Pulen nach Marokko gefahren werden. Darüber hinaus gehen den Krabbenfischern auch eine Vielzahl ungewollter anderer Tiere ins Netz.
Muscheln
Muscheln sollten Sie am besten nur aus ökologischen Aquakulturen kaufen: Die Anzahl der natürlichen Muschelbänke, die sich im Watt befinden, hat sich bereits drastisch reduziert. Abgesehen davon wird durch die Muschelernte der Lebensraum vieler Tiere und Pflanzen zerstört.
Sardinen
Ihr natürlicher Lebensraum sind der Atlantik und das Mittelmeer. Die meisten Sardinen in den Kühlregalen hierzulande stammen aus Marokko, wo das Sardinenvorkommen schwankt. Im Mittelmeer droht die Überfischung, darüberhinaus gehen den Fischern beim Sardinenangeln ungewollt auch viele andere Meeresbewohner ins Netz. Deswegen sollten Sie auf Sardinen verzichten. Wenn Sie nicht daran vorbeikommen, sollten Sie Sardinen aus dem Atlantik kaufen.
Forelle
Wenn Sie sich eine leckere Forelle braten, handelt es sich vermutlich um eine Regenbogenforelle. Sie stammt ursprünglich aus Nordamerika, wird allerdings auch in Deutschland gezüchtet. Deswegen können Sie Forellen auch ohne Angst vor Überfischung essen. Am besten, Sie kaufen Sie direkt beim Züchter oder beim Fischhändler Ihres Vertrauens, der Ihnen über den Züchter Auskunft gibt.
Seelachs aus Alaska
Seelachs kommt aus den USA, China, Japan und Russland. Er wird auch für tiefgekühlte Schlemmerfilets und Fischstäbchen benutzt. Die Bestände in Russland sind längst überfischt, in China wird der Seelachs mit Hilfe von Schleppnetzen gefischt, in denen sich leider auch Robben verfangen. Er fehlt dort auch den Seelöwen als Nahrungsquelle. Deswegen sollten Sie nur Seelachs mit dem MSC-Zertifikat kaufen, der aus den USA stammt.
Seehecht
Seehecht ist äußerst problematisch: Die Bestände sind stark überfischt, außerdem werden die Tiere mit Langleinen und Schleppnetzen gefischt, in denen sich Seevögel und Haie verfangen.
Heilbutt
Für Liebhaber von Heilbutt gibt es schlechte Nachrichten: Die meisten Tiere sind leider mit Umweltgiften belastet. Abgesehen davon ist der Heilbutt sehr überfischt. Nur die Bestände des pazifischen Heilbutts sind noch stabil.
Kabeljau, Scholle und Seezunge
Der Kabeljau ist in Nord- und Ostsee fast komplett weggefischt worden. Abgesehen davon wird auch hier mit Schleppnetzen gearbeitet, wodurch viel Beifang entsteht. In ihnen ertrinken sogar kleine Wale! Auch Schollen und Seezungen werden mit Schleppnetzen gefangen, die den Meeresboden nachhaltig schädigen.
Rotbarsch
Der Rotbarsch ist in Not: Weltweit hat eine so starke Überfischung stattgefunden, dass die Art akut bedroht ist. Zusätzlich ist der Fang dieser in über 1.000 Metern Tiefe lebenden Tiere so aufwändig, dass starker Beifang entsteht und auch der Meeresboden stark beschädigt wird. Hier heißt es leider: Finger weg!
Aal
Der Aal ist ebenfalls wegen Überfischung vom Aussterben bedroht! Aale zu züchten ist nicht möglich, da sie sich in Gefangenschaft nicht vermehren.
Schwertfisch
Schwertfisch können Sie leider auch nicht guten Gewissens verspeisen, denn er ist vom Aussterben bedroht und steht deswegen auch auf der roten Liste!
Thunfisch
Thunfischfreunde haben schlechte Karten: Der wilde Thunfisch ist wegen Überfischung gefährdet. In den letzten Jahren hat sich sein Bestand um 90 Prozent reduziert. Außerdem entsteht beim Thunfischfang etwa 40 Prozent Beifang, der aus Delfinen, Schildkröten, Haien und Vögeln besteht.
Lachs
Nicht nur im hohen Norden ist Lachs einer der beliebtesten Speisefische. Der hier erhältliche Fisch stammt meist aus Aquakulturen in Norwegen. Das Problem: Teilweise schaffen es die Zuchtlachse zu fliehen und verdrängen die Wildlachse aus ihrem Lebensraum. Zudem verbreiten Sie viele Krankheiten. Die Bestände im Atlantik sind gefährdet. Trotzdem müssen Sie nicht auf Lachs verzichten: Greifen Sie zu pazifischem Wildlachs mit MSC-Siegel!
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Frischen Fisch erkennen Sie an vier Kriterien: Die Augen sollten klar sein, die Kiemen noch rot leuchten, der Fisch nicht nach Fisch stinken und sich insgesamt elastisch anfühlen. Kaufen Sie am besten nur Tiere mit dem MSC-Siegel. Es garantiert, dass die Tiere aus verantwortungsvollem Fischfang stammen. Alternativ können Sie auch zu Fisch mit dem Siegel "Bio" oder "Naturland" greifen, die nach ökologischen Kriterien gefischt und/oder aufgezogen wurden.
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