Gängigerweise geht man mit dem Griff nach einer Flasche Bier davon aus, dass im deutschen Bier nichts anderes ist als Weizen- oder Gerstenmalz, Wasser, Hopfen und Brauhefe. So steht es auch auf den meisten Etiketten.
Doch während Biobier-Hersteller für pestizidfreie Zutaten sorgen und Hilfsstoffe gänzlich weglassen, landen bei den großen Brauerein aus Kostenersparnis und je nach Herstellungsweisen auch verschiedene erlaubte Hilfsstoffe und Zutaten im Bier, die einen merkwürdig aufstoßen lassen könnten.
Hopfen und Malz: Was ist zudem im Bier?
Zum Beispiel ist Schwefel als Konservierungsmittel für Malz und Hopfen erlaubt und das entsprechende durch chemische Lösemittel entstandene Extrakt landet häufig in der Sudpfanne. Auch bei der Gerste darf nachgeholfen werden: Ein chemisches Lagerschutzmittel kann hinzugefügt werden. In obergäriges Bier wie Kölsch und Weißbier wird Zucker gemischt und für die richtige Farbe auch schon mal E150a -Zuckerkulör hinzugefügt.Polyvinylpolypyrrolidon (PVPP) wird als Hilfsstoff ins Bier gemischt, um es klarer und haltbarer zu machen, sowie Eiweiße auszufällen. In manchen Fällen wird das Glucosesirup, aus welchem die Hefe gezeugt und der Zuckerkulör gemacht wird, aus genmanipulierten Enzymen von Gen-Mais gewonnen.
Wo liegt der Unterschied zwischen Biobier und herkömmlichen Bier?
Die deutschlandweit verstreut liegenden kleinen taditionellen Brauerein setzen immer mehr auf Biobier und brauen nach ihrem eigenen "echten" Reinheitsgebot. Es spricht für sich: Bei der Herstellung der Zutaten des Biobiers wird auf Kunstdünger verzichtet und Pestizide kommen nicht zum Einsatz. Hopfendolden und nicht Hopfenextrakte werden verwendet. Das Brauwasser wird nicht chemisch sondern mit Kalkmilch enthärtet. Genmanipulierte Zutaten werden heraus gehalten. Auch länger haltbar wird hier nichts gemacht: Das Biobier muss innerhalb einer bestimmten Zeit getrunken werden. Aber vier bis sechs Monate klingen doch nach einem ausreichenden Zeitlimit.Wo bekommt man Biobier?
In Reformhäusern findet man neben Biobier auch Ur-Bier, das nach alten Rezepten aus anderen Zutaten mit zum Beispiel Dinkel und Einkorn gebraut wird.Das Öko-Bier mit seinen circa 400 Kilokalorien pro 100 Milliliter gibt es in Bioläden oder direkt bei der Brauerei - auch glutenfrei.
Angesichts der Auswahl an vorhandenen, erprobten und traditionellen Brauerein, die ihr Bier auch noch zu fairen Preisen offerieren, bleibt es tatsächlich dem Käufer überlassen, nach welchem Bier er künftig greift.