Wo kommen die Schnittblumen her?

Die Deutschen geben bis zu drei Millionen Euro jährlich für Blumen aus. Damit das Angebot die große Nachfrage decken kann, werden vor allem im Winter Rosen & Co. aus wärmeren Ländern importiert. In Deutschland müsste zu dieser Jahreszeit mit Beleuchtung und Beheizung in Gewächshäusern gearbeitet werden. Gegengerechnet ist daher der Blumenimport direkt aus Afrika und Lateinamerika oder über die Niederlande trotz des Transportweges günstiger. Dies liegt neben den Gewächshaus-Unkosten auch an dem niedrigen Lohn und den fehlenden Umweltschutzrichtlinien in den meisten Exportländern. Zwar sind das - mit 85 Prozent der nach Deutschland importierten Schnittblumen - nach wie vor Blumen aus niederländischer Produktion, aber die Hälfte dieser Blumen wiederum fand ihren Weg ursprünglich aus Ländern wie Kenia, Ecuador oder Kolumbien zu unseren Nachbarn. Sie werden also nur von den Niederlanden weiterverkauft!

Was passiert bei der Produktion "herkömmlicher" Schnittblumen?

In Deutschland und Europa schon lange verbotene Pflanzenschutzmittel werden in großangelegten Blumenproduktionen sogenannter Entwicklungsländer leider noch häufig eingesetzt. Die sorgen bei den Arbeitern vor Ort für gesundheitliche Probleme von Kopfschmerzen bis hin zu Fehlgeburten. Daneben belastet der übertriebene Einsatz von Chemikalien Gewässer und Grundwasser. Und: Abfälle der Blumenproduktion werden häufig als Tierfutter weiterverwendet. Auf diesem Wege könnten Menschen durch die Nahrung Pestizidreste mitessen.

Was macht Bioblumen aus?

Ökologisch korrekt angebaute Blumen haben den Vorteil, dass sie langsamer wachsen und robuster sind, da sie nicht dem chemisch-synthetischen Dünger ausgesetzt sind. Der Pflanzenschutz wird zum Beispiel mit Seifenpräperaten gegen Schädlinge oder Kräuterauszügen zur Stärkung umgesetzt. Als Düngung wird unter anderem Kompost verwendet. Der ökologische Blumenanbau hält sich an die Richtlinien zum ökologischen Anbau. Leider ist der Marktanteil ökologischer Schnittblumen bisher gering.

Woran können Bioblumen erkannt werden?

In Deutschland gibt es ein vorwiegend auf die Umweltbedingungen bei der Blumenproduktion abzielendes Siegel: "Das Grüne Zertifikat". Ergänzend zeichnet die Organistaion TransFair Blumen aus, die unter den Bedingungen des Fairen Handels produziert werden. Auch wer nach EG-Kontroll-Nummern Ausschau hält, liegt nicht verkehrt.