Demnach haben die Befragten am meisten Angst vor den Folgen der Wirtschaftskrise und dem Verlust des eigenen Arbeitsplatzes: 37 Prozent der Europäer sagten aus, "sehr besorgt" zu sein. Im Ländervergleich zeigen sich jedoch deutliche Unterschiede zwischen den Nationalitäten: Während in Frankreich (91 Prozent) und Schweden (85 Prozent) eine überwiegende Mehrheit die unsichere Wirtschaftslage fürchtet, sind es bei den Deutschen nur 69 Prozent.
Ein Drittel der befragten Europäer befürchtet, dass die Armut in Europa zunimmt. In Deutschland bereitet dies nur 18 Prozent der Befragten Sorgen. Dafür gab ein Drittel der Deutschen an, sich Sorgen um die steigenden Energiepreise zu machen, während sich in England oder Spanien nur ein Viertel der Befragten um die Entwicklung der Energiepreise sorgt.
Weitere Themen, die alle Befragten als besorgniserregend einstuften, sind zunehmende Gewalt und Verbrechen in Europa (28 Prozent) sowie die Ausbeutung natürlicher Ressourcen (25 Prozent) und der Klimawandel (20 Prozent).
Dabei scheinen jedoch Probleme wie Umweltschutz oder globale Erwärmung für die deutschen Befragten weniger wichtig zu sein als für Europäer der anderen Länder: Während sich jeweils drei Viertel der Schweden, Spanier und Franzosen besorgt um den Klimawandel zeigen, sind es bei den Deutschen nur etwa 50 Prozent. Nur ein Sechstel der Deutschen sorgt sich zudem um Wald- und Artensterben. In Frankreich und Schweden sind es immerhin mehr als ein Viertel.
Zur Lösung dieser gesellschaftlichen und ökologischen Probleme sollten große Unternehmen einen aktiven Beitrag leisten, finden 77 Prozent der Befragten. Doch nur acht Prozent der Deutschen sind überzeugt davon, dass sie Einfluss auf das Engagement von Unternehmen ausüben könnten. Mehr als ein Drittel der Europäer würde immerhin bis zu zehn Prozent mehr ausgeben, um Produkte zu kaufen, die unter verantwortungsvollen sozialen oder ökologischen Bedingungen hergestellt wurden. Bei den Deutschen erklärten sich nur 25 Prozent dazu bereit.
Der Begriff "Nachhaltigkeit" gehört für viele Europäer bereits zum alltäglichen Sprachgebrauch. Ganze 92 Prozent der Befragten nehmen ihn gelegentlich wahr und etwa 50 Prozent hören ihn sogar oft. Die meisten assoziieren damit entweder Umweltthemen (82 Prozent) oder Zukunft beziehungsweise Zukunftsfähigkeit (81 Prozent). Für zwei Drittel der Verbraucher sind damit auch "Gesundheit", "ausgewogenes Handeln" oder "Gemeinde- und Gemeinschaftsthemen" verbunden.
Auf Platz eins der Industrien, die der Umwelt besonders schaden, setzten die europäischen Verbraucher die Ölindustrie (86 Prozent). Es folgen die Automobilindustrie (80 Prozent), die Kosmetik- und Reinigungsmittelindustrie (77 Prozent), die Strom- und Gaserzeugerindustrie (73 Prozent), die Lebensmittelindustrie (53 Prozent), die Telekommunikationsindustrie (45 Prozent) sowie der Handel (44 Prozent).
Die befragten Europäer sind jedoch auch der Meinung, dass sich die Automobilindustrie am meisten engagiere, um negative Folgen für die Umwelt gering zu halten. Auf Platz zwei und drei folgen die Strom- und Gas- sowie die Lebensmittelindustrie.
Gesellschaftlichen Schaden richten aus Sicht der europäischen Verbraucher dagegen besonders die Ölindustrie (72 Prozent), die Automobilindustrie (61 Prozent), die Strom- und Gasindustrie (58 Prozent) sowie die Banken und Versicherungen (36 Prozent) an. In Deutschland fanden sogar 43 Prozent der Befragten, dass Banken und Versicherungen den Menschen und der Gesellschaft beträchtlich schaden.