Fragen an den Arbeitgeber
Sind Sie von nun an hundertprozentiger Telearbeiter oder müssen Sie noch ins Büro kommen?Entweder verrichten Sie Ihre Arbeit komplett außerhalb des Büros oder bei Ihnen greift das Konzept der sogenannten alternierenden Telearbeit. Dann müssen Sie sich noch gelegentlich an Ihrem alten Arbeitsplatz einfinden.
An wie vielen und an welchen Tagen in der Woche wird die Telearbeit stattfinden?
Möglicherweise legt Ihr Arbeitgeber darauf Wert, dass Sie an bestimmten Tagen im Büro sind. Diese werden Präsenztage genannt.
Muss die Arbeit zu bestimmten Zeiten geleistet werden oder ist es komplett Ihnen überlassen, wann Sie arbeiten?
Abhängig von der Art Ihrer Arbeit könnte es erforderlich sein, dass Sie sie zu ganz bestimmten Zeiten verrichten – beispielsweise, damit Sie für Kunden oder Kollegen kontaktierbar sind.
Muss der Arbeitnehmer eine bestimmte Anzahl von Stunden absolvieren? Falls ja: Wie soll diese Arbeitszeit gemessen werden?
Manchen Chefs ist es egal, wie viele Stunden Ihre Mitarbeiter pro Monat arbeiten – Hauptsache, ein bestimmtes Pensum an erledigter Arbeit wird erreicht. In solchen Fällen spricht man von Vertrauensarbeitszeit, weil der Arbeitgeber auf die Erledigung der Arbeit auch ohne feste Arbeitszeiten vertraut. Das Gegenstück dazu sind die traditionellen Arbeitgeber, die genau wissen wollen, wann Ihre Mitarbeiter am Platz sind. Bei Telearbeitern kann die Überwachung der Arbeitszeit durch spezielle Computerprogramme erfolgen.
Welche Geräte sind für die erfolgreiche Telearbeit erforderlich?
Für die meisten Telearbeiter stellt der Computer mit Internetanschluss das wichtigste Arbeitsgerät dar. Beim Anschluss gilt: je schneller, desto besser. Zusätzlich erforderlich sind oft Geräte wie (mobiles) Telefon, Scanner, Kopierer oder Drucker. Oft lohnt sich die Anschaffung eines Multifunktionsgeräts, das all diese Arbeiten erledigen kann. Auch für die Umwelt ist es besser, wenn man statt drei nur ein Gerät kaufen muss.
Welche Software wird benötigt?
Eventuell benötigen Sie zur Verrichtung Ihrer Arbeit spezielle Programme, die Ihnen Ihr Arbeitgeber zur Verfügung stellen muss.
Können bereits vorhandene Software und Geräte genutzt werden?
Optimal wäre es, wenn Sie die bereits bei Ihnen zu Hause vorhandenen Gerätschaften weiternutzen könnten. Sprechen Sie mit Ihrem Chef darüber!
Wer bezahlt Telefon- und Internetkosten?
Wenn Sie den für die Telearbeit verwendeten Internetanschluss auch privat nutzen möchten, ist dieser Punkt möglicherweise diskussionswürdig.
Welche Datenschutzmaßnahmen muss der Arbeitnehmer vornehmen?
Insbesondere wenn Sie mit sensiblen Daten hantieren, müssen Sicherheitsmaßnahmen ergriffen werden, um diese Daten vor unerlaubtem Zugriff zu schützen. Ein stets aktuell gehaltenes Anti-Virenprogramm, die Anschaffung einer sogenannten Firewall und die Verschlüsselung von Daten sind die wohl wichtigsten Maßnahmen dieser Art.
Wie wird die Kommunikation zwischen Ihnen und Ihren Vorgesetzten und Kollegen ablaufen?
Werden Sie in Zukunft mit Ihren Kollegen telefonieren, chatten oder sich gegenseitig E-Mails schreiben? Wird es Video- oder Telefonkonferenzen geben?
Erhält Ihr Arbeitgeber das uneingeschränkte Recht, Ihre Wohnung in bestimmten Fällen zu betreten ?
Ein heikler Punkt: Manche Arbeitgeber bestehen darauf, dass sie in wichtigen Fällen Zutritt zu Ihrer Wohnung erhalten müssen – beispielsweise zur Datenrettung bei Computerfehlern. Sprechen Sie also mit Ihrem Chef darüber.
Fragen an Sie selbst
Können Sie sich vorstellen, in Zukunft komplett selbstständig und nicht mehr im Büro zu arbeiten?Für viele Arbeitnehmer bringt die Umstellung von Büro- auf Telearbeit Probleme mit sich. Besonders wenn die Vorgesetzten keine festen Arbeitszeiten vorgeben, muss man sich seine eigenen Strukturen schaffen.
Welche Störfaktoren gibt es, die die Telearbeit von zu Hause aus behindern würden?
Wer von zu Hause aus arbeiten will, muss im Vorfeld mögliche Störfaktoren identifizieren. Das private Telefon lässt sich meist ausschalten, doch was ist mit gelegentlich Ihre Geduld strapazierenden Mitbewohnern wie Katzen, Hunden oder Kleinkindern? Auch Straßenlärm gehört zu den manchmal unterschätzten Störquellen. Manche Telearbeiter sprechen mit ihren Partnern feste Zeiten ab, zu denen sie auf keinen Fall behelligt werden möchten.
Wie wird es Ihnen gehen, wenn Sie nicht mehr in den Büroalltag integriert sind ?
Der tägliche Plausch mit den Kollegen, das gemeinsame Essen in der Kantine – Telearbeiter müssen mitunter auf all dies verzichten. Wer fürchtet, darunter zu leiden, sollte sich feste Tage im Büro einplanen. Alternativ dazu lohnt sich vielleicht die Arbeit in einem Telecenter. In diesen Büroansammlungen für Telearbeiter findet man schnell kollegialen Anschluss.