Nagellack im Öko-Test
Die Zeitschrift Öko-Test hat im regelmäßigen Abstand von zwei Jahren Nagellacke getestet. Jedes Jahr wieder gab es Kritik an den Inhaltsstoffen des Nagellacks. 2007 bekamen nur ein Drittel der Nagellacke das Testurteil "gut". Die restlichen Nagellacke bekamen die Wertungen "mangelhaft" oder sogar "ungenügend". Ein häufiger Grund für die schlechte Wertung war der Bestandteil Formaldehyd, der im Verdacht steht, krebserregend zu sein und Allergien auslösen kann. Ein weiterer Mangel in der Zusammensetzung war der Inhaltsstoff Toluol. Das Lösungsmittel verursacht ab einer gewissen Konzentration Nerven-, Nieren- und sogar Leberschäden. Öko-Test rät: "Auch wenn die Menge, die aus der kleinen Flaschenöffnung entweicht, gering ist, sollte vorbeugend lieber auf Toluol verzichtet werden."Außerdem beanstandete Öko-Test bei gut der Hälfte der Lacke problematische Acrylate, die unter anderem als starkes Kontaktallergen wirken können.
Bio -oder Naturkosmetik-Nagellack - eine bessere Alternative?
Wer trotz dieser Testergebnisse nicht auf bunten Lack auf seinen Nägeln verzichten möchte, greift oft zu Naturkosmetik-Nagellack. Im Test von 2009 weist Öko-Test extra darauf hin, dass es in diesem Produktfeld keine zertifizierte Naturkosmetik gibt. Die Firma Sante wirbt damit, dass ihre Nagellacke frei sind von Formaldehyd, Toluol und Kolophonium. Im Jahr 2007 bemängelte Öko-Test aber im Lack von Sante die Weichmacher Diethylhexylphthalat (DEHP) und Dibutylphthalat (DBP), die als fortpflanzungsgefährdend eingestuft werden. Auch im Öko-Test von 2009 gab das Vorhandensein von Pthalaten noch Anlass zur Kritik.Ob Naturkosmetik oder nicht scheint hier also keinen Unterschied zu machen.
Sinnvoll ist Naturkosmetik dagegen beim Nagellackentferner. Die meisten Entferner bestehen hauptsächlich aus Aceton, Ethyl- und Butylacetat, Isopropanol und Glykol. Oft enthalten die Nagellackentferner dazu auch Öle, um den Nägeln etwas Feuchtigkeit zurückzugeben. Besonders das Aceton entzieht der Haut viel Fett, weshalb es mittlerweile auch acetonfreie Nagellackentferner gibt. Diese sind meist jedoch auch nicht schonender als die acetonhaltigen, da stattdessen oft Ethylacetat verwendet wird, was ähnlich leicht entzündlich und hautreizend ist wie Aceton. Das Beste ist deshalb Nagellackentferner, der auf Alkohol basiert, da Alkohol die Haut weniger reizt als Aceton und Ethylacetat. Dafür muss man eine etwas längere Einwirkzeit in Kauf nehmen. Nagellackentferner von Naturkosmetikanbietern enthält oft Bioalkohol und ist demnach zu empfehlen.