Kunst aus Müll
So formt zum Besipiel der US-amerikanische Künstler Christopher Fennell seine Kunstwerke aus Müll. Die Werke erinnern den Betrachter daran, was für Müll alles auf der Straße rumliegt. Fennell erbaut architektonische Skelette aus weggeschmissenen Alltagsgegenständen. Ähnlich geht der deutsche Künstler HA Schult vor. Er hat ein ganzes "Schrottvolk" geschaffen, indem er rund 1.000 mannsgroße Figuren aus Dosen presste und sie auf eine Reise um die Welt schickte. Er fotografierte die "Trashpeople" vor dem Matterhorn, den Pyramiden von Kairo und auf der chinesischen Mauer. Der Kölner Künstler HA Schult will mit den Skulpturen auf das Müllproblem unserer Wohlstandsgesellschaft aufmerksam machen.Natur als Kunst
Aber auch mit der Auswahl der Materialien kann man die Gedanken des Betrachters lenken. In diesem Kontext lässt sich zum Beispiel das Landschaftskunstwerk von Joseph Beuys sehen, der 1982 begonnen hat, für sein Kunstwerk "Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung" 7.000 Eichen in Kassel zu pflanzen. Beuys wollte die urbane Lebensqualität der Stadt verbessern und etwas Nachhaltiges schaffen. Nicht alle Bürger waren damals von dem Projekt begeistert. Es dauerte, bis die Bevölkerung die Bäume in ihr Herz geschlossen hatte, die heute dazu beitragen, dass Kassel als grüne Stadt wahrgenommen wird.Kunst als Lösung von Umweltproblemen
1983 lud die Stadt Hamburg verschiedene Künstler ein, um für den Wettbewerb "Stadt - Natur - Skulptur" ein Kunstwerk für eine städtische Fläche freier Wahl zu entwerfen. Beuys hatte für sein Projekt den Standort der umstrittenen Spülfelder in Hamburg-Altenwerder gewählt. Das ehemaliges Fischerdorf war nach einem Senatsbeschluss von 1973 zwangsentsiedelt und abgerissen worden. Ab 1979 wurde der südliche Teil davon für die Ablagerung ausgebaggerten Elbschlicks genutzt, der durch Kadium, Blei und Quecksilber verseucht war. Beuys wollte ein "ökologisches Gesamtkunstwerk" errichten und durch Weiden und Pappeln das Absickern von Industriegift ins Grundwasser verhindern. Er bekam zwar den Zuschlag, allerdings wurde das Projekt durch ein Veto des damaligen Bürgermeisters Klaus von Dohnanyi im Juli 1984 gestoppt und nicht realisiert.Ausstelllungen zum Thema Umwelt und Klimaschutz
Neben einzelnen Künstlern, die sich in ihren Kunstwerken mit den Problemen der Umweltverschmutzung auseinandersetzen, gibt es verstärkt auch Sammelausstellungen, die sich dieses Themas übergreifend annehmen. Momentan ist in dem Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe die Ausstellung "Klimakapseln. Überlebensbedingungen in der Katastrophe" zu sehen. Dort wird ein Ausblick auf das Leben mit dem Klimawandel und die Auswirkungen auf Design und Formgebung gegeben und es werden aktuelle klimabezogene Modelle und Strategien aus Design, Kunst, Architektur und Städtebau dargestellt. In dem Text zu der Ausstellung heißt es: "Der Wandel scheint unabwendbar, da die Politik zögert, verbindliche Maßnahmen für den Klimaschutz zu ergreifen, und die Bürger nur schwer zur Änderung ihres Verhaltens zu bewegen sind. So ist die Weltgemeinschaft aufgefordert, sich mit den Möglichkeiten der Anpassung an den Klimawandel auseinanderzusetzen." Gezeigt werden Filme von Menschen, die unter Sauerstoffzelten schlafen und Modelle von Raumanzügen, welche den Menschen auch erlauben, sich bei extremen Temperaturen und Sauerstoffmangel frei zu bewegen. Den Betrachter regen diese Werke unausweichlich zum Nachdenken über den Klimawandel an.Das Kunstmeuseum Wolfsburg zeigt gerade eine Ausstellung über Rudolf Steiner. Der österreichischer Philosoph war mit seiner anthroposophischen Weltanschauung eine wichtige Inspiration für viele Künstler.