Über sechs Millionen Besucher kommen Jahr für Jahr nach München zu den Theresienwiesen. Auch in diesem Jahr waren es laut den Veranstaltern 6,4 Millionen Menschen. Doch wie sieht die Ökobilanz des Münchner Oktoberfests 2010 eigentlich aus? YaaCool Bio informiert Sie.
Ökologische Verträglichkeit - Voraussetzung für erfolgreiche Wiesn-Attraktionen
Auf einer Fläche von circa 42 Hektar drängen sich ungefähr 95 Gastronomiebetriebe und 14 Großzelte. Dass bei so einer Menge viele Ressourcen verbraucht werden, ist klar. Gut zu wissen: Das Oktoberfestkomitee hat schon seit 1995 für die Zulassung der Bewerber für die Teilnahme auf der Wiesn das Bewertungssystem um den wichtigen Punkt "ökologische Verträglichkeit" erweitert. Das bedeutet, dass Bewerber bessere Chancen haben, bei den Wiesn mitzumachen, die ökologische Aspekte berücksichtigen. So gibt es zum Beispiel die Punkte, Ökostrom zu nutzen oder eine Solaranlage installiert zu haben. Bei manchen Gastronomiebetrieben wird von den Solaranlagen das Warmwasser zum Händewaschen erwärmt, andere Betriebe nutzen die Sonne für eine umweltfreundliche Energiegewinnung. Auch die Verwendung von Energiesparlampen ist ein wichtiger Punkt, da die Wiesn-Attraktionen zum Teil sehr viele Lampen benutzen. So erhellen die Attraktionen "Parcours" (9.000 Lampen) und "The Tower" (45.000 Lampen) die Nacht mit umweltfreundlichen LED-Leuchten statt normaler Glühbirnen.
Ökostrom auf der Wiesn
Seit 2000 werden alle öffentlichen Bereiche der Wiesn und die öffentlichen Toiletten mit Ökostrom versorgt. Inzwischen seien auch mehr als die Hälfte aller Schausteller und Wirte mit dem grünen Energielieferant versorgt, heißt es. Auch die meisten Fahrgeschäfte wie das "Riesenrad" oder "Olympia Looping" hätten sich für die umweltbewusste Stromversorgung entschieden. Mit dem Bezug des Produktes M-Natur erhalten die Wiesn-Anbieter Strom, der zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen stamme, nämlich ausschließlich in Wasserkraftwerken erzeugt werde. Dies garantiere der Münchner Stromanbieter SWM. Die Kunden müssten dafür nur 1,53 Cent (netto) pro Kilowattstunde Aufpreis zahlen. Zertifiziert wird der SWM-Öko-Strom M-Natur durch den TÜV-SÜD, der mit jährlichen Prüfungen sicher stellt, dass der Ökostrom tatsächlich zeitgleich aus den SWM-Wasserkraftwerken stammt und die Einnahmen durch M-Natur ausschließlich für den Bau von Neuanlagen zur regenerativen Stromerzeugung genutzt werden.
Wasser wird doppelt genutzt
Auch das Thema Wasser ist auf dem Münchner Oktoberfest sehr wichtig. Seit 1998 wird mit Hilfe eines Recycling-Projektes in fünf Zelten (Hofbräu, Winzerer Fähndl, Hacker, Bräurosl und Löwenbräu) das Nachspülwasser der Bierkrugspülmaschinen für die Zelttoiletten verwendet und nicht in den Abwasserkanal geleitet. So konnte im letzten Jahr eine Wassereinsparung von 6.400 Kubikmeter erreicht werden.
Abfallvermeidung durch Mehrweggeschirr
Die Abfallreduzierung wird vor allem durch Abfallvermeidung erreicht, weshalb Getränkedosen und Einweggeschirr auf dem Oktoberfest verboten sind. Auch Cola & Co. gibt es nur in Mehrwegflaschen gegen einen Mindestpfand. Der anfallende Müll wird vor Ort gesammelt und getrennt.
Öko-Hendl & Co. auf dem Oktoberfest
Vereinzelt gibt es Anbieter, die sich auf kontrolliert ökologisches Essen spezialisiert haben. So finden sich schon Anbieter von Öko-Hendl und anderen Bio-Produkten wie Fleischspieße, Bratwürste und Steaksemmeln in Öko-Qualität auf dem Oktoberfest. Auch süße Lebensmittel wie Reiberdatschi oder Bio-Lebkuchen findet man. Den Großteil des Angebotes auf den Wiesn stellen aber konventionelle Lebensmittel aus nicht biologischer Erzeugung.
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