Trendfisch Panagasius ist oft eine Mogelpackung: Ein Fünftel mehr Verkaufsgewicht aufgrund gebundenen Wassers
Der NDR habe, so heißt es in der entsprechenden Pressemitteilung " Verbrauchertäuschung bei Pangasius", tiefgefrorene Pangasius-Filets in einem Lebensmittellabor untersuchen lassen. Demnach waren von den 14 Pangasius-Filets, die laut ihrer Verpackung keine Zusätze enthalten sollten, die Wasser binden, drei Pangasius-Filets mit Zitronensäure behandelt worden. Außerdem wiesen die Lebensmittelprüfer bei fünf Pangasius-Fischfilets Listerien nach, informiert der NDR weiter. Diese gefährlichen Bakterien lägen in ihrer Konzentration zwar noch unter dem zulässigen Grenzwert, wiesen aber nach Recherchen der Filmemacher Michael Höft und Christian Jentzsch (Ein Interview mit den beiden gibt es beim NDR - siehe Link unten) auf Probleme bei der Pangasius-Produktion hin.
Den TV-Beitrag "ARD exklusiv – Die Pangasius-Lüge" zeigt das Video (Quelle: YouTube):
Pangasius – ein hierzulande beliebter Speisefisch aus Vietnam, dessen "Produktion" zu Lasten der Umwelt geht
Laut Berichten des NDR stamme der in deutschen Supermärkten käufliche Speisefisch Weißer Pangasius überwiegend aus Vietnam, wo er in sogenannten Aquakulturen – die im Bewusstsein umweltbewusst leben wollender Verbraucher eigentlich dafür stehen, dass sie ökologischer als der übliche Fischfang und die häufig damit verbundene Überfischung in den Weltmeeren seien - herangezüchtet werde. Allein im vergangenen Jahr konsumierten die Deutschen 40.000 Tonnen Pangasius-Filet. 90 Prozent des Billigfischs Pangasius werden in Vietnam produziert, heißt es seitens des NDR. Diese Form der Aufzucht von Pangasius sei demnach der Grund für katastrophale Umweltbelastungen in Vietnam.In einem Bericht auf der Seite " Rettet den Regenwald e.V." heißt es, dass im Mekong-Delta in Vietnam, wo der Großteil der Pangasius-Fische produziert werde, Millionen Liter Abwässer, Fischkot und Krankheitserreger aus den Fischteichen das sensible Ökosystem belasteten. Tausende Fische drängten sich demnach auf engstem Raum – bis zu 80 schlachtreife Tiere pro Kubikmeter Wasser. Gegen die grassierenden Krankheiten würden massenhaft Antibiotika eingesetzt. Außerdem kämen Chemikalien zur Desinfektion und Pestizide gegen Algen zum Einsatz. Das Mekong-Delta, die Lebensader Vietnams, sei bedroht. Derweil werde für die Fischmehlproduktion das Südchinesische Meer geplündert. Mit Fischmehl und (Gen-)Soja würden die tropischen Welse in Rekordzeit gemästet - für jedes Kilo Pangasius-Filet ein Mehrfaches an Kraftfutter verfüttert. Und in Südamerika fielen die Tropenwälder den Soja-Monokulturen zum Opfer. Die schlachtreifen Pangasius selbst erlitten laut "Rettet den Regenwald e.V." auf den stundenlangen Lebendtransporten zur Fischfabrik schreckliche Qualen.
Leckerer Speisefisch Pangasius – eine Lüge
In dem TV-Beitrag "ARD exklusiv – Die Pangasius-Lüge" dokumentieren die beiden oben genannten Filmemacher Jentzsch und Höft, dass die Fische zu Hunderttausenden in viel zu kleinen Becken gehalten werden. Zudem belaste der Fischkot aus den Aquakulturen den Mekong. Mindestens eine Million Tonnen Fischkot werde demnach pro Jahr in den Fluss geleitet. Das zerstöre die Lebensgrundlage anderer Süßwasserfische. Die Reporter enthüllen zudem, was die Werbung "fangfrisch" auf zahlreichen Verpackungen bedeutet: In Bottichen übereinander gepresst werden die Fische zu einem Transportschiff gebracht und oft erst nach 24 qualvollen Stunden getötet.Zudem belasten massive Antibiotika-Gaben das Ökosystem am Mekong gravierend. Zwar konnten im Lebensmittellabor keine Antibiotika-Rückstände nachgewiesen werden, doch der Grund dafür sei einfach zu erklären: Rechtzeitig vor dem Fang würden die Medikamente abgesetzt - da sie sich rasch abbauten, komme der Verbraucher nicht mehr mit ihnen in Kontakt.
Trotz dieser umweltschädigenden und gegenüber den Pangasius respektlosen Aufzucht würden die Anbieter des nicht ohne Grund oft als "Billigfisch" bezeichneten Pangasius häufig mit Aufdrucken auf der Verpackung werben, die die umweltschädliche Aufzucht beschönigen oder darüber hinwegtäuschen sollen, zum Beispiel: "Aus den schnell fließenden Gewässern des Mekong", schreibt der NDR in seiner Pressemeldung.