Trinkwasser: Sprudelndes Mineralwasser oder Leitungswasser sind akzeptierte Durstlöscher
Dass am besten Wasser zum Löschen des Durstes geeignet ist, hat sich hierzulande längst herumgesprochen. Entsprechende Absatzzahlen der mehr als 500 in deutschen Läden angebotenen Mineralwässer belegen das: Gut 130 Liter abgefülltes Mineralwasser trinkt laut Statistik jeder Deutsche im Schnitt pro Jahr. Medien berichten sogar, dass Deutschland " Weltmeister im Mineralwassertrinken" sei, insbesondere dann, wenn das Mineralwasser mit Kohlensäure aufgesprudelt ist. Für Sprudelwasser spricht, dass die Kohlensäure das Mineralwasser zum Teil konserviert und damit das Sprudelwasser länger haltbar macht.Auch Leitungswasser hat als Durstlöscher seine Fans - wie entsprechende Umfragen zeigen. Experten raten, Leitungswasser möglichst frisch zu genießen, das heißt, beim "Abzapfen" das Wasser aus dem Hahn erstmal ablaufen zu lassen, damit das gegebenenfalls abgestandene Wasser aus der Leitung fließt - für etwa zwei bis fünf Minuten! Tipp: Fangen Sie das viele Ablaufwasser auf und nutzen Sie es beispielsweise zum Blumengießen oder Spülen der Toilette! Abgefüllt soll Leitungswassser mehrere Stunden genießbar bleiben.
Leitungwasser selbst zu Sprudelwasser machen: mit einem Sprudelautomaten
Leitungswasser wird hierzulande oft mit einem Sprudelautomaten daheim aufgesprudelt - eine praktische Lösung: Anschaffungskosten für den Automaten mit wiederverwendbaren Flaschen und Kohlensäurebeschaffungskosten schlagen zwar zu Buche, man spart jedoch die Schlepperei der Wasserflaschen aus Glas oder Kunststoff und gegebenenfalls die Wege, die zu deren Recycling nötig wären. Ökologisch rechne sich die Anschaffung eines Wassersprudlers aber erst, wenn dieser über fünf Jahre regelmäßig genutzt werde, rechneten Experten aus.Wie messe ich die Qualität meines Leitungswassers? Ein Ratgeber-Video liefert die Antwort:
Doch welches Wasser sollte man trinken, wenn einem nicht nur die eigene Gesundheit lieb und teuer ist, sondern auch die Umwelt? Ist Leitungswasser tatsächlich unbedenklich? Wie Sie die Qualität Ihres Wassers prüfen lassen können, zeigt das folgende Video (Quelle: YouTube/ARD):Deutsches Leitungswasser als Durstlöscher: Was die Befürworter sagen
Das Trinkwasser aus der Leitung gilt hierzulande als das Lebensmittel, dessen Qualität am besten kontrolliert ist. Deshalb rät das Umweltbundesamt (UBA) zum Genuss von Leitungswasser: "Das deutsche Trinkwasser hat eine durchweg hohe Qualität. Es wird umfassend und regelmäßig kontrolliert, kostet wenig und ist vermutlich das einzige Lebensmittel, das man nicht mühsam nach Hause tragen muss", sagt Jochen Flasbarth, Präsident des Umweltbundesamtes.Auch der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) empfiehlt deshalb und wegen seiner ökologisch besseren Bilanz verglichen mit abgefülltem Wasser aus dem Handel, Leitungswasser zu trinken, um den Durst zu löschen. Deutsches Trinkwasser sei "gut, umweltfreundlich und günstig", schreibt der BUND.
Und das Fankfurter Verbrauchermagazin " Ökotest" kommt im Juni 2011 nach dem Test von 31 Mineralwassern, die von den Herstellern auch zur Herstellung von Babynahrung ausgelobt worden seien, zu dem Schluss: "Teures Mineralwasser zur Herstellung von Babynahrung? Das können Sie sich in den meisten Fällen sparen! Unser Test zeigt, dass Leitungswasser nicht nur günstiger, sondern oft auch empfehlenswerter ist. In etlichen Mineralwässern haben wir Abbauprodukte von Pestiziden und zu viele Keime gefunden."
Deutsches Leitungswasser als Durstlöscher: Bedenken und Fakten, die gegen Trinkwasser aus dem Hahn sprechen
Gegen das Trinken des angeblich so reinen Leitungswassers spricht das, was an Rückständen im Trinkwasser gefunden wird. Und dazu zählen laut verschiedener Medienberichte folgende teils besorgniserregende Rückstände:Deutsches Trinkwasser enthält Rückstände von Arzneimitteln, der Anti-Baby-Pille und Kokain
Dazu zählen Arzneimittelrückstände wie Röntgenkontrastmittel und Anti-Epilepsie-Medikamente, die sich bei einer Analyse im Auftrag der Zeitschrift "Der Feinschmecker" 2006 im Leitungswasser von Berlin, Dortmund und Essen fanden. Auch Rückstände von Antibiotika und Hormonpräparaten wie die Pille lassen sich in Leitungswasser nachweisen, wissen Experten seit längerem. (Der " Spiegel" berichtete 1996 darüber: "Pille im Brunnen - Arzneimittelrückstände belasten die Gewässer - neue Gefahr für Mensch und Tier?" Es gibt sogar Untersuchungen von menschlichen Abbauprodukten im Rhein, berichtete der " Stern", die Aufschluss darüber geben, wie viel Kokain Deutsche konsumieren.Deutsches Leitungswasser: Lebensraum, Toilette und Grab von Wasserasseln?
Rückstände ganz anderer Art lassen sich laut Bericht der " Süddeutschen Zeitung" (SZ) im Leitungswasser nachweisen: Kadaver und Kot von Wasserasseln. Was Wasserwerker dazu sagen? Sie geben Entwarnung bezüglich der Kleinstlebewesen im Trinkwasserleitungsnetz, zum Beispiel Jörg Seiler von den Stadtwerken Jena sagte dieser Tage gegenüber OTZ.de, dass das kein Thema für die thüringische Stadt sei! Der Experte nennt demnach vor allem zwei Gründe: Das Wasser stamme zu einem Großteil aus Tiefbrunnen, die so gut wie keine organischen Substanzen enthielten und damit der Assel keine Nahrung böten. Auch Haushalte, die Fernwasser bezögen, könnten unbesorgt sein, heißt es bei OTZ.de weiter. Beim Verlassen der Talsperren unterzöge man dieses Wasser wegen seiner leichten Trübung einer starken Filtration, so dass die Tierchen keine Chance hätten. Jenawasser und die Stadtwerke beließen es nicht bei diesen theoretischen Überlegungen: Im Zuge der Brieselanger Asseldebatte (um die sich der oben zitierte Bericht der SZ drehte) seien die Jenaer Trinkwasseranlagen eingehend untersucht worden: ohne kritischen Befund.Uran im Trinkwasser: Strengere Regelung ab November 2011
Ab 1. November 2011 darf in Deutschland kein Wasser mehr aus dem Hahn fließen, das mehr als zehn Mikrogramm Uran pro Liter enthält. Deutschland sei damit das erste Land innerhalb der Europäischen Union, in dem ein Grenzwert für den Gehalt des giftigen Schwermetalls im Leitungswasser gelte, erklärt die Verbraucherschutzorganisation "foodwatch", die seit einigen Jahren teilweise bedenklich hohe Urangehalte in deutschem Trinkwasser veröffentlicht hatte. Die Freude über den neuen Grenzwert sei bei den Verbraucherschützern jedoch getrübt, denn der Wert von zehn Mikrogramm pro Liter biete Säuglingen und Kleinkindern keinen sicheren Schutz, wie eine wissenschaftliche Expertise der Europäischen Lebensmittelsicherheitsbehörde EFSA zeige. Die Studie komme laut foodwatch zu dem Schluss: "Auch bei Uranwerten von deutlich unter 10 Mikrogramm sind vor allem für Säuglinge und Kleinkinder Gesundheitsrisiken wie schwere Nierenschädigungen nicht auszuschließen."Übrigens: Auch für abgefülltes Mineralwasser gebe es immer noch keinen allgemeingültigen Grenzwert für Uran, bemängelt foodwatch. Nur Wasser, das von den Herstellern als "geeignet für die Zubereitung von Säuglingsnahrung" beworben werde, dürfe demnach nicht mehr als zwei Mikrogramm Uran pro Liter enthalten. Mineralwässer mit deutlich erhöhtem Urangehalt kämen aber in den Handel, das habe ein foodwatch-Test gezeigt – nicht einmal eine Kennzeichnung sei vorgeschrieben.
Die Entscheidung für oder gegen Leitungswasser oder abgefülltes Mineralwasser liegt selbstverständlich beim Verbraucher
Es ist demnach wohl eine Glaubensfrage, ob Sie Wasser aus der Leitung trinken oder Mineralwasser, das abgefüllt ist. Ökologischer sei Experten zufolge das Leitungswasser, weil es ohne Verpackung daher kommt. Und wie allein die zig Milliarden leeren Wasserflaschen aus Kunststoff unsere Umwelt belasten, weiß inzwischen jedes Kind. Sie sparen beim Verwenden von Leitungswasser zudem auch Anschaffungskosten und -wege. Aber: Zum Mitnehmen von Leitungswasser für den Durst unterwegs müssen Sie sich wieder etwas Umweltfreundliches einfallen lassen.Trinken unterwegs: Wie ökologisch sind Trinkwasserflaschen?
Wasser ist der beste Durstlöscher – darin sind sich Ernährungs- und Gesundheitsexperten einig. Eltern geben ihren Kids deshalb tagtäglich den nötigen Schluck Wasser mit auf den Weg in Krippe, Kindergarten, Schule, Ausbildungsstätte oder Sportverein. Auch viele Erwachsene haben ihren Durstlöscher bei sich, wenn sie unterwegs sind. Doch was ist die ökologischste Art und Weise, (Leitungs)Wasser für unterwegs mitzunehmen? Der Handel bietet unzählige Trinkwasserflaschen aus Kunststoff oder Aluminium an, insbesondere für Kinder ist das Angebot groß. Das ist erfreulich, denn solche Trinkflaschen lassen sich wiederverwenden und sparen somit Verpackungen. Klar, sie haben selbst CO2-Emmissionen verursacht, weil sie produziert und in die Verkaufsstellen transportiert wurden. Und: Sie kosten bei der Anschaffung meist leer mehr, als eine volle Mineralwasserflasche edelster Marke. Dennoch rechnet sich der Kauf einer wiederverwendbaren Trinkflasche. Bleibt die Frage nach der gesundheitlichen Unbedenklichkeit solcher Trinkflaschen. Die beantwortete unlängst "Ökotest":Die Verbraucherschützer von " Ökotest" haben im Frühjahr 2011 15 Trinkflaschen für Kinder – "sieben aus Kunststoff und acht aus Alu beziehungsweise Edelstahl" untersucht und kamen zu einem nach eigenen Angaben "durchwachsenen Testergebnis": Demnach "schneiden zwar acht der 15 Flaschen mit 'sehr gut' oder 'gut' ab." Der Rest der untersuchten Trinkflaschen sei aber eher nicht empfehlenswert. Besonders schadstoffbelastet sei im Flaschentest von Ökotest die "Scout-Trinkflasche Style Tyranno" gewesen. Geärgert hat demnach die Ökotester, dass die teuerste Flasche zwar schadstofffrei und geruchsneutral dafür aber undicht war, liest man im entsprechenden Testbericht.