Schon die Steinzeitmenschen sollen wilde Erdbeeren genossen haben. Doch erst sehr viel später, Ende des 18. Jahrhunderts nämlich, bastelten Botaniker erfolgreich an den wilden Früchten und züchteten die ersten größeren Gartenerdbeeren. Heute sind Erdbeeren nach Äpfeln der Deutschen zweitliebstes Obst und Deutschland ist der Welt drittgrößter Erdbeeranbauer nach Spanien und Polen.
Botanisches Wissen zur Erdbeere
Entgegen der Annahme, die Erdbeere sei eine Beere wie es ihr Name verspricht, muss gesagt werden, dass Botaniker sie zu den so genannten Sammelnussfrüchten zählen. Die Früchte der Erdbeerpflanze sind demnach nicht die roten Erdbeeren, sondern die unzähligen kleinen hartschaligen Kerne, besser: Nüsschen, die darauf sitzen. Und die sind dann auch für das Keimen neuer Pflanzen verantwortlich. Hierzulande scheiden die Tiere in freier Wildbahn, zum Beispiel Fuchs, Dachs, Igel, Maus, dieverse Vögel, Schnecken und Käfer die Nüsse unverdaut aus, wenn sie Erdbeeren fressen und sorgen so für deren Verbreitung. Laut Wikipedia schleppen Ameisen die Erdberen als Larvenfutter in ihren Ameisenhaufen, um anschließend die Kerne wieder fortzutragen.Erdbeeren 2013: Später Start beschert längere Saison
Nach dem späten Start in die diesjährige Erdbeersaison findet man die köstlichen roten Früchte sogar noch jetzt, Anfang September in den Auslagen der Supermärkte und Gemüsehändler. Das ist alles andere als üblich, schätzen Branchenexperten wie der Bereichsleiter Gartenbau aus der Bonner Agrarmarkt-Informations-Gesellschaft (kurz: Ami) Hans Christian Behr.Der Verbraucher profitiert von dem nicht nur länger als sonst andauernden Angebot, sondern auch von dessen Fülle: Weil es in diesem Jahr auchrecht viele Erdbeeren gibt, sind diese teilweise sehr viel günstiger als in den vergangenen Jahren.
Erdbeeren - ein Biostoff, der gesund, fit und schön macht
Erdbeeren sind nicht nur eine kulinarische Köstlichkeit, die man mit Süßem (Eis, Schlagsahne, Pudding, Kuchen, Pfannkuchen) oder Deftigem (Salat) kombiniert genießen kann. Nein, Erdbeeren sollen auch der Gesundheit und der Schönheit dienen können.Erdbeeren sind kalorienarm, auf 100 Gramm Früchte kommen 32 Kilokalorien (kcal). Erdbeeren liefern zellschützendes Vitamin E, mehr Vitamin C als eine Vergleichsmenge Zitrusfrüchte, B-Vitamine (Folsäure, Pantothensäure, Biotin) und jede Menge Mineralien wie Kalium, Kalzium, Magnesium und Eisen. Kalium sagt man eine besonders das Abnehmen unterstützende Funktion nach: Es aktiviere die Nierenaktivität und fördere so die Entwässerung des Körpers. Erdbeeren sind somit gute Entschlackungshelfer. Biotin stärkt Nägel, Haare und Haut. Neben diesen Nährstoffen stecken Hunderte andere in der Erdbeere. Zum Beispiel sekundäre Pflanzenstoffe wie die sogenannte Ferula- und Ellagsäure. Ihnen werden krebsvorbeugende Eigenschaften zugesprochen.
Kaufberatung Erdbeere
Ganz klar, wer die Wahl hat, sollte Bio-Erdbeeren gegenüber herkömmlich angebauten Erdbeeren bevorzugen. Auch der Griff nach regional von einem Erzeuger angebauten Erdbeeren, dessen umweltfreundliche Anbauweise man kennt und schätzt, ist durchaus empfehlenswert. Wichtig: Erdbeeren reifen nicht nach! Deshalb sollte man reife Früchte kaufen. Die erkennt man zum einen an ihrer gleichmäßigen Farbe, wobei es hier eher auf die Farbverteilung (insbesondere um den Stielansatz herum) als auf den Farbton ankommt. Es muss nicht immer das tiefe Rot sein, das für Reife spricht. Auch die Nase liefert dem Verbraucher Hinweise auf den Reifegrad der Erdbeeren. Machen Sie den Schnuppertest! Duften die Früchte köstlich, spricht das für ihre Reife. Lässt sich der Stiel leicht lösen, sind die Erdbeeren reif. Ist die Frucht matt statt glänzend, ist sie älter oder gar überlagert. Dann schmeckt sie leicht gärig.Erdbeeren genießt man am besten gleich nachdem man sie gekauft hat, denn sie lassen sich nur schlecht lagern. Wer den teilweisen Verlust von Aroma in Kauf nimmt, kann sie jedoch bis zu zwei Tage im Gemüsefach des Kühlschranks aufbewahren. Zum Waschen taucht man die Früchte am besten in ein kühles Wasserbad - erst danach soll man Stiel und Blüte entfernen.