Hering, Dorsch & Co. – Experte klärt auf, welchen Fisch Verbraucher heute noch essen dürfen

Hamburg, 26. November 2009. 28 Prozent der Fischbestände in den Meeren und Binnengewässern unserer Welt gelten heute als gefährdet. Für Europa nennen Experten gar die erschreckende Zahl von 80 Prozent! Die Gründe dafür sind: die Überschreitung der Fangquoten, der Klimawandel, widersinnige Vorschriften sowie illegale Fischerei.

Im großen Interview mit YaaCool bio, dem neuen Verbraucher-Informationsportal für bio, Umweltschutz und Nachhaltigkeit, berichtet Dr. Christopher Zimmermann, Mitarbeiter am Institut für Ostseefischerei Rostock der Bundesforschungsanstalt für Fischerei (BFA) und deutsches Mitglied des Internationalen Rats für Meeresforschung (ICES), welchen Fisch umweltbewusste Verbraucher heute noch guten Gewissens kaufen und verzehren können.

Welcher Fisch darf auf den Tisch?
Laut Dr. Zimmermann ist „entgegen anders lautender Meldungen keine der vom Menschen genutzten Massenfischarten vom Aussterben bedroht. Es werden nur viel zu viele Bestände übernutzt, was mittelfristig bedeutet, dass sie viel weniger Fisch liefern als sie eigentlich könnten, wenn sie in gutem Zustand wären“. Der Experte rät derzeit zu Barentsmeer-Kabeljau aus dem Nordost-Atlantik sowie Dorsch aus der östlichen Ostsee. „Außerdem können Sie unbesorgt zum Norwegischen Frühjahrslaichenden Hering sowie zu Scholle und Seezunge aus der Nordsee greifen. Die Bestände des Seelachses sind momentan fast überall gut erholt, insbesondere aber in der Nordsee und im Barentsmeer. Auch Nordostatlantische Makrele und Nördlicher Seehecht sind unbedenklich. Der ‚grüne Bereich’ bezieht sich hier aber immer nur auf den Zielartbestand, nicht auf eventuelle Wechselwirkungen mit anderen Arten oder mit der Meeresumwelt“, sagt Zimmermann gegenüber YaaCool.

Experte empfiehlt „Anlandegebot“ statt sinnlose Tötung unerwünschter Beifänge! Laut aktuellen Pressemeldungen werden für einen Speisefisch auf dem Teller bis zu neun weitere Fische sinnlos getötet, weil viele Fischer Beifänge über Bord werfen, da sie nur Fangquoten für eine bestimmte Art haben. Dr. Zimmermann empfiehlt hier ein sogenanntes Anlandegebot: „Aller gefangener Fisch kommt mit an Land. Die Fischerei wird dann schnell nach Wegen suchen, die Netze so selektiv zu gestalten, dass nur noch ‚erwünschter’ und vermarktbarer Fisch aus dem Meer gezogen wird – und nur Fisch, der im Meer bleibt, kann weiter wachsen und später mehr Ertrag bringen. Die Menge an Rückwürfen ist von Fischerei zu Fischerei allerdings sehr unterschiedlich: Es gibt Fischereien, die weniger als 5 Prozent unerwünschten Beifang aufweisen, andere (wie die gemischte Plattfischfischerei in der Nordsee) hat dagegen Discards von bis zu 75 Prozent.“

Was Dr. Christopher Zimmermann konkret unter nachhaltiger Fischerei versteht und mit welchen Maßnahmen man diese umsetzen könnte sowie seine Zukunftsprognosen für die Fischerei – das können Sie im ausführlichen Interview nachlesen.

Das ausführliche Interview mit Dr. Christopher Zimmermann finden Sie hier:
http://www.yaacool-bio.de/index.php?article=1948


Noch mehr Informationen zum Thema Fisch und Umweltschutz stehen im Verbraucher-Informationsportal YaaCool bio für Sie bereit:
www.yaacool-bio.de

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