Wer im eigenen Garten wirtschaftet, will nach getaner Arbeit auch leckeren Salat ernten oder den zarten Duft schöner Blumen schnuppern. Ärgerlich, wenn eine Bande aufmüpfiger Schnecken diese unschuldigen Pläne mit ihrer Gefräßigkeit ruiniert hat. Damit Ihnen solch unangenehme Überraschungen erspart bleiben, hat YaaCool hier nützliche Tipps zusammengestellt, die Ihnen im Kampf gegen die kleinen Plagegeister helfen können (garantiert ohne Chemie!).
Dabei ist es allerdings wichtig, zu beachten, dass Schnecken naturgemäß eigentlich auch ihre Aufgabe als natürliche Müllabfuhr haben: Sie fressen tote Tiere und Pflanzen, außerdem helfen sie bei der Bildung neuer Humuserde kräftig mit. Zum Problem werden sie erst, wenn sie sich übermäßig vermehren und keine natürlichen Feinde vor Ort sind, die ihrem Tun Einhalt gebieten können.
Gerade Nacktschnecken vermehren sich aufgrund des gestörten Gleichgewichts der Natur unermüdlich. Viele Gärten sind nach einem schönen warmen Sommerregen von ihnen geradezu überflutet, so dass dort kaum noch jemand gerne barfuss laufen mag. Natürlich ist im Fachhandel eine Unzahl von zumeist chemisch wirkenden Schädlingsbekämpfungsmitteln erhältlich, die dem nackten Grauen ein Ende machen sollen. Zweifellos erfüllen viele dieser Mittel erst einmal ihren Zweck, dies sollte aber nicht das einzige Auswahlkriterium sein. Solche Chemiekeulen vertreiben außer den Schnecken auch lauter andere nützliche Tiere und sind so eine Gefahr für die Umwelt. Darüber hinaus können sie (vor allem Metaldehyd, Thiodicarb und Methiocarb) auch Menschen, Igel und Haustiere schädigen.
Wem die Natur wirklich am Herzen liegt, wer sie für kommende Generationen erhalten will, der sollte im eigenen Garten anfangen und auf solche agressiven Mittel tunlichst verzichten. Wer in seinem Garten alle Insekten und Schnecken gedankenlos abtötet, wird sich vielleicht irgendwann wundern, warum bei ihm nichts mehr wächst. Die kleinen Organismen bilden ein äußerst kompliziertes und empfindliches System, in dem auch die letzte Blattlaus eine ganz bestimmte Funktion erfüllt, ohne die das gesamte System zusammenbricht.
Zum Glück bedarf es auch gar nicht irgendwelcher Gifte, um die Schnecken zu vertreiben. Viel effektiver und nachhaltiger ist es, nicht nur die Symptome zu bekämpfen, sondern das Problem bei der Wurzel zu packen:
Wenn Sie wirklich ein auffällig erhöhtes Schneckenaufkommen in Ihrem Garten haben, ist das bereits das Produkt eines gestörten Ökosystems. Eine langfristige, aber dafür umso sinnvollere Methode ist es, zu versuchen, auf Ihrem kleinen Fleckchen Erde wieder ein funktionierendes Ökosystem zu etablieren. Eine Möglichkeit ist es, natürliche Feinde der Schnecke wie Mäuse, Vögel (zum Beispiel indische Laufenten), Kröten, Igel oder Blindschleichen in den eigenen Garten zu locken beziehungsweise dort anzusiedeln.
Falls Ihr Garten nicht den Lebensraum für diese Schneckenfeinde bietet, sind die umweltfreundlichen Methoden der Schneckenbekämpfung noch lange nicht ausgeschöpft: So können Sie Schnecken zum Beispiel auch einfach regelmäßig einsammeln und aus Ihrem Garten forttragen.
Was Schnecken allgemein sehr lieben, ist Feuchtigkeit. Sicher haben Sie schon gesehen, dass Waldwege nach Regengüssen oft geradezu von Nacktschnecken gepflastert sind. Deswegen können Sie auch gezielt versuchen, sie von bestimmten Beeten fernzuhalten, indem Sie ihnen den Weg dorthin abschneiden. Dazu streuen Sie einfach etwas Kalk oder Hamsterstreu aus Sägespänen um die betroffenen Beete herum aus.
Der Schneckenplage schlechthin, der Spanischen Wegschnecke, die hierzulande seit den 60er-Jahren ihr Unwesen treibt, macht Trockenheit leider weniger zu schaffen. Allerdings mag sie überhaupt keinen Kaffee – ein ebenso einfaches wie umweltfreundliches Schneckenbekämpfungsmittel. Sprühen Sie die Pflanzen einfach mit etwas verdünntem Kaffee ein – der schmeckt den Schnecken überhaupt nicht!
Gegen die Spanische Wegschnecke und ihre Verwandten helfen auch sogenannte Schneckenzäune sehr gut. Das sind zehn bis fünfzehn Zentimeter hohe Metallplatten, deren Oberfläche sehr glatt ist, so dass auch die klebrigste Schneckenschleimspur keinen Halt findet. Alternativ gibt es auch hölzerne Schneckenzäune. Sie müssen nur darauf achten, dass keine Blätter über die kleinen Zäune wachsen, über die die Schnecken sich dann doch heimlich in Ihre Beete schleichen können.
Wichtig ist auch die richtige Bodenbearbeitung: In einem aufgelockerten Boden können Schnecken sich nicht gut verstecken, wodurch der Garten schon um einiges unattraktiver für sie wird.
Also dann – Waidmannsheil!