Foodwatch hatte bereits im August 2008 Werte zur Uranbelastung von Trinkwasser veröffentlicht. Damals kündigte die Bundesregierung an, einen Grenzwert festzulegen. Dieser Grenzwert wurde allerdings bis heute nicht festgesetzt, heißt es in einer aktuellen Pressemeldung von Foodwatch. Zudem würde ein Grenzwert in Höhe von 10 Mikrogramm Uran pro Liter, wie ihn das Bundesgesundheitsministerium ankündigte, keinen Schutz für Kleinkinder und Säuglinge bieten. Zu diesem Ergebnis kommt eine wissenschaftliche Stellungnahme der Europäischen Lebensmittelbehörde EFSA.
Dabei lässt sich die Belastung des Wassers mit Uran mit wenig Aufwand reduzieren: Das Beispiel der bayerischen Gemeinde Maroldsweisach zeigt, wie einfach es geht: Dort lagen die Uranwerte der Untersuchung von Foodwatch aus dem Jahre 2008 zufolge in der Rekordhöhe von 39,9 Mikrogramm pro Liter Wasser. Nachdem Foodwatch dieses Ergebnis öffentlich gemacht hatte, nahm man Anfang 2009 in Maroldsweisach eine Filteranlage in Betrieb – und siehe da: Seither liegt die Belastung bei deutlich unter 2 Mikrogramm Uran pro Liter Wasser. Dazu Foodwatch-Sprecher Martin Rücker: "Es gibt ein Problem, und es gibt eine einfache Lösung – jetzt ist Handeln gefragt."
Hintergrund: Uran im Grundwasser
Das Schwermetall Uran ist in vielen Gesteinsschichten natürlicherweise enthalten und löst sich in Wasser. Außerdem gelangt es über das Sickerwasser des Bergbaus oder uranhaltigen Phosphatdünger ins Grundwasser. Aufgrund seiner chemischen Giftigkeit kann Uran zu schweren Gesundheitsfolgen wie Nierenschädigungen führen. Mithilfe von chemischen Filteranlagen (sogenannten Ionentauschern) kann Uran bis zur Nachweisgrenze aus dem Wasser entfernt werden.