Wer steht hinter dem TCO-Prüfsiegel?
TCO ist ein schwedischer Dachverband ("Swedish Confederation of Professional Employees"), der 18 Gewerkschaften für Angestellte vereint. Bereits 1982 forderte TCO, die Auswirkungen von Computerbildschirmen auf die Gesundheit zu testen, denn Nutzer klagten vermehrt über Kopfschmerzen und Augenprobleme. Zehn Jahre später führte der Verband das erste TCO-Siegel für Monitore ein, das sogenannte TCO’92, und gründete schließlich 1998 "TCO Development", eine Einrichtung zur Entwicklung von Qualitätsstandards. Seitdem erarbeitet TCO in ständiger Zusammenarbeit mit Nutzern, Kunden, Produktentwicklern und Wissenschaftlern Kriterien zu Umweltverträglichkeit, Energieeffizienz und Ergonomie von Büroartikeln. Das TCO-Prüfsiegel kennzeichnet nach Aussage des Verbands einige der hochwertigsten Technologien auf dem Markt und ist heute ein weltweit anerkanntes Zertifikat.Das TCO-Prüfsiegel System
Das TCO-Label wird heute an Bildschirme, Computer, Headsets, Projektoren, Drucker, Notebooks, Mobiltelefone sowie Bürostühle und –tische vergeben. Der Name des jeweiligen Siegels gibt dabei an, in welchem Jahr die Qualitätsstandards festgelegt wurden. Für Computer wurde beispielsweise im Jahr 1999 das Siegel TCO’99 entwickelt, danach folgte im Jahr 2005 das aktuellere Label TCO’05, welches höhere Anforderungen stellt.Die TCO-Richtlinien zum Schutz der Umwelt
Nach den Qualitätsstandards des TCO-Prüfsiegels müssen von der Produktion über den Gebrauch bis hin zum Recycling Überlegungen zum Umweltschutz im Mittelpunkt stehen. Deshalb verlangt TCO seit 2009, dass Hersteller ein zertifiziertes Umweltmanagementprogramm vorweisen können. Auch soziale Aspekte werden berücksichtigt: Unternehmen müssen zum Beispiel gute Arbeitsbedingungen schaffen, faire Löhne zahlen und dürfen keine Kinderarbeit dulden.Hersteller müssen darüber hinaus Substanzen, die sowohl der Umwelt als auch der Gesundheit schaden, reduzieren. Dazu gehören zum Beispiel giftige Schwermetalle wie Quecksilber, Blei oder Kadmium, die sich im Boden ansammeln und in die Nahrungskette gelangen können.
Flammschutzmittel in Computern und Monitoren sind zwar aus Sicherheitsgründen unerlässlich, das TCO-Siegel verbietet jedoch bromierte und chlorierte Flammschutzmittel, die ebenfalls als gesundheitsschädlich gelten. Die Anforderungen des schwedischen Labels sind hier sogar strenger als die EU-Richtlinien zur Verwendung von Chemikalien in elektronischen Geräten.
Um das Klima zu schonen, müssen mit dem TCO-Prüfsiegel ausgezeichnete Geräte besonders energieeffizient arbeiten. Die Kriterien sind mit den aktuellen Standards des amerikanischen Labels Energy Star abgestimmt.
Zu guter Letzt sollten die Produkte recycelbar sein. Das TCO-Label verlangt außerdem, dass Hersteller alte Geräte zurückfordern und wiederverwerten, denn in vielen Ländern gibt es keine Gesetze, die den Umgang mit Elektroschrott regeln. Elektronische Geräte müssen nach den TCO-Kriterien mindestens ein Jahr lang halten, für Ersatzteile ist eine Dreijahres-Garantie notwendig.