Experten-Interview: Bauteilnetz Deutschland - ökologisch bauen mit gebrauchten Materialien

Hamburg, 8. März 2010. Ob Fenster, Türen, Treppen, Heizkörper, Rohre oder Betonplatten - bei Umbau und Abriss von Gebäuden fallen jede Menge alte Baumaterialien an. Die meisten landen auf dem Müll, während gleichzeitig mit nagelneuen Bauteilen neue Häuser konstruiert werden. Um gegen diese Verschwendung von Ressourcen und Energie vorzugehen, startete die Sanierungsarchitektin Ute Dechantsreiter ein Pilotprojekt, das vom Verbraucher-Informationsportal für Bio, Umweltschutz und Nachhaltigkeit, YaaCool, zum Trend des Monats März gekürt wurde: Die "Bauteilbörse Bremen" sammelt Secondhand-Bauteile und bringt diese wieder in den Umlauf. Daraus entstand mit finanzieller Unterstützung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt das "Bauteilnetz Deutschland" (bauteilnetz.de), zu dem inzwischen elf regionale Bauteilbörsen, unter anderem in Hannover, Gießen, Augsburg und Berlin-Brandenburg sowie bereits teilweise nutzbare in Oldenburg, Gronau, Köln, Herzogenrath, Weißenburg und Nordhausen, gehören.

Was ist die "Bauteilbörse Bremen"?
„Die Bauteilbörse Bremen wurde 2002 als Pilotprojekt ins Leben gerufen. Ziel ist es, gebrauchte Bauteile zu bergen und an Interessenten weiterzuleiten. Ursprünglich hatten wir ‚nur’ eine Internetseite geplant, auf der Kunden zur Verfügung stehende gebrauchte Bauteile finden und erwerben können. Doch wer alte Bauteile kauft, will diese auch anfassen, vermessen und deren Qualität überprüfen. Daher richteten wir auch ein Lager ein, das unsere Kunden bei Interesse aufsuchen können“, erklärt Ute Dechantsreiter, Sanierungsarchitektin und Gründerin sowie Initiatorin des Bauteilnetzes im YaaCool-Interview. „Die Internetseite der Bauteilbörse Bremen (bauteilboerse-bremen.de) bietet ein breites Sortiment verschiedenster Bauteile von Treppen, Türen und Fenstern über Heizungen, Waschbecken und Deckenleuchten bis hin zu Fliesen und Holzdielen. Zu jedem Objekt findet der Kunde detaillierte Angaben zu Farbe, Größe und Zustand sowie oft einen Hinweis darauf, woher das Bauteil stammt“, so die Expertin weiter.

Warum sich Secondhand-Baumaterialien lohnen – für Verbraucher, Abbruchunternehmer und die Umwelt
Laut Zahlen des „Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt und Energie von 2008 werden in Deutschland jährlich ganze 700 bis 800 Millionen Tonnen an Rohstoffen für Bauen und Wohnen verbraucht. Da der Bereich Bauen hier leider nicht getrennt betrachtet wird, zählen dazu aber zum Beispiel auch Heizungskosten“, berichtet Dechantsreiter gegenüber dem Verbraucherportal YaaCool. Die Vorteile des Bauens mit Second-Hand-Materialien nennt die Expertin: „Für Abbruchunternehmer lohnt es sich, alte, noch wiederverwendbare Materialien vor dem Abbruch aus dem Gebäude entfernen zu lassen, denn diese gehören oft zu den sogenannten ‚Störstoffen’. So werden in der Branche Bauteile bezeichnet, die nicht einfach reinen Materialsorten (sogenannten Fraktionen) wie Holz, Stein, Keramik oder Metall zugeordnet werden können und daher einen ‚sortenreinen Abbruch’ erschweren. Das ist für Abbruchunternehmer ein Nachteil, denn während sauber getrennte Materialien leicht und günstig entsorgt werden können, ist die Entsorgung gemischter Materialien mit größerem Aufwand und höheren Kosten verbunden.

Die Käufer gebrauchter Bauteile profitieren, weil sie gut erhaltene und qualitativ hochwertige Materialien und Gegenstände für etwa die Hälfte oder ein Drittel des Neupreises erwerben können“, erklärt Ute Dechantsreiter. „So können sie preisgünstig und gleichzeitig ökologisch bauen. Und schließlich ist die Wiederverwendung alter Bauteile gut für die Umwelt, denn es wird keine Energie aufgewandt und kein CO2 freigesetzt, um neue Materialien zu produzieren. Zudem reduziert sich die Menge an Müll.“

Welche Maßnahmen das Bauteilnetz Deutschland trifft, um die Qualität und Sicherheit seiner Secondhand-Baumaterialien zu garantieren, wie sich die Bauteilbörsen finanzieren und von wem sie unterstützt werden und warum es sich aus ökologischer Sicht nicht lohnt, gebrauchte Baumaterialien zu recyceln, erfahren Sie im ausführlichen Interview mit der Bauteilnetz-Begründerin Ute Dechantsreiter bei YaaCool.

Das komplette Interview mit der Sanierungsarchitektin Ute Dechantsreiter finden Sie bei YaaCool:
http://www.yaacool-bio.de/index.php?article=2228

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