Angesichts von Fernsehwerbung für herkömmliches Kinderspielzeug dreht sich umweltbewussten Eltern oft der Magen um: Plastik - und damit wie man aus einschlägigen Testberichten weiß leider auch immer noch Weichmacher - soweit das Auge reicht. Haben Sie schon einmal an einer der beliebten Babypuppen aus Gummi gerochen? Meine kleine Schwester schon. Danach wurde ihr so schlecht, dass das schöne Weihnachtsgeschenk sofort in den Müll (wo sie sicher bis heute nicht verrottet ist) und Tante Ullas Kleid in die Waschmaschine gewandert ist. Um solch unschöne Zwischenfälle zu vermeiden, hat YaaCool sich im Bereich umweltverträgliches Spielzeug umgehört.
Die Klassiker unter dem ökologisch korrekten Spielzeug sind naheliegender Weise aus Holz: Für die ganz Kleinen bieten Bauklötze immer noch eine tolle Möglichkeit, beim Bau der höchsten Türme, dicksten Mauern und größten Häuser spielerisch den dreidimensionalen Raum zu erkunden und erste Kontakte mit den Gesetzen der Physik zu knüpfen. Hier sollten Sie nur darauf achten, dass die Bauklötze nicht mit schädlichen abblätternden Lacken gefärbt sind. Fair produziertes Holzspielzeug, das nur mit schadstofffreien, TÜV-geprüften Farben und Bienenwachs behandelt ist, stellt zum Beispiel die Firma Gospel House Handicrafts aus Sri Lanka her. Eine gute News: Seit Juni 2009 können Hersteller ihr unbedenkliches Holzspielzeug mit dem Siegel "Blauer Engel" auszeichnen lassen. Bei der Herstellung solch unbedenklichen Holzspielzeuges darf nur Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft zum Einsatz kommen; zudem muss das Spielzeug frei von synthetischen Duftstoffen, Flammschutzmitteln und Holzschutzmitteln sein, heißt es in der entsprechenden Pressemitteilung. Der "Blaue Engel" ist das objektive und neutrale Umweltzeichen für Verbraucherinnen und Verbraucher. Hinter ihm stehen das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, die Jury Umweltzeichen, RAL GmbH sowie das UBA.
Frei nach dem Motto: Totgesagte leben länger, hält sich das gute alte Puppenhaus trotz Playmo(bil) und Barbie seit Dekaden ganz oben auf den Wunschzetteln der Kleinen. Da wundert es übrigens nicht, dass sich der Traum vom Eigenheim bei vielen bis ins Erwachsenenalter hält. Auch hier gibt es wunderschöne Modelle aus ökologisch angebautem Holz, die viele erlebnisreiche Spielstunden an Regentagen versprechen.
Alle Kinder basteln gern: Wie wäre es mit "PlayMais" (Hersteller: Firma Loick AG)? PlayMais sind mit Lebensmittelfarbe eingefärbte Bausteine aus Mais. Sie lassen sich - mit ein wenig Wasser angefeuchtet - wunderbar zusammenkleben und auf unterschiedlichsten Oberflächen befestigen. Sie stellen eine umweltfreundliche Alternative zu Knete dar. Der Kreativität der Kinder sind keine Grenzen gesetzt. Aus PlayMais lassen sich auch Ritterburgen, Puppenhäuser und vieles mehr zusammensetzen. Das Schönste daran: PlayMais ist zu einhundert Prozent biologisch abbaubar!
Welches Kind kommt nicht eine Tages auf die Idee, sich ein ferngesteuertes Auto zu wünschen? Angesichts des Zaubers, den die Klimakiller besonders auf die kleinen Herren der Schöpfung ausüben, ist guter Rat teuer. Ansagen wie: "Nein Leo, Autos zerstören nur die Umwelt, so was kauft man nur, wenn es gar nicht zu vermeiden ist", kommen überhaupt nicht an. Wie immer ist auf den Fortschritt der Wissenschaft (hier in Gestalt der Spielzeugindustrie) Verlass: Seit Neuestem sind die ersten Fernlenkautos mit Hybridtechnologie erhältlich. Ein solches Gefährt wird von einer Brennstoffzelle angetrieben, die nur mit Wasser betankt werden muss. Ein Wermutstropfen bleibt (genau wie bei den großen Brüdern) jedoch: Um den Wasserstoff in Energie umzuwandeln, wird immer noch eine Batterie benötigt. Diese soll allerdings durch ein Solarmodul ersetzbar sein, damit auch dies nicht mehr nötig ist. So lernt der Junior ganz nebenbei noch etwas über Umweltschutz. Dem spannenden Autorennen steht also nichts mehr im Weg.
Weichmacher & Co. - worauf Sie beim Spielzeugkauf achten können
Häufig wird Spielzeug zum Beispiel in China hergestellt, wo viele Chemikalien erlaubt sind, die auf dem deutschen oder europäischen Markt nicht verwendet werden dürfen. Deswegen werden auch immer wieder ganze Spielzeugserien von Herstellern zurückgerufen. Besonders gefährlich sind die sogenannten Weichmacher, die besonders in Spielzeug aus weicherem Kunststoff häufig eingesetzt werden. Besonders weit verbreitet ist der gefährliche Stoff Phtalat, der Leber und Nieren schädigen kann. Farben sind länger haltbar, wenn man ihnen Blei zusetzt, was der Gesundheit ebenfalls abträglich ist.Um sich vor diesen und anderen gesundheitsschädlichen Substanzen zu schätzen, können Sie auf die Siegel "Phtalat-frei", "Toxproof", "TÜV-Proof", "GS", "Öko Test" oder "PVC-frei" achten. Hier werden zumindest Stichproben durchgeführt. Am sichersten sind jedoch immer noch Spielzeuge, die nach ökologischen Kriterien hergestellt wurden. Als Faustregel gilt auch, dass in Deutschland oder Europa hergestellte Spielzeuge meist weniger Schadstoffe enthalten als solche aus Fernost, weil hier einfach strengere Verbraucherschutzgesetze gelten.