In jedem Geschäft bekommt man sie und wenn man keine haben möchte, muss man dies häufig mehrmals wiederholen: Die Plastiktüte. Ständig nimmt man sich vor, keine Tüten aus Kunststoff mehr zu benutzen und trotzdem stellt man Zuhause fest, dass sich schon wieder mehr angesammelt haben, als man braucht. Doch was sind die Alternativen?
Anfang der 60er-Jahre kamen die ersten Polyethylentragetaschen, so der offizielle Name der Plastiktüte, auf den Markt. Doch die weitaus verbreiteteren Papiertüten waren viel beliebter. Die Plastiktüten hatten den Nachteil, dass man sie beim Befüllen mit einer Hand aufhalten musste und die Stabilität auch noch zu Wünschen übrig ließ. Die Tüte riss oft und die Einkäufe fielen heraus. Dazu färbte die Druckfarbe häufig ab. Mitte der 60er Jahre war dann die Entwicklung der Plastiktüte so weit verbessert, dass sie die Papiertüte vom Markt verdrängte. Während der Ölkrise im Jahr 1973 gab es das erste Mal Hinweise zur Mehrfachbenutzung von Plastiktüten. Doch trotz des immer knapper werdenden Rohöls stieg die Produktion von Tüten aus Kunststoff weiter an. Auch als die Händler dazu übergingen, Geld für die Tüten zu verlangen, wurden die Kunden nicht abgeschreckt.
Herstellung von Plastiktüten
Jeder Deutsche verbraucht im Schnitt 65 Stück im Jahr. Jährlich werden hierzulande mehr als 50.000 Tonnen Kunststoff zu Plastiktüten verarbeitet. Die Plastiktragetaschen werden heute, im Gegensatz zu früher, ausschließlich aus Polyethylen hergestellt. Dies verbrennt zu Kohlendioxid und Wasserdampf. Laut dem Bundesumweltamt werden benutze Plastiktüten aber auch häufig recycelt, da die Sekundärrohstoffwirtschaft hohe Preise dafür bezahlt.
Die Papiertüte ist auch keine Lösung
Das Bundesumweltamt sagt auch, dass Papiertüten nicht unbedingt besser sind als Plastiktüten, da für Papiertüten besonders lange, reißfeste und mit Chemikalien behandelte Zellstofffasern benötigt werden.
Tüten aus biologisch abbaubaren Kunststoff seien ebenfalls nicht zu empfehlen. Das Problem wäre, dass die Kompostwerke die Biotüten häufig nicht haben wollen. Sie hätten demnach Angst, dass normale Mülltüten in den Biomüll geraten.
Die biologisch abbaubare Tüte könnte aber eine Lösung für Länder wie Australien und China sein. Die Länder haben ein solches Plastiktüten- Problem, dass ein Verbot von kostenlosen Mülltüten überlegt wird. In Australien werden doppelt so viele Tüten pro Kopf verbraucht wie in Deutschland und viele davon landen in der Natur. Allerdings könnten auch kompostierbare Tüten nicht die Gefahr für die in der Natur lebenden Tiere minimieren. Im Wasser schwimmend werden Tüten von Meerestieren oft als Nahrung eingeschätzt. Sie verschlucken sie und ersticken daran. Nach Schätzungen des united nations environment programme (UNEP) sterben jährlich circa eine Million Seevögel, 100.000 Meeressäuger wie Seehunde sowie unzählige Fische durch Plastikmüll im Wasser.
Mehrweg bleibt die einzige Alternative
Die einzige, wirklich empfehlenswerte Alternative zu Wegwerftüten sind Mehrwegtaschen. Egal, ob Rucksack, Hanf-, Jute- oder Baumwollbeutel, Weiden- oder Bastkorb; durch ihre lange Haltbarkeit sind sie aus ökologischer Sicht die beste Wahl. Und wenn es doch mal eine Plastiktüte sein muss, dann am Besten eine Tüte aus Recycling-Kunststoff. Gut zu erkennen sind diese Tüten an dem Zeichen des "Blauen Engels". Diese Tüten bestehen dann aus mindestens 80 Prozent Altkunststoff.
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