Vor- und Nachteile der Einwegwindel
Die Einwegwindel, die übrigens seit Anfang der 60-er Jahre des vergangenen Jahrhunderts auf dem Markt ist, ist ohne Frage praktisch: Sie ist einfach und nahezu überall besorgt, lässt sich – mit etwas Übung – schnell anlegen und entfernen und ist ebenso schnell entsorgt. Sie nimmt dank ausgeklügelter Technologie große Mengen von Flüssigkeit auf und bietet dem Nachwuchs trotzdem eine recht komfortable Bewegungsfreiheit. Dabei hält die High-Tech-Papierwindel Babys Po so trocken, dass sowohl Eltern als auch Ärzte sogar häufig sagen, das damit gewickelte Kind könne kein Gefühl für seine körperlichen Bedürfnisse entwickeln und wolle gar nicht oder erst verhältnismäßig spät aufs Töpfchen wechseln. Das Klima in der Einwegwindel ist dank der aufwendig und mit hohem Energieverbrauch chemisch hergestellten Einlage aus Polyacrylat (auch Nässe-Absorber oder Gelkern genannt) trocken und warm. Eine Studie besagt, dass Papierwindeln für eine höhere Temperatur sorgen als Stoffwindeln und sie deshalb vielleicht auch verantwortlich dafür gemacht werden können, dass sich die Hoden vieler Knaben nicht richtig entwickeln. Dazu passe der Fakt, dass die männliche Fruchtbarkeit seit Jahren abnehme, heißt es.Neben den bekannten herkömmlichen findet sich inzwischen auch eine ganze Reihe von Öko-Einwegwindeln in den Ladenregalen. Diese haben anstelle der Plastikfolie, die bis zu 300 Jahre brauchen soll, um zu verrotten, häufig eine Folie aus rein pflanzlichen und daher abbaubaren Rohstoffen. Der verwendete Bio-Zellstoff und die Bio-Baumwolle sollen außerdem freundlicher zu Babys Haut sein, als die Rohstoffe herkömmlicher Wegwerfwindeln, die in der Regel aus Kunstoffen, die auf Erdölbasis gefertigt wurden, bestehen. Hinzu kommt der Pluspunkt, dass eine Ökowindel nicht chemisch gebleicht wird. Dass Öko-Windeln den herkömmlichen Papierwindeln in Sachen Komfort und Leistung unterlegen sein sollen, können immer weniger Eltern bestätigen.
Übrigens, bis zu sechs Millionen Wegwerfwindeln sollen täglich in Deutschland gewickelt werden.
Vor- und Nachteile der Stoffwindel
Stoffwindeln punkten gegenüber Wegwerfwindeln in Sachen Material, Herstellungsaufwand und Wiederverwendbarkeit. Allerdings sind sie in der Anschaffung zunächst einmal teurer als das Windelpaket von Aldi & Co. Außerdem müssen Stoffwindeln gewaschen und getrocknet werden, was ihre Ökobilanz verschlechtert, da auch das Waschen und Trocknen eine Belastung für die Umwelt darstellt. Wer die hohen Ausgaben für die Anschaffung eines Stoffwindelwickelsystems scheut, kann versuchen, einen Windelservice in Anspruch zu nehmen, der die Windeln in der Regel ein Mal in der Woche sauber liefert und volle abholt und effizient reinigt. Ein guter Windeldienstleister stellt Ihnen auch einen Behälter zur Verfügung, um die beschmutzten Windeln möglichst geruchsarm zu sammeln. Eine andere Alternative: Versuchen Sie gebrauchte Stoffwindeln zu kaufen, entsprechende Internet-Foren dazu bieten derzeit viele Möglichkeiten.Doch auch Stoffwindel ist nicht gleich Stoffwindel. Je nach Anbieter gibt es verschiedene Windelsysteme bestehend aus mehreren Bausteinen wie Windel oder Windelhöschen, Einlage und Überhose, die alle wiederum auch aus unterschiedlichen Materialien gefertigt sein können, etwa Baumwolle, Microfaser oder (Schur)Wolle. Viele Eltern bestätigen, dass Stoffwindeln ein dickeres Paket bilden und damit die Bewegungsfreiheit des Kindes einschränken. Befürworter der Stoffwindelsysteme kontern hier jedoch mit dem erwünschten Breitwickel-Effekt, der die Hüftentwicklung des Nachwuchses positiv unterstützen soll.
Ein Nachteil der Stoffwindeln ist für viele deren aufwendigere Handhabung – insbesondere unterwegs.