Holz - ein klimafreundliches Material
Eine umweltfreundliche Einrichtung beginnt mit der Auswahl der Materialien Ihrer Möbel. Die Möglichkeiten reichen von Kunststoffen, über Metall, Glas und die verschiedensten Hölzer. Nach einer Emnid-Umfrage im Auftrag des World Wildlife Fond würden 86 Prozent der befragten Verbraucher Holz aus nachhaltigem, ökologischem Anbau bevorzugen.Besonders geeignet als ökologischer Rohstoff für Möbel ist Holz. Es wächst nach und kann ohne Zusatz von Schadstoffen umweltfreundlich verarbeitet werden.
Ökologisch korrekt hergestellte Möbel gibt es schon seit der ersten größeren Umweltbewegung in den 80er-Jahren. Die Produzenten solcher Möbel verwenden nur reines, unbehandeltes Holz und verpflichten sich, bei der Herstellung nicht mehr CO2 zu produzieren als die Bäume im Laufe ihres Lebens. Während den Ökomöbeln jahrelang ein eher weniger schickes Birkenstock-Image anhaftete, sind sie mittlerweile absolut salonfähig geworden: Die aktuellen Ökomöbel sind trendy und stylish, sie müssen sich auf keiner internationalen Möbelmesse mehr verstecken.
Bei der Produktion von Ökomöbeln wird auch darauf geachtet, dass die Hölzer aus dem europäischen Umland kommen, also möglichst wenig Energie für den Transport verbraucht wird. Ideal ist es, wenn das Holz nahe am Verkaufsort verarbeitet und verkauft wird.
Tropenhölzer - das Problem mit der korrekten Zertifizierung
Wichtig ist es natürlich auch, immer darauf zu achten, dass Holzmöbel nicht aus Tropenholz angefertigt wurden, für die der Regenwald abgeholzt wurde. Zu dem Verzicht auf Tropenholz gibt es kaum eine Alternative, da Zertifikate wie zum Beispiel FSC (Forest Stewartship Council) immer wieder missbraucht werden. Ein FSC-Zertifikat erhält, wer sozial verantwortlich (zum Beispiel ohne die Ureinwohner ihrer Lebensgrundlage zu berauben), wirtschaftlich erfolgreich und natürlich umweltfreundlich produziert. Die Organisationen, die die Zertifikate für nachhaltig angebautes Tropenholz vergeben, können die tatsächlichen Bedingungen jedoch häufig nicht ausreichend kontrollieren.Es werden teilweise auch Tropenhölzer angeboten, die mit der angeblich umweltschonenden Methode des "selektiven Einschlags" gewonnen wurden. Dabei werden pro Hektar Regenwald nur ein bis drei Bäume, die einen besonders hohen Verkaufspreis versprechen, abgeschlagen. So soll ein Kahlschlag ganzer Regenwaldgebiete verhindert werden. Auch diese, von Händlern häufig als "harmlos" bezeichnete, Gewinnungsweise hat häufig zur Folge, dass nach und nach der Regenwald in dem betroffenen Gebiet verschwindet (so genannte Entwaldung). Den Studien US-amerikanischer und brasilianischer Wissenschaftler zufolge sind nach einem Jahr ungefähr ein Sechstel der Fläche, nach vier Jahren sogar ein Drittel der Flächen vollkommen gerodet. Oft würden sich Viehzüchter und Bauern in den betroffenen Gebieten ansiedeln und den Kahlschlag vorantreiben.
Zusätzlich müssen Tropenhölzer bis sie in hiesigen Breiten ankommen lange Transportwege zurücklegen, was die Umwelt ebenfalls belastet. Greifen Sie deshalb lieber nicht auf Tropenholz zurück, wenn Sie Mutter Erde etwas Gutes tun wollen.
Ökoholz
Aufgrund des enormen weltweiten Holzbedarfs ist es mitunter nicht einfach, wirklich ökologisch angebautes Holz zu finden. Selbst der mächtige Konzern Ikea musste wegen Beschaffungsschwierigkeiten einen Rückzieher machen: Während Ikea ursprünglich plante, bis Ende des Jahres 2009 dreißig Prozent des verwendeten Holzes aus nachhaltigem Ökoanbau zu beziehen, sank der Anteil des von Ikea bezogenen Ökoholzes wegen Beschaffungsschwierigkeiten.Da Sie allerdings vermutlich weit weniger als sieben Millionen Kubikmeter Holz (soviel verarbeitete Ikea im Jahr 2007) benötigen, stehen Ihre Chancen gar nicht schlecht.
Um beim Holzkauf wirklich nachhaltig angebaute Produkte zu erwischen, gibt es mehrere Möglichkeiten:
Einerseits gibt es verschiedene Bio-Siegel. Hier ist jedoch Vorsicht geboten - im Holz-, Bau- und Lebensmittelbereich sind die Begriffe "Bio" und "Öko" nicht geschützt. Das auf den von Geenpeace entwickelten Richtlinien für eine ökologische Waldbewirtschaftung basierende Zertifikat "Naturland" scheint empfehlenswert. Es wird nur an Forstbetriebe vergeben, die nach diesen Kriterien bewirtschaftet werden. Die zertifizierten Betriebe werden auch regelmäßig kontrolliert.
Wenn Sie einfach Holz als Baumaterial kaufen wollen, können Sie sich andererseits anstatt sich auf Siegel zu verlassen, zu einem Sägewerk Ihres Vertrauens begeben, das sein Holz aus der Region bezieht. Eventuell ist es sogar möglich, sich den Wald aus dem das Holz stammt, persönlich anzusehen.
Darüber hinaus bietet Greenpeace einen Einkaufshelfer zum Thema Holz an, den Sie sich aus dem Internet (siehe Link unten) laden können.