Diesem Unbill sind Sie zum Glück nicht hilflos ausgeliefert. Es gibt die verschiedensten Methoden, dem Schnupfen ein Schnippchen zu schlagen:
Die konventionelle Methode
Der Ansatz der einfachsten Methode ist schnell erklärt: Es wird dabei versucht, den Kontakt mit den die Allergie auslösenden Pollen zu vermeiden. Diese Taktik ist natürlich nicht so einfach durchzuhalten. Deshalb wird hier mit Medikamenten wie Antihistaminen oder Kortiksteroiden gearbeitet, deren Einsatz mit schädlichen Nebenwirkungen verbunden sein kann. Besonders ungünstig ist, dass viele dieser Medikamente müde und träge machen können. Bei Kindern unter twölf Jahren, während der Schwangerschaft und der Stillzeit sollte deshalb unbedingt mit einem Arzt Rücksprache gehalten werden, bevor Antihistamine eingesetzt werden!Gegen diese Form der Therapie spricht außerdem, dass die Medikamente nicht immer zum gewünschten Erfolg führen, sprich: wirkungslos bleiben. Das Cortison in cortisonhaltigen Nasensprays gegen Heuschnupfen ist zwar an große Zuckermoleküle gebunden, so dass diese nicht in den Blutkreislauf gelangen können. Trotzdem ist manch einem nicht wohl dabei, sich oder seinen Kindern über längere Zeit damit zu behelfen.
Falls Ihr Kind unter Heuschnupfen leidet, sollten Sie mit dem Kleinen in jedem Fall einen Allergologen aufsuchen, um sich über Behandlungsmöglichkeiten zu informieren. Schon jeder sechste Grundschüler ist von Heuschnupfen betroffen, sagen Statistiken. Wird der Heuschnupfen nicht behandelt, bekommen fast die Hälfte (45 Prozent) der davon betroffenen Kinder im Laufe der folgenden drei Jahre zusätzlich Asthma. Achtung: Kinder unter sechs Jahren sollten auf keinen Fall mit Hydrocortison behandelt werden.
Es besteht auch die Möglichkeit der so genannten Hypersensibilisierung. Bei dieser Behandlung werden dem Patienten mehrere Jahre lang in regelmäßigen Abständen kleine Dosen des allergieauslösenden Stoffes gespritzt. Der Körper soll sich im Laufe der Zeit daran gewöhnen, damit er nicht mehr allergisch reagiert. Diese Sensibilisierung ist bislang wohl die einzige dauerhafte Heilungsmöglichkeit. Allerdings kann es passieren, dass nur bestimmte Symptome abklingen oder sie nach einiger Zeit wieder auftreten.
Alternative Behandlungsmöglichkeiten
Die Heuschnupfenbekämpfung ist wegen der hohen Zahl der Betroffenen ein großer Markt. Dem entsprechend ist die Zahl der angebotenen alternativen Heilmittel auch nahezu unüberschaubar. Darunter finden sich neben vielen Enten, die die versprochene Hilfe nicht geben können, auch durchaus wirkungsvolle Alternativen zu der konventionellen Heuschnupfenbehandlung. Wir geben Ihnen einen Überblick über den Stand der Forschung:Ob homöopathische Mittel mehr als einen Placebo-Effekt haben können, ist selbst unter Fachleuten ständiger Diskussionsgegenstand. Möglich scheint jedenfalls die Wirksamkeit eines Homöopathikums namens Galphimia glauca gegen die tränenden, juckenden Augen und den Schnupfen zu sein. Probieren geht hier über studieren.
Hilfe verspricht auch ein Mittel namens Tesalin, ein Extrakt aus den Blättern der Gewöhnlichen Pestwurz (Petasites hybridus). Studien haben belegt, dass dieser Extrakt ebenso wirksam ist, wie konventionelle Medikamente. Es ist bislang nur in der Schweiz zugelassen. In Deutschland kann man es auf Privatrezept über internationale Apotheken bekommen.
Ob Akupunktur gegen Heuschnupfen helfen kann, ist noch nicht abschließend wissenschaftlich geklärt. Bis es soweit ist, können Sie es nur auf die Gefahr hin testen, dass es bei Ihnen vielleicht doch nicht funktioniert.
Praktische Tipps
Gehen Sie auf jeden Fall zu einem Allergologen und lassen Sie einen Allergietest durchführen: Wenn Sie wissen, gegen welche Pollen (häufig zum Beispiel Gräser- oder Birkenpollen) Sie allergisch sind, können Sie Ihnen ausweichen, wenn Sie den täglichen Pollenflugbericht lesen.Ganz ohne irgendwelche Mittelchen lässt sich der Kontakt zu den lästigen Pollen mit diesen Tipps verringern. Sie können helfen, die Beschwerden deutlich zu mindern:
Saugen Sie häufiger Staub, um die Pollen aus Ihrer Wohnung zu entfernen. Lüften Sie am besten zwischen 19 und 24 Uhr abends beziehungweise zwischen 6 und 9 Uhr morgens. Zu diesen Zeiten ist der Pollenflug durchschnittlich am geringsten. Noch weniger Pollen befinden sich in der Luft, nachdem es geregnet hat. Schlafen Sie nicht bei geöffnetem Fenster und waschen Sie sich vor dem Schlafengehen die Haare. Lassen Sie auch Ihre Straßenkleidung vor der Schlafzimmertür und lassen Sie gewaschene Kleidung nicht draußen trocknen. Auf diese Weise haben Sie die in ihren Haaren und Klamotten hängenden Pollen beim Schlafen nicht mehr direkt in der Nase. Sie können Ihre Schlafzimmerfenster zusätzlich mit Stoffgitter abkleben, das die Pollen filtert. In die Lüftung Ihres Autos können Sie einen Pollenfilter einbauen.