Hanffasern
Lang, reißfest, robust: Das macht Hanffasern aus. An der Pflanze verlaufen die zelluloselastigen Fasern ringförmig um den Stängel herum und halten die bis zu vier Meter hohe Hanfpflanze so in ihrer Position. Um das leisten zu können, haben sich Hanffasern zu starken Naturfasern entwickelt.Die Menschen nutzen das zu ihren Gunsten und setzen die Fasern vielfältig ein: Wegen ihrer Reißfestigkeit können Hanffasern als Glasfasern Einsatz finden. Die Feinheit der Fasern ist bei solchen Isolier- und Dämmstoffen besonders wichtig. Aber auch als Webstoff und somit als Grundlage für Kleidung sind Fasern von Bedeutung. Hanfhemden und -hosen haben den Ruf, angenehm kühl und antiallergisch zu sein.
Anbau
Um möglichst feine Fasern zu bekommen, wird durch einen dichten Bestand ein hoher Stängelanteil provoziert. Um eine gute Faserqualität zu gewinnen, wird Hanf in Rumänien und China noch von der Hand geerntet und verarbeitet. Dazu werden durch Brechen und Walzen der Stängel die Fasern vom Rest der Pflanze getrennt. In den Industrienationen hingegen wird mit Mähmaschinen geerntet. Die Ernte- und Verarbeitungstechnologie ist allerdings noch nicht ausgereift, da in den letzten Jahrzehnten Hanf zeitweise nicht angebaut werden durfte. Trotzdem kann eine maschinelle Faserausbeute von 30 bis 40 Prozent erreicht werden. Beide Erntevarianten kommen um eine Wasserröste nicht herum.Ein Vorteil beim Hanfanbau: Der hohe und dichte Wuchs lässt kein Unkraut zu, warum Pflanzenschutzmittel im Gegensatz zum Baumwollanbau nicht erforderlich sind.
Industrieller Nutzen
Aus Hanffaservlies werden Formpressteile für die Autoindustrie angefertigt, die sich durch ein gutes Unfallverhalten wettbewerbsfähig machten. Sie werden für Fensterrahmen oder für die Innenausstattung genutzt, aber auch für Möbel und Musikinstrumente. Das Tolle daran: Hanffaservlies ist umweltfreundlich, sogar recyclebar.Hanfpapier
Deutsche verbrauchen im Jahr um die 200 Kilogramm Papier. Der dafür genutzte Zellstoff stammt von Bäumen, die Jahre gebraucht haben, um industriell verwertbar zu sein. Die Verarbeitung von Holz bis zum fertigen Papier ist mit viel Energie und Wasser verbunden.Das das auch anders geht, zeigt die Weiterverarbeitung von Hanffasern zu Hanfpapier. Schon im alten China wurde Hanfpapier verwendet, da dies viel unkomplizierter ist, als gängiges Papier. Hinzu kommt, dass Hanf schnell verfügbar ist, da er so zügig nachwächst. Hanfpapier ist ausserdem sehr beständig, sowie wasser- und reißfest. Auf Hanfpapier blieb uns viel Niedergeschriebenes aus längst vergangenen Tagen erhalten.