Doch obwohl der Wald diese für Mensch und Tier lebensnotwendigen Funktionen erfüllt, wird er weiterhin unkontrolliert abgeholzt. Die steigende Nachfrage nach dem Rohstoff Holz – ob nun zum Heizen, als Baumaterial für Hütten in weniger entwickelten Regionen oder für Möbel und Papier in den Industriestaaten – führt dazu, dass illegaler Holzeinschlag und Raubbau weiter zunehmen. In armen Ländern sind Bauern zudem häufig dazu gezwungen, Waldflächen zu roden, um Platz für Ackerland und Viehhaltung zu schaffen.
Wenn wir dieser Zerstörung des weltweiten Waldbestandes Einhalt gebieten wollen, müssen wir zu einer schonenden Bewirtschaftung übergehen: Es darf dem Wald nur so viel Holz entnommen werden, wie auch wieder nachwachsen kann.
FSC: Für eine nachhaltige Nutzung der Wälder
Der FSC (Forest Stewardship Council) oder Weltforstwirtschaftsrat ist eine internationale, gemeinnützige Organisation, die sich für die nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder engagiert. Sie wurde 1993 gegründet, um die ein Jahr zuvor im Rahmen der Konferenz "Umwelt und Entwicklung" in Rio de Janeiro beschlossenen Maßnahmen umzusetzen. Dazu gehört sowohl die nachhaltige Entwicklung der Wälder als auch die Vorgabe, ökologische, soziale und wirtschaftliche Gesichtspunkte bei der Nutzung gleichwertig zu behandeln.Der FSC hat seinen Hauptsitz in Bonn und wird durch nationale Arbeitsgruppen in 43 Ländern vertreten. Diese Arbeitsgruppen sind unter anderem dafür zuständig, die Richtlinien und Prinzipien der Organisation an nationale Gegebenheiten und Gesetze anzupassen. Viele Umweltorganisationen wie WWF, Greenpeace, Robin Wood oder NABU, Sozialverbände wie die IG Metall sowie Unternehmen unterstützen den FSC. Privatpersonen, Verbände und Unternehmen können außerdem Mitglied werden und erhalten dadurch das Recht zur Mitbestimmung.
Die FSC-Standards: Mischwälder im Naturzustand
Zehn verbindliche Prinzipien und 56 Kriterien sollen eine nachhaltige Forstwirtschaft, die Achtung der Menschenrechte sowie einen verantwortungsvollen Umgang mit der Natur garantieren. Die Wälder müssen nach FSC-Standards so weit wie möglich in ihrem Naturzustand belassen werden: als Mischwälder mit heimischen Baumarten, in denen sowohl junge als auch alte Bäume wachsen dürfen und totes Holz als Lebensraum für Tiere liegen bleibt. Außerdem dürfen nur so viele Bäume gefällt werden, wie auf natürliche Weise wieder nachwachsen.Nach eigenen Angaben konnte der FSC bereits 85 Millionen Hektar Waldland auf der ganzen Welt mit dem FSC-Siegel auszeichnen. Die Kontrolle der Forstbetriebe übernehmen unabhängige Zertifizierungsorganisationen, die wiederum einmal im Jahr vom FSC überprüft werden. Auch die Verarbeitung des zertifizierten Holzes unterliegt strengen Vorschriften, die sicherstellen, dass FSC-Holz nicht mit Holz aus anderen Quellen vermischt wird.