Die Initiative Pro Recyclingpapier führte die bundesweite Erhebung in Zusammenarbeit mit dem deutschen Städtetag und dem Bundesumweltministerium durch und wertete dafür Daten von 66 deutschen Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern aus. Es beteiligten sich über 81 Prozent der Städte.
Der Erhebung zufolge steigerten die Verwaltungen ihre Recyclingpapierquote im Vergleich zu 2008 von 70 auf mehr als 74 Prozent. 24 Städte verwendeten bereits mehr Recyclingpapier als im Vorjahr, 29 Städte gaben an, den Recyclingpapieranteil in Zukunft noch weiter steigern zu wollen.
Einen Sonderpreis erhielt Magdeburg: Die Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts konnte ihren Recyclingpapiergebrauch in einem Jahr von unter 3 auf fast 90 Prozent erhöhen und wurde damit zum "Recyclingpapier-Aufsteiger" des Jahres 2009.
Sigmar Gabriel, Bundesumweltminister und Schirmherr des Projekts, zeigt sich zufrieden: "Die Ergebnisse des Papieratlasses unterstreichen eindrucksvoll, dass die Städte ihr Beschaffungspotenzial für den Klima- und Ressourcenschutz mit Recyclingpapier bereits heute nutzen".
Die Einsparungen, die die Städte durch den Einsatz von Recyclingpapier bewirken konnten, sind enorm: Insgesamt wurden 346 Millionen Liter Wasser, 71 Millionen Kilowatt an Energie und 1,9 Millionen Kilogramm Kohlenstoffdioxid weniger verbraucht. Die eingesparte Energiemenge ist in etwa vergleichbar mit dem Verbrauch von mehr als 20.000 Haushalten mit drei Personen innerhalb eines Jahres. Schon durch die Verwendung von 1.000 Blatt Recyclingpapier wird eine Menge an Energie gespart, die dem Verbrauch von 70 Computern mit Flachbildschirmen an einem Arbeitstag entspricht.
Die Einführung des Papieratlasses habe Städte zur Umstellung auf Recyclingpapier motiviert, so der Sprecher der Initiative Pro Recyclingpapier, Michael Söffge, denn er zeige anschaulich, welche Mengen an Wasser, Energie und Kohlenstoffdioxid eingespart würden.
Der Vizepräsident des Deutschen Städtetages, Christian Ude, weist auf die Vorbildrolle der Städte mit hohem Recyclingpapieranteil für Bürgerinnen und Bürger sowie für Privatunternehmen hin. "Eine zusätzliche Motivation sind die dabei möglichen Einsparungen im Interesse einer notwendigen Entlastung der öffentlichen Haushalte", so Ude.