All-Inklusive Urlaub in Mexiko, Mittelmeerkreuzfahrt oder Familienurlaub auf Rügen – was schadet dem Klima am meisten? Der WWF hat sieben typische Urlaubsreisen der Deutschen verglichen.
Wer in den Urlaub fährt, verursacht durch An- und Abreise, Unterkunft sowie Verpflegung größere Mengen CO2. Doch nicht jede Art von Urlaub schadet dem Klima gleichermaßen. Der WWF hat in einem aktuellen Bericht über die Umweltauswirkungen von Urlaub und Reisen sieben typische Urlaubsreisen der Deutschen genauer unter die Lupe genommen - und den Klima-Fußabdruck berechnen lassen. Als Vergleichswert wurde den Reisen die Klimawirksamkeit eines Urlaubs zu Hause gegenübergestellt.
Bei der Berechnung des Klima-Fußabdrucks wurden im Gegensatz zum ökologischen Fußabdruck nur die sogenannten CO2-Äquivalent-Emissionen berücksichtigt. Dazu zählen alle Treibhausgase wie Methan oder Lachgas, deren Wirkung auf das Klima in Bezug auf CO2 angegeben wird. YaaCool listet die typischen Urlaubsreisen in absteigender Reihenfolge auf, beginnend mit der Reise, die am meisten Treibhausgase produziert.
All-Inclusive-Urlaub in Mexiko
Am meisten belastet das Klima ein All-Inclusive-Urlaub in einem weit entfernt liegenden Land. Im Beispiel wurde der Aufenthalt in einem Fünf-Sterne-Hotel in Mexiko betrachtet. Zu den Aktivitäten der Urlauber gehören ein Tauchausflug, ein Tag auf dem Golfplatz, ein Kurzstreckenflug zu anderen Sehenswürdigkeiten, eine Fahrt mit der Fähre zu einer Insel, Motorradfahren sowie eine Stunde Jetski. Insgesamt werden in den zwei Wochen pro Person 7.218 Kilogramm CO2-Äquivalente produziert – ganze 6.361 Kilogramm davon verursacht der zehnstündige Flug. Täglich entstehen bei dieser Art des Urlaubs 515,6 Kilogramm CO2-Äquivalente. Etwa 0,9 Millionen Deutsche wählten 2007 Süd- und Mittelamerika oder die Karibik als Urlaubsziel.
Mittelmeerkreuzfahrt
Platz zwei auf der Rangliste der klimaschädlichen Urlaube nimmt die Kreuzfahrt ein: Eine siebentägige Fahrt mit dem Schiff auf dem Mittelmeer mit organisierten Tagesausflügen produziert pro Person 1.224 Kilogramm CO2-Äquivalente. Berechnet auf den Tag sind das ganze 174,7 Kilogramm. 0,9 Millionen deutsche Urlauber machten im Jahr 2007 eine Kreuzfahrt.
Strandurlaub auf Mallorca
Ein Urlaub auf Mallorca produziert etwas weniger Treibhausgase und landet auf Platz drei. Zu einem typischen Strandurlaub auf der beliebten Insel gehören im Beispiel neben Flugreise und Vier-Sterne-Hotel unter anderem ein Mietwagen mit Klimaanlage, ein Tauchkurs sowie ein Motorbootausflug. Pro Person werden in zwei Wochen insgesamt 1.221 Kilogramm CO2-Äquivalente freigesetzt, pro Tag sind das 87,2 Kilogramm. Für Sonne, Strand und Meer auf Mallorca entschieden sich 2007 3,3 Millionen Deutsche.
Skiurlaub in Österreich
Nach Österreich zog es 2007 3,7 Millionen deutsche Reisende. Eine Woche Skiurlaub in den Alpen sowie die Anfahrt mit dem Auto verursachen pro Person 422 CO2-Äquivalente, das sind täglich 60,3 Kilogramm.
Kultururlaub in Italien
Italien ist nach wie vor ein beliebtes Urlaubsziel bei den Deutschen: 2,1 Millionen wählten 2007 Oberitalien als Urlaubsziel. Bei einem fünftägigen Urlaub im italienischen Südtirol mit Unterkunft in einem Fünf-Sterne-Hotel, täglichen Ausflügen in die Umgebung sowie An- und Abreise mit dem Bus entstehen CO2-Äquivalente von 216 Kilogramm pro Person. Mit täglich 43,4 Kilogramm pro Person gehört der Kultururlaub in Italien zu den weniger klimaschädlichen Reisen.
Gesundheitsurlaub in Bayern
Auch der Urlaub in Bayern belastet das Klima im Vergleich weniger. Als Beispiel wurde ein zehntägiger Aufenthalt in einem Wellness-Hotel mit Vollpension und Anreise mit der Bahn betrachtet. Zu den Aktivitäten gehört neben Sauna und Massagen auch ein Tagesausflug mit dem Mietwagen. Ein solcher Urlaub produziert pro Person 297 Kilogramm CO2-Äquivalente, täglich entstehen pro Person 29,4 Kilogramm. 4,8 Millionen Deutsche verbrachten ihren Urlaub 2007 in Bayern.
Familienurlaub auf Rügen
Zwei Wochen auf der Insel Rügen mit Ferienwohnung, Anfahrt mit dem Auto sowie einem Rundflug über die Insel sind im Vergleich zu den anderen Beispielsreisen auf den Tag gerechnet mit 18,4 CO2-Äquivalente pro Person am wenigsten klimaschädlich. Insgesamt werden in 14 Tagen pro Person 258 Kilogramm produziert. 1,4 Millionen Deutsche verbrachten ihren Urlaub 2007 auf Rügen.
Urlaub auf Balkonien
Am klimafreundlichsten ist aber immer noch der Urlaub zuhause, selbst wenn regelmäßig Tagesausflüge mit dem Auto unternommen werden. In 14 Tagen entstehen nur etwa 58 Kilogramm klimaschädliche Emissionen pro Person, das sind täglich 4,1 Kilogramm.
Fazit
Der Vergleich der typischen Urlaubsreisen zeigt, dass die An- und Abreise den größten Einfluss auf das Klima ausübt: Der All-Inclusive-Urlaub mit Langstreckenflug nach Mexiko verursacht beinahe doppelt so viele Treibhausgase wie alle anderen Reisen zusammen. Der WWF empfiehlt daher, nah gelegene Reiseziele auszuwählen und Verkehrsmittel zu bevorzugen, die das Klima schonen.
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