Dem Ökostrom-Tarif-Vergleich wurde seitens Verivox ein Jahresverbrauch von 4.000 Kilowattstunden (kWh) Strom zugrunde gelegt. Die Stadtwerke Flensburg bieten demnach den günstigsten Ökostrom-Tarif mit einem Durchschnittspreis von 897 Euro, teilt Verivox in der entsprechenden Pressemeldung mit. Darauf folgen demnach die Anbieter 123energie mit 905 Euro und Vattenfall mit 911 Euro pro Jahr.
Die zehn preiswertesten bundesweiten Ökostrom-Tarife
Die folgende Tabelle zeigt die zehn preiswertesten bundesweiten Ökostrom-Tarife ( Quelle) im Überblick:Ökostrom-Anbieter | Ökostrom-Tarif | Ökostrom-Preis | Ökostrom-Siegel |
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Stadtwerke Flensburg GmbH | Flensburg eXtra Öko | 897 Euro | ok-power |
123energie (eine Marke der Pfalzwerke AG) | ökostrom Premium s | 905 Euro | ok-power |
Vattenfall Europe Sales GmbH | Easy Natur Privat | 911 Euro | ok-power |
E WIE EINFACH Strom & Gas GmbH | MeinÖkoTarif Strom | 934 Euro | ok-power |
energieGUT GmbH | HalloNatur! | 948 Euro | ok-power |
ENTEGA Vertrieb GmbH & Co. KG | NATURpur kompakt o. | 967 Euro | ok-power |
GrünHausEnergie GmbH | GrünHausStrom+ | 975 Euro | ok-power |
Mark-E Aktiengesellschaft | KlimaFair Strom | 980 Euro | ok-power |
Naturstrom AG | naturstrom | 995 Euro | Grüner Strom (Label Gold) |
Tchibo direct GmbH | Tchibo Grüner Strom | 1.006 Euro | ok-power |
Die Methodik des Ökostrom-Tarifvergleichs von Verivox
Für die Analyse wurden laut Verivox alle Ökostrom-Tarife mit den Gütesiegeln "ok-power" oder "Grüner Strom"-Label verglichen, die für mindesten 35 Millionen Haushalte verfügbar sind. Da die örtlichen Preise aufgrund der unterschiedlichen Netzentgelte schwanken können, wurde demnach für jeden Tarif ein haushaltsgewichteter Bundesdurchschnitt ermittelt.Ökostrom ist nicht teurer als herkömmlicher Strom
"Die Preise der günstigsten Ökostrom-Tarife mit strengen Gütesiegeln zeigen, dass auch diese Produkte für die Verbraucher nicht zwangsläufig teurer als ein herkömmlicher Stromtarif sein müssen", sagt Peter Reese, Leiter Energiewirtschaft bei Verivox gegenüber der Presse. Der Verivox-Verbraucherpreisindex Strom weist für Mai 2011 einen Durchschnittswert von 984 Euro für einen Jahresverbrauch von 4.000 kWh aus. Damit liegen acht der zehn ermittelten Ökostrom-Tarife unter dem bundesdeutschen Durchschnitt für herkömmliche Stromtarife.Wichtig für Verbraucher: Nur strenge Gütesiegel garantieren den Beitrag zur Energiewende
Da der Begriff Ökostrom nicht gesetzlich definiert ist, müsse laut Verivox nicht alles, was als "Ökostrom" angeboten werde, auch wirklich "Öko" sein. Viele Ökostromtarife weisen lediglich die Herkunft des Stroms aus erneuerbaren Energien nach. Mit dem Wechsel zu einem solchen Tarif werde der Ausbau regenerativer Energieerzeugung nicht zwangsläufig unterstützt. Daher sollten Verbraucher auf strenge Gütesiegel wie ok-power und Grüner-Strom-Label achten, rät Verivox.Dabek kann auch das aktuelle Heft des Frankfurter Verbrauchermagazins "Ökotest" (Seit 29. April für 3,80 Euro im handel) helfen: Die "Ökotester" haben 70 ÖkoStrom-Tarife genau unter die Lupe genommen. So sei es zum Beispiel die Strategie einiger Energieversorger, im Inland Ökostrom zu vermarkten, der meist von alten Wasserkraftwerken im Ausland eingekauft werde, schreibt Ökotest in der zugehörigen Pressemeldung. Der ausländische Stromproduzent schließe demnach die auftretende Angebotslücke, indem er in neue Kohle- oder Atomkraftwerke investiere. Es gebe noch eine andere Art der Schönfärberei, heißt es weiter: Manche Stromkonzerne, die alle Arten von Energieerzeugung und maßgeschneiderte Tarife im Portfolio hätten, böten zwar der wachsenden Zahl von grünen Verbrauchern Ökostrom an. Doch das gehe auf Kosten des restlichen Energiemix, der einfach weniger Ökosrom beinhalte.
Ökotest empfiehlt immerhin 15 Ökostrom-Anbieter, die beim Test auf dem ersten Rang landeten. Es sind allesamt reine Ökostrom-Anbieter, die ausschließlich auf erneuerbare Energien setzen und nicht auch noch mit Atom- oder Fossilstrom Geld verdienen.