Jeans - jeder liebt sie, jeder trägt sie. Doch die Produktion einer Jeans ist noch immer ein großes Umweltproblem. Hier kommt eine ökologische Alternative: die Bio-Designer-Jeans aus Vietnam - zu 100 Prozent abwasserfrei produziert - Öko-Kunst, die Kunst schafft. Unser "Produkt des Monats".
Bio-Jeans und Jeans: Warum verursacht die Herstellung einer Jeans große ökologische Probleme?
Für die Herstellung einer herkömmlichen Jeans aus sogenanntem Blue-Denim, einem Gewebe aus Kettgarn mit einer sogenannten Mantelfärbung, das beim Anschleifen für den modernen und angesagten Used-Look seinen weißen Faserkern sichtbar werden lässt, benötigt man Unmengen an Wasser (etwa 40.000 Liter), viel Energie und Chemikalien zur Veredlung der Fasern wie Farben, Bleichmittel und andere. Letztere verschmutzen das zur Produktion benötigte Wasser selbstverständlich stark. Die bei der Jeans-Produktion anfallenden Schadstoffe gelangen nicht nur in die Umwelt und richten dort Schaden an, sondern sie beeinträchtigen auch die Gesundheit der Menschen nachhaltig, die die Jeans produzieren.
Die klassische Blue-Jeans besteht aus Baumwolle, die wegen der Wirtschaftlichkeit meist als Monokultur angebaut wird – der Anbau ist je nach Anbaugebiet (die größten Baumwollplantagen sind in China, den USA, Brasilien, Peru, Ägypten, der Türkei und Kasachstan) verbunden mit enormen Mengen Wassers zur Bewässerung der Pflanzen sowie Unmengen an Kunstdünger und Pflanzenschutzmitteln zu deren Versorgung. Selbst, wenn die Baumwollpflanze schon genetisch manipuliert wurde, um ihren natürlichen Feinden zu strotzen, wird häufig der Chemiecocktail gereicht, der das Grundwasser vergiftet – und somit den unmittelbaren Lebensraum aller dort lebenden Pflanzen, Tiere und Menschen.
Das folgende Video (Quelle: YouTube/Transfair) - moderiert von Cosma Shiva Hagen - zeigt die Fairtrade-Baumwollproduktion in Burkina Faso im Sahel:
Hinzu kommen die in der weltweit vernetzten Textilbranche heute leider üblichen enormen Transportwege. Die "Kampagne für Saubere Kleidung" hat das vorgerechnet: Eine einzige Jeans, leider auch so manche sogenannte Bio-Jeans, legt etwa 19.000 Kilometer zurück. Ihre Reise beginnt bei den Baumwollanbauern, führt hin zu den Spinnereien, Webereien, Nähereien, Färbereien über die Händler bis hin zum Kunden in Deutschland. Und von diesem irgendwann höchstwahrscheinlich wieder bis nach Afrika, wenn er die Jeans als Kleiderspende entsorgt.
Ist eine Bio-Jeans aus Organic-Cotton öko-korrekt?
Ganz klar, wenn die Baumwolle zur Herstellung einer Bio-Jeans ökologisch korrekt angebaut wurde, ist die Faser theoretisch nicht genetisch verändert, sie kam nicht in Berührung mit chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln und Dünger und sie stammt aus einem umweltfreundlicheren Anbau als der Monokultur, einer sogenannten Mischkultur. Das und nicht mehr heißt es, wenn eine Jeans aus Organic Cotton ist. Die Verwendung des ökokorrekten Rohstoffs Organic Cotton macht die fertige Bio-Jeans aber noch lange nicht ökologisch! Denn die zumeist von Mode und erwartetem Tragekomfort geforderte Veredlung der Baumwollfaser wird auch bei angeblichen Bio-Jeans noch längst nicht immer ökologisch durchgeführt, so dass in der fertigen Bio-Jeans dann gegebenenfalls doch wieder Schadstoffe zu finden sind.
Die Bio-Jeans aus Vietnam – ein Öko-Projekt, das zu 100 Prozent abwasserfrei Bio-Jeans produziert und Kunstwerke schafft: Designer-Jeans und Gemälde
In der Nähe der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi arbeitet Hans-Jörg Hamann. Gemeinsam mit einheimischen Mitarbeitern und in Kooperation mit den Mit-Initiatoren des Bio-Jeans-Projektes in Deutschland, Konrad Buck, Geschäftsführer des "Buck – House of Jeans""Buck – House of Jeans" in Sachsenheim, und Peter Parwan, Betreiber des deutschen Internet-Portals Lohas.de, entwickelte Hamann, der übrigens seit Jahrzehnten mit seiner Firma Profa Oekotechnologie ökologische Lösungen für die Textilbranche sucht und findet, jetzt die weltweit erste 100-Prozent abwasserfrei hergestellte Bio-Jeans. Sämtliche Veredlung des Jeansstoffes findet mit Hilfsmitteln statt, die laut Hamann ess- und trinkbar sind. Die Ver- und Bearbeitung des Jeansstoffes verläuft nahezu ohne energetischen Aufwand, unter Nutzung einer geringen Feuchtwärme und nur etwa 0,3 Liter Wasser pro Jeans. "Der Entsorgungsanteil liegt mit der von uns entwickelten Technologie für etwa 20 Jeans bei circa drei Kilogramm, die wir als Restsubstanzen zurückgewinnen – und als Malfarbe für Gemälde anbieten. Aus der Rückgewinnung von 20 Jeans erhalten wir eine Malsubstanz für ein Großgemälde von etwa zweieinhalb bis drei Quadratmetern", sagt Hans-Jörg Hamann.
Kauftipp: Die Bio-Jeans-Kollektion aus Vietnam gibt es bei "Buck – House of Jeans"
Jede Jeans, die im Rahmen des Bio-Jeans-Projektes in Vietnam entsteht, ist ein Unikat. Sie trägt ihre eigene Fabrikationsnummer. Zu kaufen gibt es die Designer-Bio-Jeans, die bis zu 200 Euro pro Stück kosten, entweder online im Internet-Laden "Buck – House of Jeans" oder im Geschäft in Sachsenheim. Ganz neu im Netz ist der Online-Shop des Öko-Projekts Ha Nam von Hans-Jörg Hamann: Flaxxxstore.
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