Das Label Global Organic Textile Standard sei laut der Bewertung des BUndesverbandes der VERBRAUCHER INITIATIVE e.V. ein Gütesiegel, das sowohl ökologische als auch soziale Kriterien berücksichtigte, die "über gesetzliche Vorgaben hinaus" reichen und den Produktionsprozess einer Textilie von der Gewinnung des Rohstoffs über die Verarbeitung bis hin zu den Arbeitsbedingungen und der Lagerung hin betrachte. Demnach sei es ein "empfehlenswertes" Label, an dem sich Verbraucher orientieren könnten.
Entwickelt habe das GOTS-Siegel der Internationale Verband der Naturtextilwirtschaft (IVN, Deutschland) in Zusammenarbeit mit der Soil Association (SA, Großbritannien), der Organic Trade Association (OTA, USA) und der Japan Organic Cotton Association (JOCA, Japan). Gemessen an seinen Qualitätskriterien entspräche das GOTS-Siegel dem Kennzeichen IVN-zertifiziertes Naturtextil, schreibt die Vebraucherinitiative weiter.
Bedenkliche Chemikalien dürfen nicht verwendet werden
Demnach dürften Kleidungsstücke aus Naturfasern wie Baumwolle, Leinen und Seide während der Produktion nicht mit bedenklichen Chemikalien kontaminiert und ökologische nicht mit konventionellen Fasern vermischt werden. Konkret bedeute das laut den Verbraucherschützern, dass Farbstoffe und Hilfsmittel zum Einsatz kommen müssten, deren toxikologische und ökologishe Wirkung geprüft sei - und die als unbedenklich eingeschätzt wurde. Gebleicht werde demnach nur in Ausnahmefällen und wenn überhaupt, dann nur mit Sauerstoff und nicht mit Clor. Veredlungen (sogenannte Ausrüstungen) der Gewebe seien nur dann zulässig, wenn sie chemiefrei erfolgten, also beispielsweise mit Hilfe von Hitze (thermisch), Druck (physikalisch) oder Mechanik (Schleifen)."GOTS organisch" (bio) oder "organisch - in Umstellung"
Ist eine Textilie mit dem Zertifikat "GOTS organisch" beziehungsweise "GOTS organisch - in Umstellung" gekennzeichnet, müsse sie mindestens zu 95 Prozent und mehr aus Fasern bestehen, die Bio-Anbau entstammen beziehungsweise Anbau in Umstellung auf Bio-Anbau. Weniger als maximal fünf Prozent der Fasern dürften Kunstfasern (synthetisch) oder konventionell sein."GOTS aus X Prozent bio" oder "aus X Prozent in Umstellung auf bio"
Eine Textilie mit dieser Kennzeichnung muss aus Fasern bestehen, die mindestens zu 70 oder bis zu 95 Prozent aus zertifiziertem Bio-Anbau stammen beziehungsweise aus Anbau in Umstellung auf Bio-Anbau. Gleichzeitig dürften maximal 30 oder weniger Prozent konventionell produzierte beziehungsweise maximal zehn Prozent synthetische Fasern darin vorkommen. Ausnahmen: Strumpfwaren, Leggings und sogenannte Sportswear (Sportbekleidung) dürfen einen Anteil von bis zu 25 Prozent an synthetischen Fasern aufweisen.Dank der genauen GOTS-Regelung zur Herkunft der Fasern, der Art und Weise der Verarbeitung der Fasern sowie der dabei zum Einsatz kommenden Hilfsmittel sei gewährleistet, so die Verbruacherschützer, "dass eine mögliche Schadstoffbelastung im Endprodukt so gering wie möglich ist".
GOTS - die sozialen Standards
Ein Unternehmen, dass seine Textilien mit dem GOTS-Siegel kennzeichnen möchte, müsse den Nachweis erbringen, dass es eine betriebliche Strategie zur sozialen Verantwortung mit Sozialstandards verfolge, die teilweise auf den Konventionen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) aufbauten. Details dazu findet man auf der Internetseite des Bundesverbandes der Verbraucher Initiative e.V..Kontrolliert werde das Ganze einmal im Jahr, unangekündigte Kontrollen seien laut IVN dabei inbegriffen.