Kinderhaut erreicht erst im Alter von sechs Jahren eine mit der Haut der Erwachsenen vergleichbare Stärke. Die Haut der Kleinen produziert noch nicht soviel Melanin (hauteigener Farbstoff, der für Sommerbräune sorgt) und Talg wie die eines Erwachsenen. Der gesamte Säureschutzmantel der Kinderhaut ist noch nicht besonders robust. Die Eigenschutzzeit von Kinderhaut beträgt nur fünf bis zehn Minuten! Kleine Kinder sind der Sonne also noch viel schutzloser ausgeliefert als wir Großen. Die Sonne kann - bei all ihrer positiven Wirkung - bleibende Schäden auf der Haut hinterlassen: Jeder Sonnenbrand bleibt der Haut im Gedächtnis, selbst wenn er oberflächlich nach einiger Zeit abheilt. Die Sonnenstrahlung kann nicht nur eine schmerzhafte Rötung der Haut verursachen, sondern auch die DNA schädigen. Studien haben ergeben, dass auffällig viele Menschen, die als Erwachsene an der gefährlichen Hautkrebsart Melanom erkrankt sind, als Kinder extrem viel Zeit in der prallen Sonne verbracht haben. Jeder Sonnenbrand erhöht das Hautkrebsrisiko für Ihr Kind! Dabei verbringen Kinder sehr viel mehr Zeit in der Sonne als erwachsene Menschen: Schätzungsweise 80 Prozent der UV-Bestrahlung eines Menschen sollen bereits in der Kindheit stattfinden. Deswegen gilt es, Sonnenbrände auf jeden Fall zu verhindern. Eigentlich ist das gar nicht so schwierig, wenn man einige Regeln beachtet:
Schatten suchen
Generell ist auch für Erwachsene der Aufenthalt im Schatten der sicherste Sonnenschutz. Säuglinge und Kleinkinder sollten niemals der prallen Sonne ausgesetzt sein. Bei einem Strandurlaub mit Kindern ist der Sonnenschirm deshalb oberste Pflicht. Die Kinder sollten außerdem immer Sonnenhüte mit möglichst großer Krempe tragen, die die äußerst empfindliche Kopfhaut unter den oft noch feinen Haaren und den Nacken vor Sonnenbrand schützt. Lange, luftige Kleidung aus möglichst engmaschigen Stoffen wie Leinen oder spezielle UV-Schutzkleidung gehört ebenfalls in den Strandbeutel! Trotz Aufenthalt im Schatten und Schutzkleidung sollte die Sonnencreme nicht fehlen, denn auch im Schatten kann ein Sonnenbrand entstehen!Die passende Sonnencreme
Gerade weil zarte Kinderhaut so empfindlich auf Sonne reagiert, ist die passende und schützende Pflege besonders wichtig. Sonnencremes funktionieren mit chemischen oder mit mineralischen (physikalischen) Filtern, häufig werden beide Schutzmechanismen kombiniert. Für Kinder sind in jedem Fall diejenigen mit physikalischen Filtern zu bevorzugen. Die konventionellen Produkte mit chemischen Filtern dringen tiefer in die Haut ein und können im Körper teilweise nicht vollständig abgebaut werden. Sie stehen im Verdacht, die Fortpflanzungsorgane und das Gehirn zu beeinträchtigen. Außerdem gelangen die Chemikalien vor allem durch das Baden in den natürlichen Kreislauf (chemische UV-Filter wurden auch schon in Fischen gefunden), ohne dass die Folgen für die Umwelt bislang absehbar sind.Der Griff zur Chemiekeule ist zum Glück inzwischen nicht mehr notwendig: Alternative Hersteller wie zum Beispiel Lavera oder Annemarie Börlind arbeiten nur mit physikalischen Filtern. Physikalisch wirkende, mineralische Sonnencremes mit Zink- oder Titanoxid haben den Vorteil, dass sie nach dem Auftragen sofort schützen. Sie dringen auch nicht unter die Haut vor, heißt es. Die Teilchen bilden einen Schutzfilm auf der Hautoberfläche und spiegeln die Sonne. Es ist also nicht mehr erforderlich, eine halbstündige Einwirkzeit abzuwarten, bevor der Sonnenspaß losgehen kann.
Tragen Sie die Sonnencreme großzügig auf - es lohnt sich nicht, an der falschen Stelle zu sparen. Besonders exponierte Stellen wie Nase, Ohren und Schultern müssen besonders sorgfältig abgedeckt sein.
Cremen Sie zwischendurch immer wieder nach, denn auch wasserfeste Produkte können durch Reibung mit Sand und Schweiß abgetragen werden. Trotz Sonnenschutz und Nachcremen sollte der Aufenthalt in der Sonne nicht endlos lange ausgedehnt werden. Das Nachcremen verlängert nämlich nicht die Zeit des Sonnenschutzes!