Elefanten-Bestände sind stark dezimiert
Die Bestände der Elefanten gingen im letzten Jahrhundert weltweit auf dramatische Weise zurück - in vielen Ländern sind die Dickhäuter bereits ausgerottet. Während vor ungefähr 100 Jahren noch mehrere Millionen Elefanten in Afrika lebten, waren es 1981 nur noch etwa 1,2 Millionen. Dieser Bestand wurde in den letzten Jahren noch einmal um die Hälfte oder sogar mehr dezimiert: Experten gehen von mindestens 472.000 und maximal 689.000 Tieren aus. Für den asiatischen Elefanten sieht es sogar noch schlimmer aus. Nach Schätzungen leben nur noch etwa 35.000 Tiere auf dem Kontinent. Da kaum verlässliche Daten zur Verfügung stehen, spiegeln diese Angaben nur ein ungenaues Bild der Wirklichkeit wider.Wilderei nimmt trotz Verbot wieder zu
Bis zu 100.000 Elefanten mussten jährlich zwischen 1979 und 1989 ihr Leben lassen. Erst das Washingtoner Artenschutzübereinkommen von 1989 gebot dem Töten Einhalt, indem es den internationalen Handel mit Elfenbein untersagte. Zunächst schien das Verbot erfolgsversprechend, doch heute nimmt die illegale Wilderei, besonders in Zentralafrika, wieder massiv zu. Experten können anhand der Menge des beschlagnahmten Elfenbeins schätzen, wie viele afrikanische Elefanten derzeit getötet werden. Sie gehen von etwa 38.000 Tieren pro Jahr aus. Hinzu kommt eine weitere Zahl von Elefanten, die für Nahrungszwecke erlegt oder aus ihrem natürlichen Lebensraum vertrieben werden.Afrikanische Länder fordern die Freigabe des Handels
Obwohl das Überleben der Elefanten auf dem Spiel steht, drängen einige Länder Afrikas auf die Freigabe des Elfenbeinhandels. Schon 1997, also acht Jahre nach dem internationalen Verbot, setzten Simbabwe, Namibia und Botsuana die "einmalige, experimentelle" Freigabe des Elfenbeinhandels durch. Sie verkauften dabei 50 Tonnen Elfenbein aus Lagerbeständen an Japan. Im Jahr 2008 versteigerten Botsuana, Südafrika, Namibia und Simbabwe 101 Tonnen Elfenbein – die Abnehmer waren Japan und China. China gilt als der größte Schwarzmarkt für Elfenbein.Um ihre Elefantenbestände kommerziell nutzen zu können, behaupten viele Staaten im südlichen Afrika, sie hätten eine Überpopulation an Elefanten. Besonders Südafrika beteuert, die große Zahl der Elefanten würde der Artenvielfalt schaden – dabei gibt es gerade mal 17.800 Tiere, die auf zwei Prozent der Landesfläche leben, meist eingezäunt in Nationalparks. Zudem leisten die Elefanten einen wichtigen Beitrag zum Ökosystem, denn sie verbreiten Pflanzensamen und schaffen Lebensraum für andere Arten. Hinter den Behauptungen verbergen sich demnach mehr kommerzielle als ökologische Ziele.