Bonn. Immer mehr Verbraucher vertrauen auf Bio-Produkte vom Discounter. In 2007 kauften rund 60 Prozent der Konsumenten ihre Biowaren bei Aldi, Lidl & Co. Das besagt eine TNS Emnid-Umfrage im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV).
Die Ergebnisse dieser Erhebung, die rund 1.000 Bundesbürger zu ihrem Konsumverhalten bei Biolebensmitteln befragt, wird regelmäßig als Ökobarometer veröffentlicht. Demnach war "Bio" bei den Deutschen im Jahr 2007 nach wie vor beliebt: 53 Prozent der Bevölkerung greifen gelegentlich zu Biolebensmitteln, 17 Prozent legen sogar häufig Bioprodukte in ihren Einkaufswagen und nur ein knappes Drittel (29 Prozent) gibt an, gänzlich auf Biolebensmittel zu verzichten. Diese Zahlen haben sich zum Vorjahr kaum verändert und lassen den Schluss zu, dass für viele Verbraucher Bioprodukte inzwischen ein wichtiger Bestandteil der Ernährung geworden sind.
Bei "bio" gilt: Vertrauen kontra Preis
Was sich jedoch verändert hat, ist das Kaufverhalten in Puncto Anbieter. Auch wenn deutsche Biokunden Lebensmitteln aus dem Bioladen oder dem Reformhaus in Sachen Qualität mehr Vertrauen schenken, kaufen Sie die Produkte vermehrt im Supermarkt oder beim Discounter. So gaben rund die Hälfte der Befragten an, dass sie dem Naturkostfachhandel bezüglich Qualität und Einhaltung der Ökolandbau-Richtlinien mehr Kompetenzen zuweisen. In der Händler-Vertrauensfrage schnitten Supermarkt (10 Prozent) und Discounter (8 Prozent) vergleichsweise schlecht ab. Wie kommt es jedoch dazu, dass das Kaufverhalten diese Zahlen nicht widerspiegelt? Denn laut der Umfrage kaufen 77 Prozent der Befragten ihre Bio-Artikel im Supermarkt und 62 Prozent beim Discounter. Die Biosupermärkte suchen dagegen nur 19 Prozent auf.
Biogütesiegel steht für Sicherheit - auch beim Discounter
Fachleute sehen als Grund für diese Diskrepanz die sinkende Konsumlaune: Immer mehr Menschen haben weniger im Geldbeutel und greifen deshalb verstärkt zu den günstigeren Bioprodukten. Dazu kommt, dass die Sortimente an Bioprodukten in den Supermärkten und bei den Discountern immer größer werden. Ein Rolle für das neue Kaufverhalten spielt eventuell auch, dass inzwischen die strengen rechtlichen Auflagen für alle Biolebensmittel gelten, die in Deutschland angeboten werden. An diese muss sich der Fachhandel genauso halten wie der Discounter. Alle Lebensmittel, die mit dem sechseckigen Bio-Siegel gekennzeichnet sind, entsprechen den Bio-Richtlinien. "Das Siegel gibt vielen Verbrauchern die Gewissheit, auch in Discountern sorgfältig geprüfte Bioprodukte erwerben zu können", so Elmar Seck von der Geschäftsstelle Bundesprogramm Ökologischer Landbau in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung.
Klimaschutz fördert die Kaufentscheidung für Bioprodukte
Der gesundheitliche Aspekt beim Kauf von Bioprodukten steht bei den meisten nach wie vor im Vordergrund. 66 Prozent der Befragten wollen die Aufnahme von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln über die Nahrung vermeiden. Auch der Anspruch an Frische und Qualität der Lebensmittel ist groß: 64 Prozent befinden, dass Biolebensmittel diese Kriterien am besten erfüllen. Zunehmend spielt bei den Konsumenten von Bioprodukten auch der Klimaschutz eine Rolle. Da der Anbau und die Verarbeitung von ökologischen Lebensmitteln einen großen Beitrag zum globalen Umweltschutz leistet, greifen 37 Prozent lieber zum Bioprodukt.
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