Kritik an der Energiesparlampe
Während der Wechsel von der Glühbirne zu Energiesparlampen in der EU bereits beschlossene Sache ist, wird zunehmend Kritik an der Energiesparlampe als der umweltfreundlicheren Alternative zur Glühbirne laut:Das Magazin "Ökotest" kam, anders als die "Stiftung Warentest", in einer Studie zu einem vernichtenden Urteil für die Energiesparlampe. Die Energiesparlampen sollen danach weniger Energie sparen, als von den Herstellern versprochen. Anstelle der gemeinhin in Aussicht gestellten 80 Prozent seien es häufig nur 50 bis 70 Prozent. Außerdem werde die Gefahr des in den Energiesparlampen enthaltenen Quecksilbers in der allgemeinen Diskussion zu wenig berücksichtigt. Falls eine Energiesparlampe zerbricht, kann Quecksilber austreten. Quecksilber gehört zu den gefährlichsten Giften überhaupt. Es kann zu Nervenschäden und sogar zum Tod führen.
In Fall des Falles sollte der betreffende Raum mindestens 30 Minuten lang gut gelüftet werden, auf keinen Fall sollten die Splitter mit dem Staubsauger entfernt werden! Um Hautkontakt zu verhindern, sollten beim Aufsammeln der Scherben Handschuhe getragen werden.
Werden die Energiesparlampen nicht ordnungsgemäß entsorgt, gelangt das Quecksilber über den Hausmüll in die Umwelt.
Darüber hinaus sei die Lichtqualität der Energiesparlampen zu schlecht: Das von den Energiesparlampen erzeugte Licht bewegt sich in einem anderen Farbspektrum als die von Glühbirnen abgegebene Beleuchtung. Glühbirnen leuchten in dem gesamten Farbspektrum, wodurch ihr Licht dem natürlichen Tageslicht recht ähnlich ist. Energiesparlampen dagegen verursachen eine kältere Beleuchtung, weil Strahlen aus dem türkisblauen Farbspektrum vorherrschen. Das Licht der Energiesparlampen ist auch deutlich dunkler als das von Glühbirnen. Somit reiche im Moment häufig eine einzige Energiesparlampe nicht aus, um die Leistung einer Glühbirne zu ersetzen. "Ökotest" äußerte im Testbericht auch Bedenken hinsichtlich des Flackerns des Lichtes der Energiesparlampen. Dieses Flackern geschieht so schnell, das es vom menschlichen Auge nicht mehr erfasst werden kann. Dennoch wird befürchtet, dass es zu Migräne, Kopfschmerzen oder Herz-Kreislaufproblemen führen könnte.
Insgesamt kommt das Magazin "Ökotest" deshalb zu der Einschätzung, dass Energiesparlampen keine echte Alternative zu Glühlampen seien. Bessere Aussichten, die Glühlampen in Zukunft zu ersetzen, sehen die Tester des Magazins für LED-Lampen, deren Entwicklung für den Hausgebrauch allerdings noch nicht abgeschlossen ist.
Mit dieser Ansicht steht "Ökotest" nicht alleine da: Auch Tran Quoc Khanh, Professor für Lichttechnik an der Technischen Universität Darmstadt, ist der Meinung, dass die Zukunft den LED-Lampen gehört. Bereits im Jahr 2012 könne die LED-Technik soweit entwickelt sein, dass sie in punkto Umweltfreundlichkeit, Energieeffizienz und Lichtqualität den Energiesparlampen den Rang ablaufe. Sie soll dann nicht nur weniger Strom verbrauchen und helleres Licht erzeugen, sondern auch viermal so lange vorhalten!
Es scheint also gut möglich, dass die Politiker in Brüssel es geschafft haben, dass bis zum 1. September 2012 eine Technologie eingeführt wird, die bis dahin schon wieder veraltet sein wird.