Als treu sorgender Hundebesitzer sollte man sich Gedanken machen, wie man den eigenen Vierbeiner vor einem solchen Zeckenüberfall bewahren kann. Zecken sind weit verbreitet. Nur in Arktis und Antarktis können sie nicht überleben. In fast jedem Park, Gebüsch oder Wald können sie sich aufhalten. Die winzigen, achtbeinigen Tiere sind nicht zu unterschätzen: Sie können ernsthafte Krankheiten wie unter anderem Borreliose (Bakterien setzen sich fest und der Körper kann mit Fieberschüben, starken Störungen des Allgemeinbefindens, nervalen Störungen, Bewegungsstörungen oder Lähmungen reagieren), Babesiose ( auch Hundemalaria genannt, Symptome: Fieber und Müdigkeit, die roten Blutkörperchen werden zerstört, was zum Tode des Tieres führen kann) oder FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis, eine Entzündung des Hirns) übertragen und außerdem Hautentzündungen auslösen.
Keine Angst, nicht jeder Zeckenbiss hat auch eine Erkrankung ihres vierbeinigen Freundes zur Folge – zum Beispiel erkranken lediglich fünf Prozent aller von einer mit Borreliose infizierten Zecke gebissenen Hunde auch tatsächlich daran. Ob ein Hund nach einem Zeckenbiss erkrankt, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Allgemein gilt: Je gesünder und robuster Ihr Hund ist, desto eher wird sein Körper auch mit dem Zeckenbiss fertig.
Konventionelle Zeckenbekämpfungsmittel
Im Fachhandel sind zahlreiche unterschiedliche Zeckenbekämpfungsmittel erhältlich. Hier ist eine kleine Liste des Für und Wider der bekanntesten Mittel.Gift vom Tierarzt
Der Tierarzt träufelt dem Hund etwa alle vier Wochen ein Kontakt- oder Nervengift in den Nacken, das die Zecken wirksam bekämpft. Allerdings können sich diese Stoffe in der Blutbahn oder der Leber Ihres Hundes anreichern. Es besteht sogar der Verdacht, dass diese Mittel Krebs auslösen . Und: Diese Stoffe führen unter Umständen auch bei Menschen zu schweren Nervenschäden.
Zeckenhalsbänder und Zeckensprays
Ein weiterer Klassiker unter den Zeckenmitteln sind die verbreiteten Zeckenhalsbänder. Sie sind vor allem dann mit Vorsicht zu genießen, wenn Sie kleinere Kinder im Haushalt haben. Die Kinder sollten die Halsbänder oder Sprays auf keinen Fall in die Hände bekommen. Sie enthalten extrem gefährliche Stoffe wie Nervengifte, Insektizide oder Insektenhormone. Wenn Menschen damit in Kontakt geraten, können sie auch bei Herrchen, Frauchen und deren Sippe zu Übelkeit, Kopfschmerzen und sogar Nervenschäden führen. Es liegt nahe, dass auch Hunde von den Halsbändern geschädigt werden können.
Natürliches gegen Zecken
Viele der hoch konzentrierten Chemiekeulen schaffen schnell und wirksam Abhilfe. Jeder Hundebesitzer muss selbst überlegen, ob er sein Tier wirklich mit solchen Mitteln behandeln will. In vielen Fällen wird der Einsatz von Chemie sich durch die Hilfe von Mutter Natur vermeiden lassen. Zecken lassen sich durchaus auch mit natürlichen Mitteln in die Flucht schlagen:Zeckenzange und Zeckenkarte
Das wichtigste Hilfsmittel auf dem Gebiet der Zeckenbekämpfung kommt vollkommen ohne Chemie aus. Eine Zeckenzange oder -karte sollte für alle Hundebesitzer zur Standardausrüstung gehören. Um Ihren Vierbeiner sicher von den kleinen Parasiten zu befreien, brauchen Sie die in jedem Fall. Auch wenn Sie Ihr Tier mit chemischen Mitteln behandeln – keines davon lässt wirklich alle Zecken ausnahmslos abfallen. Mit einer Zeckenzange oder -karte lassen sich die kleinen schwarzen Plagegeister einfach entfernen. Sie werden mit der Zange ergriffen und – ganz wichtig: mit dem Kopf – aus der Haut des Tieres gezogen. Am besten suchen Sie den Körper Ihres Hundes nach jedem Spaziergang intensiv nach Zecken ab. Es gilt: Je frühzeitiger die Zecken entfernt werden, desto weniger Schaden können sie anrichten.
Anti-Zecken-Mittel aus der Küche
Nicht ganz so wirksam wie die Chemiekeulen, aber dennoch hilfreich ist dieses selbst gemachte Zeckenpulver, das auch gegen Flöhe helfen soll: Sie brauchen getrockneten Lavendel, Rosmarin, Salbei, Pfefferminze, Melisse, Eukalyptus und Thymian. Zerkleinern Sie einfach alle Kräuter in einem Mörser und stäuben Sie Ihren Hund damit ein. Der Puder lässt sich, solange er trocken bleibt, hervorragend in einer Tupperdose aufbewahren. Falls Ihr Hund eines oder mehrere der Kräuter nicht mag, lassen Sie das Betreffende einfach weg.
Ätherische Öle
Oft werden Hundebesitzern ätherische Öle zur Zeckenabwehr empfohlen. Hier ist ebenfalls Vorsicht geboten. Achten Sie darauf, wie Ihr Hund auf die Öle reagiert. Es kann sein, dass die starken Duftstoffe der ätherischen Öle seiner feinen Nase zu stark sind oder Allergien auslösen. Außerdem ist die Wirkung dieser Öle in den meisten Fällen auch eher schwach, so dass sich die Geruchsbelästigung für Ihren Hund nicht einmal auszahlt.Das pflanzliche Mittel "Abwehrkonzentrat" von cdVet zum Beispiel enthält nur Teebaum- oder Neemöl (für empfindlichere Hunde) sowie Lavendelöl, Jojobaöl und Geraniumöl. Das Produkt hilft von innen her, verspricht sein Hersteller: Der Körpergeruch des Hundes wird dadurch, nur für Insekten wahrnehmbar, so verändert, dass sie den Hund als Beute verschmähen.