Dieses Ritual gibt es nicht erst seit gestern. Schon die alten Kelten legten Wert auf Reinlichkeit: Im Februar feierten sie das Imbolc-Fest zu Ehren der heiligen Brigid. Dies war eine Zeit der Reinigung. Als die mächtige katholische Kirche die heidnischen Bräuche zunehmend verdrängte, stieß sie bei dem Reinigungsritual an ihre Grenzen. Um dem Bedürfnis nach dem alljährlichen Großreinemachen gerecht zu werden, machte sie sich die keltische Brigid mittels Heiligsprechung zu eigen. Seitdem wurden um Maria Lichtmess (Fest zu Christi Geburt am 2. Februar) herum fleißig die Kirchen gewienert.
Jüdische Glaubensangehörige begehen ihren Frühjahrsputz immer etwas später (wechselndes Datum, immer im April) im Rahmen des Pessach-Festes (es dient der Erinnerung an die Befreiung der Israeliten aus der ägyptischen Sklaverei).
Früher war der Putzmarathon im Frühling schon aus rein praktischen Gründen notwendig. Als die Behausungen noch mit Öfen geheizt wurden, waren sie nach dem Winter so verrußt, dass ein Großreinemachen unumgänglich war.
Verrußt sind die Wohnungen heute nicht mehr, geputzt werden muss trotzdem. Zögern Sie das Unvermeidliche nicht hinaus, machen Sie sich frisch ans Werk und denken sie daran, dass das Großreinemachen schon Generationen von Menschen vor Ihnen auch nicht erspart geblieben ist.
Machen Sie sich bereit!
Vorbereitung ist alles. Um bei Ihrem Frühjahrsputz nicht in unnötigen Stress zu geraten, sollten Sie sichergehen, dass Sie alles Nötige im Hause haben. Hier eine kleine Checkliste: gegebenenfalls Staubsaugerbeutel, alte Lumpen zum Putzen, Mikrofasertuch, Neutralreiniger, Öl, Essig, Salz und natürlich einen Wassereimer.Bei der Auswahl der Reinigungsmittel hat der Verbraucher die Qual der Wahl: Tausende verschiedene Reinigungsmittel stehen zur Auswahl! Dabei sind die meisten echte Umweltkiller. Den reinigenden Effekt erzielen herkömmliche Mittel durch Tenside. Das Problem: Die Mehrzahl der Hersteller verwendet Tenside auf Erdölbasis.
Dabei bekommen Sie fast alles in Ihren vier Wänden mit Essig und Soda (auch Natriumcarbonat genannt, ist in der Apotheke erhältlich) unter Kontrolle: Essig oder Zitronensäure entfernen Kalk und Schimmel, Soda hilft gegen alles Fettige.
Greifen Sie ansonsten nur zu ökologischen Neutralreinigern, die natürliche Tenside (zum Beispiel aus der Kokosnuss) enthalten. Darüber hinaus sind sie frei von überflüssigen und schädlichen Duft- und Farbstoffen.
Putzlumpen und Mikrofasertücher lassen sich nach dem Waschen immer wieder verwenden. Verzichten Sie auf Papiertücher! Am umweltfreundlichsten sind Naturschwämme, sie werden von der Natur optimal abgebaut. Achten Sie darauf, dass die Schwämme aus Schwammfarmen stammen. Sonst besteht die Gefahr, dass die Naturschwämme aus ausgeglichenen Ökosystemen herausgerissen wurden.
Systematik ist Trumpf
Am besten Sie arbeiten sich als Erstes mit Staubwedel oder Mikrofasertuch von Raum zu Raum vor. Es hat keinen Zweck, zu saugen, bevor Sie staubgewischt haben. Die hässlichen Staubflocken würden das schöne Ergebnis nur zerstören. Nach dem Sie die Böden gesaugt haben, kommt erst der Feudel zum Einsatz. Holz sollten Sie am besten in Richtung der Maserung polieren.Unsere Tipps fürs grüne Putzen
Essig gegen SchimmelDer beste natürliche Schimmelvernichter ist Essig: Schimmelige Ecken in der Dusche am besten mit Essig einweichen.
Essig und Zitronensäure gegen Kalk
Genauso gut lässt sich Essig im Kampf gegen Kalk in Küche und Bad einsetzen. Er hilft auch in harten Fällen alter Kalkablagerungen. Gegen Kalk hilft auch natürliche Zitronensäure. Mit Zitronensäure können Sie sogar dem ekligen Kalk und Urinstein in der Toilette zu Leibe rücken. Im Zweifel sollten Sie jedoch Zitronensäure bevorzugen, denn sie ist für das Grundwasser weniger belastend als Essig.
Essig für glänzendes Holz
Essig ist ein echter Tausendsassa: Nebenbei bringt er auch Holz zum Strahlen. Um hellem Holz zu neuem Glanz zu verhelfen, vermengen Sie einfach Essig, Öl und eine Prise Salz.
Öl & Rotwein für glänzendes Holz
Hätten Sie's gewusst? Ein wundeschönes Glänzen verleihen Sie dunklem Holz mit einer Mischung aus 90 Prozent Öl und zehn Prozent Rotwein.
Orangensäure gegen Flecken
Auch hartnäckigste Flecken auf dem Fußboden lassen sich durch Einreiben mit Orangensäure aus dem Naturkostladen wunderbar entfernen.
Mikrobisch rein? - Desinfektion muss nicht sein!
Auf scharfe Desinfektionsmittel können Sie getrost verzichten. Sie können sogar gesundheitsschädlich sein: Desinfektionsmittel töten Bakterien und Keime ab. Der menschliche Körper braucht jedoch unzählige Bakterien, um zu funktionieren. Bakterien sind also nicht zwingend schlecht für uns. Die üblichen Bakterien im Haushalt sind für Menschen nicht gefährlich. Unser Körper wird von allein mit ihnen fertig. Deswegen: Finger weg von der Chemiekeule! Außerdem sind Bakterien äußerst anpassungsfähige kleine Biester. Im Zweifel verändern sie einfach ihre Eigenschaften und kommen umso aggressiver zurück.