Die Baumwollpflanze stammt aus Afrika, Indien und Peru. Sie fühlt sich in tropischen und subtropischen Klimazonen heimisch. Die Wolle der strauchartigen Pflanzen ist meist weiß. Die "Wolle" - das sind die Samenhaare der Baumwollfrucht, die übrigens giftig ist. Deswegen muss das Öl aus Baumwollsamen vor der Vermarktung erst raffiniert werden.
Historisches Wissen über die Baumwolle
Schon seit ungefähr 5.000 Jahren wird Baumwolle als Grundstoff für Garne und Stoffe in Asien sowie von den Mayas und den Inkas genutzt.Früher soll es in Peru Baumwolle der unterschiedlichsten Farben gegeben haben. Heute sind außer den weißen Sorten nur braune und grüne Arten bekannt.
Hierzulande wurde Baumwolle erst im 19. Jahrhundert zur Textilherstellung eingesetzt. Vorher stellte man Kleidung vor allem aus Hanf und Flachs her. Ihren Siegeszug trat die Baumwolle mit der Erfindung von Spinn- und Entkörnungsmaschinen sowie des mechanischen Webstuhls an.
Bio-Baumwolle
Sogenannte Bio-Baumwolle wird im Unterschied zu herkömmlicher Baumwolle nachhaltig unter umweltfreundlichen Bedingungen angebaut. Außerdem werden auch keine genetisch veränderten Pflanzen genutzt. Ihnen wurden artfremde Gene eingepflanzt, damit sie weniger unter Schädlingen leiden. Die Wirkungen fallen jedoch nicht ganz nach Vorstellung der Züchter aus. Manche Pflanzen sind dafür anfälliger gegenüber Pilzbefall oder weisen andere Auffälligkeiten auf. Abgesehen davon geraten die genetisch veränderten Pflanzen in den natürlichen Kreislauf. Wie sich die Einmischung des Menschen auswirken wird, bleibt abzuwarten.Konventioneller Baumwollanbau
Die für den konventionellen Baumwollanbau genutzten Pflanzen sind sehr anfällig für Insekten. Deswegen setzten die Landwirte extrem viele hochaggressive Pestizide ein. Ungefähr 25 Prozent des weltweiten Pestizidverbrauchs sind auf die Nutzung für den Baumwollanbau zurückzuführen! Dadurch werden Menschen, Tiere und Pflanzen vergiftet.Der Anbau und die Verarbeitung konventionell hergestellter Baumwolle verbrauchen knappes Trinkwasser und vergiften das Grundwasser nachhaltig. Baumwolle benötigt nämlich möglichst trockene Hitze und muss gleichzeitig reichlich bewässert werden. Regen schadet jedoch der Wolle, so dass auf künstliche Bewässerung zurückgegriffen werden muss. Der Wasserspiegel des Aralsees (Kasachstan/Usbekistan) zum Beispiel ist wegen des (Raub)Anbaus von Baumwolle bereits um etwa zwanzig Meter abgesunken.
Trotzdem wird lediglich weniger als ein Prozent des weltweiten Baumwollbedarfs durch umweltfreundlich produzierte Baumwolle gedeckt.
Biobaumwolle = biologisch korrekt angebaute Baumwolle
Im Rahmen des biologischen Baumwollanbaus wird auf den Einsatz von toxischen, chemisch-synthetischen und persistenten Pestiziden und Insektenvernichtungsmitteln sowie die Nutzung genetisch veränderter Pflanzen verzichtet.Bisher war das Problem bei der Einführung von Bio-Baumwolle auf dem breiten Markt häufig, dass sie sich nicht so kostengünstig angebaut werden konnte, wie diejenige aus konventionellem Anbau (die häufig sogar mit gefährlichen Nervengiften belastet ist). Aus diesem Grund können Produkte in den Bekleidungsgeschäften dann auch nur zu oft weit höheren Preisen angeboten werden als diejenigen aus konventionellem Anbau. In diesem Bereich zeichnet sich nach Informationen der Deutschen Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ) jedoch eine erfreuliche Entwicklung ab: Es soll bald möglich sein, Biobaumwolle zu kaum höheren Preisen anzubieten, als konventionelle. Dazu müsse nur eine ausreichend hohe Menge an Baumwolle produziert und verkauft werden.
Beim Anbau von Bio-Baumwolle wird auf Entlaubungsmittel und Pestizide verzichtet, außerdem wird die Bio-Baumwolle von Hand gepflückt, was zusätzliche Arbeitsplätze schafft.