Zusammen mit der Welthungerhilfe rief der ehemalige Profi-Fußballer des Hamburger FC St. Pauli, Benjamin Adrion, 2005 das Projekt "Viva con Agua de Sankt Pauli" ins Leben. Am 5. Oktober 2009 wurde er für sein Engagement mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. YaaCool hat den Gründer zu seinen Motiven befragt.
Die Projekte von "Viva con Agua" (Spanisch, auf Deutsch: "Leben mit Wasser von Sankt Pauli", kurz: VcA) begannen in Kubas Hauptstadt Havanna, wo zwischenzeitlich bereits in mehr als 150 Kindergärten Wasserspender zur Versorgung mit sauberem Trinkwasser aufgestellt wurden. Neben Kuba engagiert sich "Viva con Agua" in zahlreichen weiteren Ländern wie Kambodscha oder Nicaragua, aktuell vor allem in Kenia. Ziel des Vereins ist es, die Trinkwasserversorgung in Entwicklungsländern zu verbessern.
Auch die Schärfung des Bewusstseins besonders bei jungen Menschen hierzulande für die Themen Wasser und Entwicklungshilfe, ist ein weiteres wichtiges Anliegen von "Viva con Agua". Mit Aktionen an Schulen wie "Wasser-Workshops" wird das Angebot direkt an die Jüngsten der Republik gerichtet. Organisiert wurden bislang unter anderem das Festival "Wassertage 2007" in Hamburg sowie der "Wasser!Marsch 2008". Dabei wurde anlässlich der Fußball-Europameisterschaft 2008 die 1.050 kilometerlange Strecke von Hamburg nach Basel über 39 Tage von mehreren Aktivisten zu Fuß gelaufen, um für die Ziele von "Viva con Agua" zu werben und Spenden zu sammeln. Für den Ex-Profi-Fußballer Adrion kann Sport, hier speziell der Fußball, auf die Entwicklungszusammenarbeit übertragen werden: Fußball steht bei "Viva con Agua" für den Gedanken des Fairplays, übertragen auf den gerechten und respektvollen Umgang mit Mitmenschen und Umwelt. Fußball symbolisiert auch die sportliche Anstrengung, die nötig ist, um Veränderungen herbeizuführen.
Am 5.Oktober 2009 überreichte Bundespräsident Horst Köhler Benjamin Adrion das Bundesverdienstkreuz. Dr. Wolfgang Jamann, der Vorstandsvorsitzende der Welthungerhilfe, dankte Benjamin Adrion und allen Mitstreitern von "Viva con Agua" für ihren unermüdlichen Einsatz aus diesem Anlass mit den Worten: "Viva con Agua hat die Welthungerhilfe seit 2005 mit knapp 500.000 Euro Spenden unterstützt, um für viele Tausend Menschen sauberes Trinkwasser bereitzustellen. Mit authentischer Überzeugungskraft erreicht Benjamin Adrion junge Menschen, Prominente und Musiker. Künftig wollen wir noch enger zusammenarbeiten, um mit vereinten Kräften noch mehr Menschen für unser gemeinsames Anliegen zu erreichen."
Wasser ist, neben der Luft zum Atmen, die elementarste Grundlage zum Leben.
Wasser erschafft erst Leben, Wasser ist Leben.
Deshalb ist "Viva con Agua de Sankt Pauli" die YaaCool-Initiative des Monats.
YaaCool: Benjamin Adrion, Sie haben gerade das Bundesverdienstkreuz verliehen bekommen: Herzlichen Glückwunsch dazu! Denken Sie, dass der Richtige ausgezeichnet wurde?
Benjamin Adrion, Viva con Agua: Ja! Mit dem Bundesverdienstkreuz wurde deswegen der Richtige ausgezeichnet, weil er es stellvertretend für viele Menschen entgegennimmt. Jeder, der Viva con Agua bis hierhin unterstützt hat, ist nun Bundesverdienstkreuz! Was in der kurzen Zeit, in der es VcA gibt, mit der Organisation passiert ist, hat es in jedem Fall verdient, ausgezeichnet zu werden.
Was wollen Sie verändern und warum?
Benjamin Adrion: Wir wollen Menschen zeigen, dass es sich lohnt, sich einzusetzen und aktiv zu werden. Sich gemeinsam zu engagieren, führt zu konkreten Ergebnissen und macht dabei noch Spaß. Sauberes Trinkwasser ist ein sehr wichtiges Thema und in der Zukunft wird die Lage nicht einfacher, daher ist dies ein lohnenswertes Ziel.
Warum ist gerade Wasser so wichtig?
Benjamin Adrion: Wasser ist der Anfang einer jeden guten Entwicklung, Leben braucht Wasser! Durch Klimaveränderung und Bevölkerungswachstum ist der Zugang zu sauberem Trinkwasser allerdings keine Selbstverständlichkeit, ganz im Gegenteil!
Fällt es leichter, etwas zu bewegen, wenn man schon vor dem Engagement medial bekannt ist?
Benjamin Adrion:Natürlich benötigt man einen Hebel, um auf Dinge aufmerksam zu machen. Es gibt viele Initiativen, die nie die Aufmerksamkeit bekommen, die sie verdienen. Um etwas zu verändern, muss man aber die Menschen erreichen und sie daran erinnern, wie viel sie bewegen können.
Wo waren sie zuletzt mit dem Verein und was haben sie dort gemacht?
Benjamin Adrion: Zuletzt waren wir in Madagaskar und haben die Projekte vor Ort begutachtet. Gemeinsam mit Ingo Pohlmann und Mark Tavassol von "Wir sind Helden" waren wir vor Ort und haben mit den Menschen dort Zeit verbracht, Musik gemacht und Fußball gespielt.
Wie kann man Ihren Verein unterstützen?
Benjamin Adrion: Viva con Agua ist ein offenes Netzwerk und jeder kann dabei sein! Egal wie: mit kreativen Ideen, mit ehrenamtlicher Mithilfe, mit guten Kontakten oder natürlich mit Spenden. Es gibt unzählige Wege ein Teil zu VcA beizutragen!
Danke, Benjamin Adrion, dass Sie unsere Fragen beantwortet haben!
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