Der CO2-Fußabdruck
Der ökologische Fußabdruck wurde 1992 von dem Nachhaltigkeitsforscher Mathis Wackernagel und Professor William E. Rees entwickelt. Er ist laut Greenpeace eine Methode zur "Messung von Umweltverbrauch". Er berechnet demnach "die Fläche, die die Natur bräuchte,um die Rohstoffe zu erneuern und den Abfall aufzunehmen, die der Mensch für Ackerbau, Tierhaltung, Energiegewinnung, Mobilität, Holzgewinnung et cetera verbraucht. Auch die direkt verbauten Flächen etwa durch Siedlungen und Straßen werden mit einbezogen. Das Ergebnis – der ökologische Fußabdruck einer Region, eines Landes oder der ganzen Welt – wird in dem Flächenmaß 'Global Hektar' (gha) ausgedrückt. Je größer der Footprint, desto stärker wird die Umwelt belastet".
Nach den Berechnungen der World Wildlife Foundation (WWF) benötigt der durchschnittliche Deutsche 4,5 Hektar (gha) Erdoberfläche, um seinen Bedarf an Nahrung, Kleidung und Konsumgütern zu decken. Dabei entfallen laut Greenpeace auf das Wohnen eines Deutschen ein Viertel seines Fußabdrucks, auf seine Mobilität ein Fünftel und auf seinen Konsum etwa ein Sechstel (wovon wiederum ein Drittel allein auf dem Papierverbrauch beruht).
Das Problem: Legt man die Gesamtfläche zugrunde, die auf der Erde zur Verfügung steht, kann jeder Erdenbürger lediglich 1,8 gha für seinen Bedarf beanspruchen. Insgesamt überschreitet der Verbrauch aller Erdenbürger die Kapazität unseres schönen blauen Planeten um 23 Prozent! In seinem "Living Planet Report 2006" fand der WWF heraus, dass ein Einwohner der Vereinigten Arabischen Emirate mit 11,9 gha den größten Fußabdruck von allen untersuchten Ländern hat, Platz zwei belegen die USA mit 9,6 gha, Rang drei teilen sich Finnland und Kanada mit je 7,7 gha, während Deutschland Platz 23 belegt. Die Berechnungen zeigen eindeutig, was zum Glück langsam in das Bewusstsein der meisten Menschen durchsickert: Wir leben – ökologisch gesehen, weit über unsere Verhältnisse oder anders gesagt: auf zu großem Fuß. Da hilft nur eins: Der Energieverbrauch muss drastisch reduziert werden!
Was Sie tun können
Wenn jeder mithilft, kann der Energieverbrauch drastisch gesenkt werden. Dazu gehört vor allem der CO2-Ausstoß. Wussten Sie, dass drei Viertel aller Treibhausgase von den Privathaushalten und deren Konsumverhalten verursacht werden? Sie sollten auch berücksichtigen, dass bei der CO2-Bilanz von Waren nicht nur die Transportwege, sondern auch die Produktionsbedingungen eine wichtige Rolle spielen. Wenn Sie Kleidung aus China kaufen, ist diese natürlich auch unter den entsprechenden klimafeindlichen Bedingungen hergestellt worden. Energieefizienz und CO2-Ausstoß sind dort weitgehend Fremdwörter. Wie Edgar Hertwich von der Universität Trondheim herausfand, stehen aus dieser Perspektive im Fall der Schweiz 58 Millionen Tonnen CO2, die innerhalb des Landes ausgestoßen werden, 87 Millionen Tonnen CO2 gegenüber, die die Schweizer durch ihr Konsumverhalten im Ausland ausstoßen.Zum Glück gibt es einen einfachen Weg, sowohl Ihre CO2-Bilanz zu berechnen als auch Möglichkeiten zu finden, Ihren Emissionsausstoß zu verringern. Mit dem Greenpeace CO2-Rechner ist das ein Kinderspiel! Sie können Ihren Verbrauch im Haushalt, im Verkehr und in der Freizeit berechnen und nach sparsameren Alternativen Ausschau halten. Jeder sollte sein Möglichstes tun, schließlich sollen auch unsere Kinder und Enkel noch auf dieser Welt leben können.
Greenpeace zum Beispiel rät Verbrauchern konkret,
- das Fliegen drastisch zu reduzieren.
- möglichst wenig, nie alleine und langsamer Auto zu fahren.
- weniger Fleisch und tierische Produkte, dafür biologische und heimische zu essen.
- zu wohnen wie im Fass: kompakt, gedämmt und öffentlich erreichbar.
Als allererstes Unternehmen veröffentlichte nun der Fruchtsaftproduzent Innocent die CO2-Bilanz seiner Produkte, damit der Verbraucher seine CO2-Bilanz überblicken kann. Hoffentlich werden in Zukunft noch viele Unternehmen diesem Beispiel folgen, so dass es einfacher wird, die CO2-Bilanz beim Kauf zu berücksichtigen.