Aus der Studie zum Thema "Grüne Beschaffung" (veröffentlicht im Wirtschaftsmagazin "impulse", Ausgabe 1/2010) geht zudem hervor, dass viele Firmen bereits unterschiedliche Maßnahmen eingeführt haben, um die nachhaltige Beschaffung zu fördern. So erwarten zum Beispiel 67 Prozent der Betriebe von ihren direkten Lieferanten eine Auditierung nach Umwelt-, Klima- und Sozialverträglichkeit der Produktion. Darüber hinaus gibt es in 55 Prozent der Unternehmen Leitlinien zur nachhaltigen Beschaffung und 49 Prozent haben ihre eigenen Produkte bereits zertifiziert.
Als Grund für die Berücksichtigung ökologischer und sozialer Standards gaben 76 Prozent der Befragten an, dass neue gesetzliche Regelungen eingehalten werden müssen. 69 Prozent nannten die veränderten Wünsche der Kunden an das Unternehmen als Motiv.
Nach Einschätzung von Jens Hornstein, Nachhaltigkeitsexperte der Kerkhoff Consulting in Düsseldorf, in deren Auftrag die Studie durchgeführt wurde, wächst die Sensibilisierung der Verbraucher. In Zukunft werde daher ein noch stärkerer Druck auf die Unternehmen ausgeübt und das wirke sich auf deren Einkaufspolitik aus, so der Experte gegenüber "impulse".
Die Umstellung auf eine nachhaltige Beschaffung hat Folgen für die Betriebe: So gaben 36 Prozent der Unternehmen an, dass ein Mehraufwand in der Einkaufsabteilung entstehe und 32 Prozent sagten, dass sie beim Einkauf von Produkten mehr zahlen würden. Um Schadstoffbelastungen zu vermeiden, wurde in 60 Prozent der Unternehmen eine interne Qualitätssicherung eingeführt. 53 Prozent nahmen die Standards in die vertraglichen Regelungen mit Lieferanten auf. Regelmäßige Auditierungen vor Ort sind seitdem bei 39 Prozent der Betriebe vorgeschrieben, während diese Aufgabe in 33 Prozent der Fälle von unabhängigen Dritten übernommen wird.