Patronen und Tonerkartuschen wandern meist in den Müll
In immer mehr Haushalten sind Geräte wie Fax, Drucker oder Kopierer längst selbstverständlich. Diese verschlingen nicht nur Energie, sondern auch Tinte und Druckerfarbe: Dem Bundesdeutschen Arbeitskreis für Umweltbewusstes Management (B.A.U.M.) zufolge sollen pro Jahr in Deutschland etwa 8 Millionen Tonerkartuschen und 55 Millionen Tintenpatronen verkauft werden. Ein großer Teil von ihnen landet nach Gebrauch leider immer noch im Müll: Jährlich sollen die Deutschen mehr als 44 Millionen Tonerkartuschen wegwerfen – dabei enthalten diese wertvolle Rohstoffe und können beinahe vollständig wiederverwendet werden.Hinzu kommt, dass auf diese Weise immer neue Patronen und Tonerkartuschen hergestellt werden müssen. Die Produktion einer einzigen neuen Tonerkartusche kann der Geld für Müll GmbH zufolge bis zu drei Liter Rohöl verschlingen.
Gerade angesichts der knappen Ressourcen ist es wichtig, weniger verschwenderisch mit den nicht nachwachsenden Rohstoffen wie Erdöl & Co. umzugehen. Experten gehen nach heutigem Stand der Technik und des Wissens davon aus, dass die weltweiten Erdölreserven unseren Bedarf nur noch etwa 50 Jahre lang decken können.
Geld für Müll: Recycling von Patronen und Tonerkartuschen
Auch die Politik hat die Notwendigkeit, Ressourcen zu sparen, zumindest theoretisch erkannt und in Form von Gesetzen festgeschrieben: Seit 1996 fördern das Abfallgesetz (AbfG) sowie das Gesetz zur Förderung der Kreislaufwirtschaft (KrWG) die Wiederverwendung von gebrauchten Produkten: Produkte, die in den Müll wandern, sollen nach Möglichkeit so aufbereitet werden, dass sie zu einem großen Teil wiederverwendet werden können und kaum neuer Abfall entsteht.Laut der Geld für Müll GmbH eignen sich Patronen und Tonerkartuschen besonders gut für die Kreislaufwirtschaft, da ganze 90 Prozent der Bauteile weiterverwendet werden können. "Wenn wir das Leergut wieder aufbereiten, tragen wir damit langfristig den Müllberg ab und schonen wichtige, nicht nachwachsende Ressourcen wie Öl, Kupfer oder Zink", so Ingo Wegner, Geschäftsführer der Geld für Müll GmbH, in einer Pressemitteilung.
Die 1998 gegründete GmbH entdeckte die Marktlücke und entwickelte sich zu einem der größten Recycling-Unternehmen für Tonerkartuschen und Tintenpatronen in Deutschland. Ganze 17.000 Leergutlieferanten – von Privatpersonen bis hin zu international tätigen Firmen – liefern ihre Leergutmodule an die Geld für Müll GmbH und erhalten im Gegenzug einen Verwertungserlös, der für Tonerkartuschen bis zu 20 Euro betragen kann. Unter der Marke "Highlife" verkauft die Geld für Müll GmbH zudem seit 2003 wiederaufbereitete Tonerkartuschen sowie wiederbefüllte Druckerpatronen.
Im Jahr 2009 konnte das Unternehmen mit Sitz im bayerischen Hilpoltstein ganze 371.974 Kilogramm leere Tintenpatronen, Druckerpatronen und Tonerkartuschen der Wiederaufbereitung zuführen. Verbraucher erhielten für ihre Lieferung insgesamt rund 1.009.474 Euro.
So funktioniert das Recycling
Gebrauchte Tonerkartuschen können beinahe vollständig wiederverwendet werden. Dazu werden sie zunächst geöffnet, um Verschleißteile wie Zahnräder, Fotoleitertrommeln oder Toner-Abstreifer zu entfernen. Diese Teile werden anschließend recycelt und können für neue Produkte verwendet werden. Der Resttoner (Farbstoff) wird dagegen abgesaugt und muss als Sondermüll verbrannt werden.Das Gehäuse der Kartusche kann als solches wiederverwendet werden: Nach der Reinigung werden die entfernten Komponenten durch qualitativ hochwertige Teile ersetzt. Nach einem anschließenden Leistungstest kann die Tonerkartusche wieder in den Handel und zum Verbraucher gelangen.
So geht’s!
Verbraucher, die leere Druckerpatronen oder Tonerkartuschen der Wiederverwendung zuführen möchten, können diese der Geld für Müll GmbH zusenden und erhalten laut Unternehmen innerhalb von sieben Werktagen ihre Vergütung. Diese können Sie entweder annehmen oder für einen guten Zweck spenden. Eine genaue Anleitung finden Sie auf der Internetseite der Geld für Müll GmbH (siehe Link unten).Nicht alle leeren Patronen und Toner können recycelt werden, da dies technisch nicht immer machbar ist und die Nachfrage nach den wiederaufbereiteten Modellen nicht immer besteht. Sie müssen stattdessen umweltgerecht entsorgt werden. Für nicht wiederverwendbare Tonerkartuschen zahlen Verbraucher einen Entsorgungspreis von 1,50 Euro pro Kilogramm.