Das schlechte Ergebnis der Waldzustandserhebung führen Experten unter anderem auf die Luftverunreinigungen zurück, die der Mensch verursacht: Besonders die Stickstoffverbindungen schaden den Wäldern, denn sie bilden Säuren und führen zu einer einseitigen Überdüngung. In der Folge wird das Nährstoffgleichgewicht der Böden und Pflanzen gestört und die Waldbäume sind weniger resistent gegenüber anderen Belastungsfaktoren wie zum Beispiel Schädlingen. Zudem kann sich aus Stickstoffoxiden unter bestimmten Bedingungen bodennahes Ozon bilden, welches Blatt- und Nadelschäden hervorruft und die Pflanzen schwächt.
Mehr als die Hälfte der Stickstoffemissionen in Deutschland werden von der Landwirtschaft produziert, beispielsweise durch stickstoffhaltigen Dünger. Aber auch Verkehr und Industrie tragen zu erhöhten Emissionen bei.
Im Rahmen der Genfer Luftreinhaltekonvention und einer EU-Richtlinie verpflichtete sich Deutschland, die schädlichen Emissionen bis 2010 zu verringern – doch das Ziel wird voraussichtlich nicht erreicht: Mit den bisher realisierten Maßnahmen lassen sich zumindest die Stickstoffemissionen nicht ausreichend reduzieren.
Das Umweltbundesamt hat deshalb bereits weitere Maßnahmen aufgestellt, die den Einsatz von Stickstoff verringern und neben dem Wald auch Gewässer und Klima schonen sollen. Besonders in der Landwirtschaft sollen kosteneffiziente und wirksame Möglichkeiten bestehen, um Stickstoffemissionen zu reduzieren. Darüber hinaus sind auch Maßnahmen in Verkehr und Industrie vorgesehen, wie zum Beispiel die Ausweitung der LKW-Maut.