Zum Glück kommt die Krankheit selten vor: Auf eine Million Menschen kommt ein Krankheitsfall. Bei der in den 1990er-Jahren vieldiskutierten Form der Krankheit handelt es sich um eine Weiterentwicklung, die als neue Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit bezeichnet wird. Diese neue Variante unterscheidet sich von der klassischen darin, dass die Patienten im Durchschnitt 28 Jahre alt sind (bei der klassischen 70 Jahre) und, dass der Krankheitsverlauf vierzehn statt nur sechs Monate umfasst. Die Inkubationszeit der Krankheit beträgt ungefähr zwölf Jahre. Sie ist ein Grund, weswegen sich der Infektionsherd im Einzelfall oft nur noch schwer ausmachen lässt, wenn die Krankheit bei einem Patienten ausgebrochen ist.
Die Wissenschaft ist sich zu 99 Prozent sicher, dass die sogenannte neue Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit durch den Verzehr von mit BSE (der Rinderversion der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit) infiziertem Rindfleisch übertragen wird. Es wird allerdings vermutet, dass viele Menschen gegen den Krankheitserreger resistent sind. Denn bei allen bekannten Erkrankungsfällen lag eine genetische Disposition vor: Die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit entfaltet ihre zerstörerische Wirkung mit Hilfe von Prionen-Eiweißen. An der Stelle des Gens, an welcher das Prionen-Eiweiß kodiert wird, fand man bei den Betroffenen immer nur die Anweisung zum Einbau der Aminosäure Methionin. Die meisten Menschen haben darüber hinaus noch ein Gen, dass die Anweisung für den Einbau von Valin an dieser Stelle trägt, denn die meisten Menschen sind mischerbig. Die Wissenschaft vermutet, dass die BSE-Prionen-Eiweiße die einzelnen gesunden Prionen im menschlichen Gehirn leichter umfalten können, wenn sie die Aminosäure Methionin enthalten.
Es deutet Einiges darauf hin, dass die neue Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit auch bei Bluttransfusionen übertragen werden kann.
BSE: Aktuelle Entwicklung
Die Zahl der bekannt werdenden Erkrankungen ist in den letzten Jahren gesunken. In Großbritannien erkrankte bis 2005 eine Zahl von 152 Menschen an der neuen Variante von Creutzfeldt-Jakob. Teilweise wird angenommen, dass innerhalb der nächsten zehn Jahre eine Epidemie über Großbritannien hereinbrechen wird, wo die meisten Fälle bekannt wurden. Am 12.1.2005 berichtete jedoch die BBC, dass nach neueren wissenschaftlichen Erkenntnissen eine große Epidemie eher unwahrscheinlich sei. Dafür spräche, dass die Zahl der Todesfälle in Großbritannien von 28 im Jahr 2000 auf 9 im Jahr 2004 gesunken sei.Mittlerweile scheint das beliebte Rindfleisch die BSE-Krise trotz allem überwunden zu haben. Die Masse hat sich wieder beruhigt und geht auch gern mal ins Steakhaus essen. Dazu mag auch die Tatsache beigetragen haben, dass die ganz große Epidemie (bislang) ausgeblieben ist.
Damit Sie möglichst ruhig zum Fleischeinkauf schreiten können, hat YaaCool hier die wichtigsten Hinweise zusammengetragen:
Als größter Risikofaktor wird (zum Leidwesen aller Burgerfreunde) immer wieder der Konsum von Fast-Food mit sogenanntem Separatorenfleisch (wie in Hamburgern oder Dönern) bezeichnet.
Als am meisten gefährdet wird die Generation der zwischen 1980 und 1990 Geborenen angesehen.
Es wird auch zum Kauf von Bio- beziehungsweise Ökofleisch geraten. Es bietet keine Garantie, aber da in ökologisch ausgerichteten Betrieben meist weniger Futtermittel von außen dazugekauft werden, die den Krankheitserreger enthalten können, ist das Risiko, verseuchtes Fleisch zu bekommen, wesentlich geringer.