Der Hauptgrund für diesen Siegeszug ist der geringere Kaloriengehalt der Light–Getränke. Bei stetigem Konsum von Zuckerlimonaden steigt schließlich bekanntermaßen die Gefahr, an Übergewicht oder Diabetis zu erkranken. Wer ständig zu Fanta und Konsorten greift, hat gegenüber limonadeabstinenten Mitmenschen außerdem ein erhöhtes Herzinfarktrisiko. Die Kombination dieser Risikofaktoren wird auch als "Metabolisches Syndrom" bezeichnet. Wer an diesem Syndrom leidet, stirbt im Durchschnitt vier Jahre früher als ein gesunder Mensch. In den Industrienationen soll jeder vierte Mensch davon betroffen sein.
Wissenschaftler der University School of Medicine in Boston, USA, haben die Wirkungen des Verzehrs von zuckerhaltigen Softdrinks an etwa 6.000 Menschen (Durchschnittsalter 53 Jahre) mit dem der entsprechenden Light-Varianten und dem der "Wenigtrinker" (höchstens ein Softdrink pro Tag) anhand der sogenannten Framingham-Studie verglichen. Die Forscher kamen zu einem überraschenden Ergebnis: Anders als ursprünglich angenommen, war das Krankheitsrisiko der Gruppe, die nur die zuckerfreien Getränke zu sich nahm, im Vergleich zu den Wenigtrinkern ebenso hoch wie bei den Zuckerfreunden. Alle Softdrinkliebhaber, egal ob zuckerfrei oder nicht, hatten ein um 44 Prozent gesteigertes Risiko, an dem Metabolischen Syndrom zu erkranken.
Dabei ist noch ungeklärt, wie zuckerfreie, kalorienfreie Getränke zu einer vergleichbaren Gewichtszunahme führen können, wie die Kalorienbomben mit Zucker. Eine Theorie, die häufig im Zusammenhang mit Süßstoffen auftaucht, ist, dass durch den süßen Geschmack der Appetit auf Süßes angeregt wird. Naschen die Light-Konsumenten, die an den Getränken ja schon Kalorien sparen, etwa umso mehr? Dabei deutet anscheinend auch Vieles darauf hin, dass sich erklärte Softdrinkliebhaber auch ansonsten häufig eher ungesund ernähren. Manche Forscher gehen auch davon aus, dass wer ständig süße Getränke zu sich nimmt, auch eher zu Süßigkeiten greift, weil er an den süßen Geschmack gewöhnt ist.
Ein weiterer Erklärungsansatz ist, dass der ebenso in den zuckerfreien Getränken enthaltene braune Karamell, der Cola ihre Farbe verleiht, im Körper bei hohem Konsum Entzündungen auslösen und so das Krankheitsrisiko steigern könnte. Bei diesen Ansätzen handelt es sich jedoch um reine Hypothesen, die der weiteren Klärung bedürfen.
Aspartam
Besonders heiß diskutiert wird – vor allem in zahlreichen Internet–Foren - die Gefährlichkeit des Süßstoffs Aspartam. Er wird nicht nur in Light–Getränken sondern auch in allen möglichen anderen Lebensmitteln zum Süßen eingesetzt. Er hat so gut wie keine Kalorien und lässt den Blutzuckerspiegel nicht ansteigen, weshalb er vor allem für Diabetiker interessant ist.Gefährlich ist Aspartam für Menschen, die unter der seltenen angeborenen Stoffwechselerkrankung Phenylketonurie leiden. Produkte, die Aspartam enthalten, müssen in der EU deshalb mit dem Hinweis "enthält eine Phenylalaninquelle" oder "mit Phenylalanin" gekennzeichnet werden. Bei Betroffenen können durch die Einnahme von Aspartam schwere Gehirnschäden entstehen. Deswegen werden Neugeborene routinemäßig auf diese Krankheit hin kontrolliert, denn sie vertragen auch keinerlei Eiweiß (nicht einmal das in der Muttermilch).
Für alle anderen Menschen konnte in zahlreichen Studien jedoch kein Zusammenhang zwischen der Entstehung von Krankheiten und dem Verzehr von Aspartam nachgewiesen werden. In extrem hohen Dosen ist Aspartam toxisch. Allerdings steht kaum zu befürchten, dass Sie diese Dosis mit gelegentlichem Süßstoffkonsum erreichen werden. Dazu müssten Sie nämlich an einem Tag mehr als 26,6 Liter Cola light trinken oder 266 Tabletten Süßstoff essen.