Stattdessen beobachten die Organisationen Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Deutscher Naturschutzring (DNR), Deutsche Umwelthilfe (DUH), der ökologische Unternehmerverband B.A.U.M. und das Öko-Institut, die sich an der Kampagne "energieeffizienz – jetzt!" beteiligen, einen Trend zu energiefressenden Spiele-Computern sowie immer größeren 3D-Fernsehern und -Monitoren. Energieeffizienz werde außerhalb der Ausstellungsfläche für "Green-IT-Lösungen" vernachlässigt, so die Kritik. Da immer mehr elektronische Geräte in Büros und Haushalten zum Einsatz kämen, steigerten sich in der Folge der Stromverbrauch, die Energiekosten und die CO2-Emissionen.
Der Generalsekretär des Deutschen Naturschutzrings (DNR) und Projektleiter der Kampagne "energieeffizienz - jetzt!" Helmut Röscheisen fordert ein schnelles Handeln: "Die Cebit hat erneut gezeigt wie dringend es ist, den Stromverbrauch der elektronischen Geräte zu senken. Eines der wichtigsten Instrumente dafür ist die klare und verbraucherfreundliche Kennzeichnung ihres Energiebedarfs. Nur wenn die Politik die Weichen für einen Effizienzwettbewerb stellt, wird es mehr umweltfreundliche Innovationen im IT-Bereich geben."
Auch Jens Gröger vom Öko-Institut glaubt, dass die verbindliche Kennzeichnung des Verbrauchs sowie strenge Standards zur Energieeffizienz den Verbrauchern helfen würden, energiesparende Produkte auszuwählen. Dieter Brübach, Mitglied der Geschäftsführung des Unternehmerverbandes B.A.U.M., forderte Unternehmen auf, bei der Anschaffung neuer Bürogeräte verstärkt das Kriterium des Energieverbrauchs einzubeziehen.
Die DHU und der BUND übten Kritik an der Bundesregierung: Da im Umwelt- und Wirtschaftsministerium keine Einigung über ein Energieeffizienzgesetz zustande käme, werde das Energiesparen erschwert.
Die Umweltorganisationen bemängelten außerdem, dass die EU-Kommission keine europaweit geltende Energiekennzeichnung für Computer und Monitore einführe. Bei Kopier- und Faxgeräten sowie Druckern verzichte die Kommission zudem auf gesetzliche Vorgaben zum Energieverbrauch und verlasse sich auf die Selbstverpflichtungen der Industrie.