Zusammensetzung eines Tampons
Dies führt unweigerlich zu der Frage, woraus Tampons eigentlich bestehen. Ein konventioneller Tampon wird hauptsächlich aus Viskosewatte hergestellt, welche mit einer dünnen Lage Vlies oder Kunststoff umhüllt wird. Die Viskosewatte wird chlorgebleicht, was zwar umweltgefährdend ist, aber als notwendig gilt. Durch den extrem wasser- und energieaufwändigen Prozess wird die Saugfähigkeit des Zellstoffs verbessert und Keime werden abgetötet. Problematisch ist das reine Weiß, was wir als Konsumentin gewöhnt sind. Dies wird durch den Einsatz von optischen Aufhellern, die als sehr umweltschädlich gelten, erreicht. Interessant: Der chemische Behandlungsprozess hat keinerlei positive Auswirkungen auf die Funktionalität oder Handhabung. Ganz im Gegenteil: "Öko-Test" (siehe Link unten) fand in 14 von 16 Tamponmarken allergieauslösende halogenorganische Verbindungen, die laut den Herstellern vermutlich Rückstände des Bleichprozesses sind. In fünf Produkten fand "Öko-Test" sogar das krebsverdächtige Formaldehyd. Schuld daran ist die Folie, in die der Tampon eingepackt ist. Zwar waren die Spuren von Formaldehyd sehr gering, aber wer möchte schon einen krebserregenden Stoff über Stunden in sich wissen?Die Vorteile ökologischer Damenhygiene
Abhilfe verschaffen ökologische Produkte. Marken wie Natracare werben mit "einer Herstellung aus biologisch geprüfter Baumwolle, sowie chlorfreien, kunststofffreien, biologisch abbaubaren Materialien". Dazu heißt es, dass Frauen die diese Produkte verwenden, weniger oft an Candidiasis (Pilzinfektionen) leiden. Besonders Binden führen mit ihrer luftundurchlässigen Plastikunterseite oft dazu, dass sich die hauteigene Feuchtigkeitsbalance ändert und sich Pilze ansammeln können. Dazu enthalten fast alle konventionellen Binden saugfähiges Kunststoffgranulat, welches Flüssigkeit bindet, sowie Kunststoff im Obermaterial. Dieser Kunststoff schränkt die Atmungsaktivität der Haut weiter ein und kann Reizungen und andere Hautirritationen auslösen.Alles Probleme, die mit den ökologischen Tampons und Binden gelöst sind? In Erfahrungsberichten erzählen Verbraucherinnen zwar von besseren Hautverträglichkeiten, bemängeln gleichzeitig aber die geringere Verlässlichkeit der Öko-Alternativen: Die "grünen" Binden zerbröseln demnach viel schneller und frau brauche mehr Vorlagen, sind nur zwei der Argumente. Und: Diese Produkte sind oft teurer und manchmal nur in speziellen Reformhäusern und ausgewählten Drogerien oder Supermärkten erhältlich. Außerdem bleibt der Müllberg bestehen, da sie ebenfalls Wegwerfprodukte sind.
Sind waschbare Binden eine Lösung?
Eine Alternative ist die waschbare Binde. Auf amerikanischen Internetseiten wie www.lunapads.com oder auch einigen deutschen Seiten wie www.hannahpad.de oder www.purpurtage.com kann man quietschbunte Baumwollbinden bestellen. Oder man näht sie sich einfach selber. Im Internet kursieren dazu einige Nähanleitungen. Die Handhabung der waschbaren Baumwollbinde ist immer die gleiche: Nach dem Tragen im kalten Wasser auswaschen und später ab in die alles andere als umweltschonende Kochwäsche. Wirklich praktisch - erst recht für unterwegs - ist diese Monatshygiene damit nicht.Andere Alternativen zu o.b. und Always
Ein weiteres Naturprodukt, was nicht die Umwelt verschmutzt, ist das Menstruationsschwämmchen. Im Gegensatz zu Tampons trocknet es weder die Vagina aus, noch verletzt es die Schleimhäute beim Einführen, wissen Anwenderinnen. Der Naturschwamm wird mit Wasser nass gemacht und eingeführt. Nach Gebrauch wird er unter kaltem Wasser ausgewaschen und kann sofort wieder eingesetzt werden. Allerdings ist die Zuverlässigkeit der Saugfähigkeit nicht mit der eines Tampons vergleichbar. Es ist also eher etwas für das Ende der Periode, wenn viele Frauen sowieso Probleme mit Tampons haben, die ihre Scheide dann zu stark austrocknen.Ein Produkt, was auf den ersten Blick eher merkwürdig aussieht, aber als sehr zuverlässig gilt, ist der "menstrual cup ". Der Menstruationsbecher erfreut sich seit dem Ende der 80er immer größerer Beliebtheit. Die kleinen Behälter werden zusammengeklappt eingeführt und können bis zu acht Stunden ohne Probleme getragen werden.
Es gibt welche zum Wegwerfen (www.softcup.com) und lche Wiederverwenden (Hersteller: www.mooncup.co.uk, www.lunette.fi, www.divacup.com). Natürlich sind nur die wiederverwendbaren Becher umweltfreundlich. Nach Herstellerangaben kann man sie bei richtiger Pflege mehrere Jahre benutzen.